Recklinghausen. .
Im Radsport ist es wichtig, zum richtigen Moment auf den Punkt fit zu sein. In diesem Jahr ist dieser Punkt für Charlotte Becker (29) Olympia. Bereits eine Woche zuvor konnte die gebürtige Dattelnerin beweisen, dass sie ihren Platz im deutschen Trio, das am 3. August bei der Bahnrad-Mannschaftsverfolgung in der Qualifikation an den Start geht, zu Recht besetzt.
Fraglich war nur noch wer neben Becker und Lisa Brennauer auf die 3000 Meter geht. Das entschieden zwei Trainingsläufe in Berlin. Mit dem Ergebnis, dass Bundestrainer Sven Meyer Judith Arndt als dritte Fahrerin auswählte. Madeleine Sandig ist vorerst die Nummer vier. Nach der Qualifikation soll voraussichtlich jedoch durchgewechselt werden. „Wir sind alle super drauf“, sagt Becker.
Von ihrem eigenen Leistungsstand war sie selbst positiv überrascht. „Ich habe selten solche Werte gehabt. Und in der Halle war es kalt. Es ist also noch etwas mehr drin. Beim Wettkampf legt man ja sowieso immer noch zu.“ Zuletzt hatte sie, die schon im Juni für London eingekleidet wurde, noch auf der Straße, beim Giro de Italia an ihrer Ausdauer gefeilt. „Da bin ich nicht um den Gesamtsieg mitgefahren. Ich habe aber gemerkt, dass ich mich Tag für Tag besser gefühlt habe.“
Das London Olympic Velodrome hatte sie bereits bei einem Weltcup kennengelernt. „Eine schöne Halle. Es ist direkt neben dem olympischen Dorf. Es hätten aber ein bisschen mehr Sitzplätze sein können.“ Und was ist das Ziel? „Eine Medaille ist eigentlich nicht zu schaffen. Ein Platz zwischen drei bis sechs muss das Ziel sein.“ Und vielleicht ist Becker noch vor den Bahn-Veranstaltungen beim Straßenrennen im Einsatz. Die Chance besteht jedenfalls.