Die Beach-Volleyball-Saison läuft. Positiv ist, dass es wieder ein, zwei Ausrichter mehr gibt, die sich darum kümmern. Negativ ist der Trend, dass dem Beach-Volleyball immer weniger jugendliche Nachwuchsbeacher zulaufen. Droht uns ein Altherren- bzw. –damensport? Die Resonanz auf angebotene Jugendturniere ist teilweise katastrophal. Bei den Jungen ist sie das schon seit Jahren, das ist nichts Neues.

Aber dieser Trend macht sich jetzt auch bei der bisher letzten Bastion, der weiblichen Jugend, deutlich bemerkbar und droht voll durchzuschlagen. Den nahtlosen Übergang von der Halle hinaus in den Sand gibt es so nicht mehr.

Dass zum Beispiel an diesem Wochenende in der Halle noch verschiedene Deutsche Meisterschaften mit jeweils zwei Mannschaften aus NRW ausgespielt werden, daran kann es kaum alleine liegen. Immer weniger Spieler und Trainer haben wohl Lust auf das Spiel im Sand, weil es andere und intensivere Anforderungen stellt. Dann sind da auch noch die Wetter-Faktoren „Oh, es regnet“ und „Oh, es ist kalt“. Und wenn die Sonne richtig scheint, dann fragen sich wohl viele: Wieso soll ich mich jetzt selber quälen oder vom Trainer quälen lassen?

Bei vielen scheint eine Reinigung des Gehirns einzusetzen, sobald sie nach der Saison die Halle für länger verlassen. Aus dem Auge und aus dem Sinn! Weg vom intensiven Training und hin zu trendigem Chillen mit Beachvolleyball.

Aber bitte kein Wettkampfsport mit hohen Anforderungen! Im vergangenen Oktober gab es eine Sitzung beim Westdeutschen Volleyball-Verband, es gab interessante und praktikable Vorschläge für den Beach-Volleyball. Aber der Verband will wohl nicht richtig intensiv mitgestalten. Und jetzt stehen wir da. Zwar gibt die Idee für Quadro-Turniere, Vier gegen Vier, für U14, unsere Jüngsten. Doch noch hat sich kein Verein angemeldet.

Aber der Beachvolleyball-Bezug zu Nordrhein-Westfalen, der ist da. Als im vergangenen Jahr am Timmendorfer Strand die Deutschen Meisterschaften im Beach-Volleyball ausgespielt wurden, kamen gut die Hälfte der Spieler und Spielerinnen aus dem Westdeutschen Volleyball-Verband ( entspricht Nordrhein-Westfalen).

Wir vom Beach & Volley richten jetzt schon die Augen auf Anfang Juni in Haltern am See. Ich bin zwar optimistisch, was die Anmelde- und Teilnehmerzahlen ( 2011 starteten dort über 350 Beachteams an fünf Turniertagen!!! ) angeht. Wir wissen ebenfalls seit zwei, drei Jahren, dass sich die Mannschaften immer erst kurzfristig anmelden. Manche wollen am liebsten aus dem Bett fallen, sich dann anmelden und direkt in den Sand gehen. Es gibt aber nicht alleine Beach-Volleyball bei den Halterner Seetagen, sondern noch viele andere Veranstaltungen. Insofern wäre es für uns besser, wenn wir langfristiger für unsere Turniere planen könnten.

Was Beachvolleyball angeht: Ich bin willig, aber auch zornig, weil wir unseren Sport in der Halle und draußen ganzjährig präsentieren könnten und aktuell so wenig passiert.

Sind Andere da schon weiter? In Österreich wird im März und April Snow-Volleyball ( Beachvolleyball Zwei gegen Zwei auf Schnee ) gespielt. Groß aufgezogen vor vielen Zuschauern, mit vielen Sponsoren, da spielen sie dort dann im Schnee.

Doch auf unserem Sand, den wir ja ständig vor der eigenen Haustür haben, tummeln sich viel zu wenige interessierte Beacher und er bleibt nur ungenutzt liegen.