Recklinghausen. .
Jetzt kann wohl nur noch Theo Zwanziger helfen. Um zu verhindern, dass die Fußballerinnen des 1. FFC Recklinghausen direkt wieder aus der 2. Bundesliga absteigen bedarf es einer besonderen präsidialen (Ver-)Fügung.
DFB-Boss Zwanziger müsste anordnen, dass es, weil die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen im kommenden Jahr im eigenen Land Weltmeister wird, in den Frauenbundesligen keine Absteiger gibt, sondern dass die Staffeln aufgestockt werden. Nur dann, so sieht es zum Ende des Jahres aus, hätte das Team von Trainer Jörg Amthor überhaupt eine Chance. Das Team ist Letzter und verliert die Nicht-Abstiegsplätze langsam aber sicher aus den Augen.
Aufsteiger haben es selten leicht. Das gilt besonders für den Frauenfußball und da insbesondere für die Bundesligen. Dass es für den Meister der Regionalliga ein Riesenschritt werden würde in der 2. Bundesliga zu spielen, das war Amthor bereits klar, als er in Recklinghausen zusagte. Der Mann kennt die Liga, war dort vor seinem Engagement beim 1. FFC Recklinghausen bei der SG Wattenscheid 09 tätig. „Dass es dann auch noch die Süd-Staffel wurde“, sagte Amthor, „hat die Aufgabe noch einmal schwerer gemacht. Die Nord-Staffel ist sportlich leichter zu stemmen. Da hätten wir es voraussichtlich einfacher gehabt.“
Er kann das jedoch auch nur vermuten. Schließlich ist nicht nur die höhere fußballerische Klasse in der Süd-Staffel das Problem. Viel heftiger schlug das Verletzungspech zu. Immer und immer wieder. Es begann mit Larissa Kock. Die Angreiferin, die zweimal in Reihe die Aufstiegsgarantie war, fällt erneut mit einem Kreuzbandriss aus. Andere Spielerinnen fehlten länger oder kürzer, selten bis nie hatte Amthor seine Wunschformation auf dem Platz. Dass seine Spielerinnen zudem immer noch Probleme haben sich an das erhöhte Tempo der Liga anzupassen, erwähnt Amthor fast schon gar nicht mehr.
Er hat viel versucht, hat auch die kleine Hoffnung auf den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben. Dennoch ist er Realist genug um zu wissen, dass es mit ziemlich großer Wahrscheinlich in der nächsten Saison keinen Zweitligisten mehr in Recklinghausen gibt. Dafür war gerade der November zu schlecht, brachte zu schlechte Ergebnisse.
Die immerhin sorgten dafür, dass Jörg Amthor stellvertretend für die Mannschaft eine Flasche Sekt in Empfang nehmen durfte. In diesem Fall ist es wohl eine Flasche für die Abschiedsfeier. Es sei denn, Zwanziger hat eine Idee.