Was hat Mainz, was die anderen Bundesligisten nicht haben? Experten rätseln, grübeln und finden doch keine passende Antwort. Auch ich habe mir meine Gedanken gemacht und bin ligaübergreifend zu einer Erkenntnis gekommen, die meiner Meinung nach . . .
ihren Ursprung in einer schleichenden Veränderung im Umgang der Generationen miteinander innerhalb der Gesellschaft hat. Das Zauberwort heißt Respekt.
Denn dieser ist in den letzten Jahren vor allem gegenüber älteren Mitmenschen deutlich zurückgegangen. Was nicht immer negativ sein muss, denn wir brauchen keine Kinder und Jugendlichen, die wie Soldaten vor den Eltern stramm stehen, wie es einst an der Tagesordnung war. Doch die Grenzen müssen klar sein, damit genau soviel Respekt vorhanden ist, dass ein selbstbewusstes, aber sozial ausgewogenes Aufwachsen gewährleistet wird und richtig dosierter Respekt nicht in Respektlosigkeit umschlägt, was uns in heutiger Zeit ebenfalls nicht unbekannt ist.
Einen Teil dieser selbstbewussten und sozial ausgereiften jungen Erwachsenen sehen wir im Moment auch in der Bundesliga. Wo junge Fußballer früher vor Ehrfurcht erstarrten, wenn große Vereine mit großen Namen auf der Gegenseite standen, weiß man heute, dass man selbst ein guter Fußballer und in der Lage ist, diesen Cracks Paroli zu bieten. Diese gesellschaftliche These unterstützt, dass nicht nur Mainz und Dortmund als Beispiele herhalten können, sondern viele andere Ligen bis hinunter zu den Amateuren ähnliche Phänomene zu bieten haben.
Jungs, die gerade aus der Jugend kommen, aber die Qualität mitbringen, schaffen viel schneller den Sprung zum Seniorenspieler als es früher der Fall war. Doch sie wissen auch, dass der richtige Trainer und die Erfahrung der Älteren sie noch besser machen kann. Eine Mixtur, die immer öfter Mannschaften erfolgreich werden lässt, die auf günstige Jugendspieler statt auf teure Etablierte setzt. Und das ist gut so.