Rostock. Obwohl die Vorzeichen denkbar schlecht standen und Trainer Raphael Wilder nur ein Mini-Aufgebot hatte, schaffte Schalke einen Auswärtscoup.

Nach zwei Auswärtspleiten hatten sich die Rostock Seawolves im Heimspiel der 2. Basketball Bundesliga Pro A gegen den FC Schalke 04 viel vorgenommen, um die Weiche Richtung obere Tabellenhälfte zu stellen. Die grippal gebeutelten und zuletzt von Chemnitz arg gerupften Königsblauen erwiesen sich allerdings nicht als die vermeintlich leichte Beute. Schalkes Basketballer zeigten die Krallen – und fuhren mit einem 74:70 (37:27)-Sieg zurück in den Ruhrpott.

„Wenn man eine sechsstündige Busfahrt mit einem Sieg im Gepäck antritt, dann ist das weitaus angenehmer, als sich über eine Niederlage Gedanken zu machen. Bei uns war die Erleichterung und die Freude über die beiden Auswärtspunkte riesig. Die Mannschaft hat alles reingehauen“, bilanzierte Schalkes Basketball-Abteilungsleiter Tobias Steinert.

Schalke war nur mit neun Spielern nach Mecklenburg-Vorpommern gereist. Neben dem noch immer am Knie verletzten Leistungsträger Shavar Newkirk musste Trainer Raphael Wilder auch auf Forward Shawn Gulley verzichten. Der Amerikaner, der sich im Training unter der Woche einen Cut über dem Auge zugezogen hatte, blieb wegen seiner Grippe zu Hause. Unter der Woche hatten bereits Darnell Dunn, Björn Rohwer und Lavon Hightower flach gelegen. „Unser Coach Raphael Wilder hatte zum Teil nur sechs, sieben Leute beim Training. Wir konnten noch nicht einmal Fünf gegen Fünf spielen“, so Steinert.

Top-Start für Schalke 04

Die Vorzeichen sprachen also nicht unbedingt für einen S04-Coup bei den hocheingeschätzten, aber noch in den Startblöcken hängengebliebenen Seewölfen. Doch nach dem Top-Start zu Beginn der Partie deutete sich eine Überraschung schon etwas an. Die Schalker lagen nach wenigen Minuten mit 9:0 vorne. Zur Pause führten sie mit 37:27. Im dritten Viertel schien sich das Blatt zu wenden, nachdem die S04-Basketballer Würfe von Marley Jean-Louis, Johannes Joos und Darnell Dunn vergaben. Rostock holte auf und jubelte über Martin Bogdanovs Treffer zum zwischenzeitlichen 50:50. Zwei Freiwürfe von Adam Touray brachten Schalke wieder in Front.

Im Schlussviertel fletschten die Seewölfe ihre Zähne und erarbeiteten sich einen Sechs-Punkte-Vorsprung. Doch nach Hightowers Ausgleich zum 66:66 legten Thomas Szewczyk sowie Johannes Joos für Schalke nach. Nach zwei Freiwürfen von Courtney Belger stand Schalkes knapper Auswärtssieg endgültig fest. „Das war ein großartiger Fight unserer Jungs. Sie haben sich auch nach dem Rückstand nicht unterkriegen lassen. Wir sind jetzt zum vierten Mal in Rostock gewesen und haben erstmals überhaupt etwas mitgenommen. Das gibt Mut für die nächste schwere Aufgabe gegen das Topteam Science City Jena“, sagte Steinert mit Blick auf Samstag.

Viertel: 14:22, 13:15, 23:15, 20:22.

FC Schalke 04: Hightower (11/1), Jean-Louis (3/1), Spencer (3/1), Joos (10), Dunn (9/2), Touray (14), Szewczyk (11/1), Rohwer (2), Belger (11).