Gelsenkirchen. Beim Talk auf der Zeche Hugo knöpften sich die S04-Legenden auch die Entwicklungen im Fußball vor.

Beim Talk auf der Zeche Hugo ging es nicht nur um Schalke – die Expertenrunde blickte auch auf die Entwicklung des Fußballs, die sie als ungesund empfindet. Klaus Fischer attackierte die Bayern-Verantwortlichen für ihren Umgang mit Niko Kovac in der Woche vor dem Bundesligafinale: „Ein Trainer, der Tabellenführer ist und im Pokalfinale steht, wird in Frage gestellt – wo leben wir denn eigentlich?“

Ins gleiche Horn blies Mike Büskens und erinnerte an das unwürdige Gezeter um die Vertragsverlängerung von Friedhelm Funkel in Düsseldorf: „Daran merkt man doch, wie krank dieses Metier ist. Friedhelm Funkel macht seit 30 Jahren einen überragenden Job bei Mannschaften, die ums Überleben kämpfen.“ In Düsseldorf zierten sie sich trotzdem im Winter mit der Vertragsverlängerung und wollten den Routinier trotz seiner Erfolge mit der Fortuna bis zum Frühjahr hinhalten. Büskens dachte auch an Markus Anfang, der beim 1. FC Köln einen Spieltag vor dem Aufstieg gefeuert wurde: „Wir schmeißen Trainer raus, die auf dem ersten Platz sind.“

Rüdiger Abramczik nannte die Summen, die heutzutage im Fußball im Umlauf sind, „pervers“ und stufte das Auftreten einiger Protagonisten als heuchlerisch ein. Als Beispiel nannte er Jürgen Klopp beim FC Liverpool: „Der hat am Anfang gesagt, es ist mir peinlich, wenn wir 200 Millionen für neue Spieler ausgeben – und dann hat er 500 Millionen ausgegeben. Das ist ja pervers.“ Mit Blick auf die Erfolge der englischen Mannschaften stellte Klaus Fischer lapidar fest: „Otto Rehhagel hat sich früher vertan, als er gesagt hat, Geld schießt keine Tore. Denn man sieht: Geld schießt doch Tore.“