Velbert. . Die SSVg Velbert steht im Abstiegskampf unter Erfolgsdruck, muss allerdings am Samstagbeim Tabellendritten und Ex-Bundesligisten RW Oberhausen eine ganz schwere Aufgabe lösen. Das Schlusslicht zeigt sich allerdings zuversichtlich.

Die einen wollen auf absehbare Zeit aus der Liga raus, die anderen wollen drin bleiben. Am heutigen Samstag messen sie sich im Niederrhein-Stadion: Der Tabellendritte der Fußball-Regionalliga, Rot-Weiß Oberhausen, empfängt um 14 Uhr das Schlusslicht SSVg Velbert.

Für die Gäste ist es ein Spiel von entscheidender Bedeutung im Kampf um den Klassenerhalt. Voraussichtlich hilft ihnen nur ein Sieg in Oberhausen, um sich die kleine Chance auf das große Saisonfinale in einer Woche zu erhalten. Dann sind die vier Kellerkinder unter sich: Velbert empfängt den KFC Uerdingen, Lippstadt trifft auf Wiedenbrück.

Es geht für die Velberter also praktisch um alles, bei den Oberhausenern hingegen auf den ersten Blick um gar nichts mehr. Sie sind längst gerettet und haben zudem vor Monaten erklärt, dass sie für die kommenden Saison auf einen Lizenz-Antrag für die 3. Liga verzichtet haben. Da will der frühere Bundesligist, der vor ein paar Jahren ja noch in der zweiten Liga gespielt hat, zwar wieder hin. Aber ohne etwas übers Knie zu brechen.

Bald wieder zurück in die dritte Liga

Der Oberhausener Präsident Hajo Sommers erklärt: „Abgesehen davon, dass es eine Schweine-Liga mit hohen Kosten und idiotischer Aufstiegsregelung ist, werden wir in der nächsten Spielzeit unseren Konsolidierungskurs in der Regionalliga fortsetzen.“

Nach einigen Schwierigkeiten in der Hinrunde hat sich RWO jedenfalls sportlich bereits in bemerkenswerter Weise konsolidiert. Das Team des früheren Velberter Trainers Peter Kunkel steht auf Platz eins der Rückrunden-Tabelle. Eine einzige Partie haben die Kleeblätter in der zweiten Serie erst verloren. Und in der Gesamtwertung sind sie derzeit Dritter. Zudem bestreiten sie am Samstag ihr letztes Heimspiel einer starken Saison.

Da dürfen die Velberter nicht damit rechnen, dass es ihnen irgendwie leicht gemacht wird. Das tun sie allerdings auch nicht. „Natürlich ist das ein Brett. Aber wer etwas Außergewöhnliches schaffen will, der muss sich auch dieser Aufgabe stellen“, sagt SSVg-Trainer Lars Leese.

Ex-Velberter Peter Kunkel bringt Kleeblätter nach vorne

In den Jahren 2008 und 2009 war Peter Kunkel Trainer der SSVg Velbert. In der Saison 2012/13 trainierte er die U 23 von RW Oberhausen, als Ex-Nationalspieler Mario Basler als Cheftrainer der Kleeblätter zurück trat. Kunkel rückte daraufhin zum Trainer der ersten Mannschaft auf. Damit traf RWO eine gute Wahl.

Das Team, das mit Basler in Abstiegsgefahr geraten war, stabilisierte sich unter Kunkel, hielt sicher die Klasse und konnte sich in der aktuellen Saison stetig steigern. Derzeit rangiert es auf Platz drei der Regionalliga.

In der neuen Saison wird hier allerdings ein neuer Trainer auf der Bank sitzen, Andreas Zimmermann. Kunkel wird dann wieder einen wichtigen Posten in der Nachwuchs-Abteilung der Oberhausener übernehmen.

Dabei können er und sein Team sich darauf vertrauen, dass sie in dieser Saison auch schon den einen oder anderen Favoriten kräftig geärgert haben. Zwar gab es am vergangenen Samstag beim 2:2 im Heimspiel einen Dämpfer, als die Mannschaft eine 2:0-Führung und damit den dringend notwendigen Sieg verspielte. Doch Trainer Lars Leese gab sofort die Losung aus: „Dann krempeln wir eben die Ärmel auf und versuchen es noch mal.“

Im Hinspiel hatte die SSVg den Oberhausenern ein Spiel auf Augenhöhe geliefert – obwohl die nach einem Platzverweis für Torwart Manuel Lenz eine Stunde lang in Unterzahl spielten. Die 0:1-Niederlage, die Stürmer David Jansen mit einem herrlichen Treffer in der 24. Minute besiegelte, konnte sie aber nicht verhindern. Am Samstag gibt es Gelegenheit zur Revanche.