Köln. Velberter verlieren im Südstadion beim Spitzenreiter Fortuna Köln mit 1:3. Der Außenseiter verkauft sich dabei teuer und geht gar durch Debütant Denis Pozder in Führung

Fortuna Köln -
SSVg Velbert 3:1 (0:1)

SSVg: Lenz - Zent, Pappas, Schultens, Tumanan - Hagemann, Bleckmann, Dogan (79. Kneifel), Holt - Janas (53. Gebauer), Pozder (73. Coruk).
Tore: 0:1 Pozder (6.), 1:1 Kraus (47.),
2:1 Aydogmus (70. Foulelfmeter), 3:1 Dahmani (88.). - Rote Karte: Pappas (55. wg. Tätlichkeit). - Schiedsrichter: Brüggemann.
Zuschauer: 966.

Gegen den Ersten der Tabelle gab es die erste Niederlage im neuen Jahr. Nachdem die SSVg Velbert aus den ersten drei Spielen 2014 in der Fußball-Regionalliga fünf Punkte geholt hatte, ging sie nun leer aus. Mit 1:3 musste sie sich im Südstadion dem Spitzenreiter SC Fortuna Köln geschlagen geben, der seinerseits seinen ersten Sieg im neuen Jahr feierte.

Entsprechend erleichtert war Fortuna-Trainer Uwe Koschinat, der zuvor ausdrücklich vor den erstarkten Velbertern gewarnt hatte und sich nach dem Spiel bestätigt sah – oder besser schon gleich zu Beginn der Partie, denn die SSVg ging bereits in der 6. Minute in Führung: Sebastian Janas hatte bei einer Unsicherheit der Fortuna-Abwehr gut aufgepasst und den Ball schön für seinen neuen Sturmpartner Denis Pozder serviert — der hatte keine Mühe, zu vollenden und sich damit einen perfekten Einstand zu verschaffen. Erst kurz vor dem Spiel in der Domstadt war die Freigabe des in der Winterpause verpflichteten Angreifers eingetroffen.

Zu weit zurück gezogen

Doch das Tor des früheren Stürmers von Alemannia Aachen fiel „gefühlt 82 Minuten zu früh“, wie SSVg-Trainer Lars Leese meinte. Denn er musste feststellen, dass sein Team sich nun zu weit zurückzog, in der Hoffnung, den Vorsprung mit einer kompromisslosen Defensivtaktik zu halten. „Dabei wollte ich mich hier gar nicht verstecken und habe entsprechend offensiv ausgestellt“, so Leese. Doch das Angriffsspiel ging fortan weitgehend auf das Konto der Kölner, die zwar reichlich Druck machten, aber bis zum Seitenwechsel nicht sehr viele Großchancen heraus spielten. Stattdessen hätte Kevin Hagemann, der völlig frei an Fortuna-Torwart Poggenborg scheiterte, fast das 2:0 für die Velberter gemacht.

Zwei wichtige Szenen kurz nach Wiederanpfiff drehten dann die Partie. Zunächst das schnelle 1:1, das Thomas Kraus per Kopf nach einer Freistoßflanke erzielte und kurz darauf die Rote Karte für Dimitrios Pappas, der den Torschützen foulte und sich danach mit ihm anlegte, was einen Tumult auf dem Platz verursachte. „Mit nur neun Feldspielern wird es für uns ja nicht zwingend notwendig leichter“, meinte Leese. Die Chancen der Kölner häuften sich, mehrfach musste Keeper Manuel Lenz retten. Nichts machen konnte er beim 1:2, denn Torjäger Aydogmus traf per Elfmeter.

Mit etwas Glück hätte Michael Holt, dessen Schuss knapp vorbeiging, zwar fast das 2:2 erzielt, doch dass die Kölner kurz vor Schluss noch ein drittes Tor nachlegten, ging unterm Strich in Ordnung.

„Köln hatte 70 Prozent Ballbesitz“, sagte Leese, der dem Team seiner Heimatstadt viel Glück für die Aufstiegsrelegation wünschte. Sein Kollege Uwe Koschinat dankte mit einer Bitte: „Sollten wir das schaffen, würden wir uns gerne Tipps bei Dir holen.“ Unter Leese hatte die SSVg in der Relegation den Aufstieg in die Regionalliga geschafft.