Velbert. . DFB ruft zum Aktionstag gegen Rechtsextremismus auf.Velberter Vereine wie die Union sind schon mit gutem Beispiel voran gegangen

Der DFB und der Fußballverband Niederrhein haben 1 350 Vereine dazu aufgerufen, Spiele und Turniere an diesem Wochenende unter ein gemeinsames Motto zu setzen: „Gegen Rechtsextremismus“. Anlass ist der zehnte Jahrestag der Initiative „Nie wieder - Erinnerungstag im deutschen Fußball“. Bereits zum zehnten Mal soll damit gegen Rassismus, Antisemitismus und jegliche Art der Diskriminierung im Fußball ein Zeichen gesetzt werden.

Der historische Hintergrund: Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz befreit. Dieser Tag ist seit 1996 ein gesetzlicher Feiertag in Deutschland und wurde von den Vereinten Nationen im Jahre 2005 zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ erklärt. Der DFB unterstützt auch in diesem Jahr den „Nie wieder-Erinnerungstag“ und ruft zu Aktionen und Veröffentlichungen an den Spieltagen rund um den 27. Januar 2014 auf.

Das Erinnern an die Unmenschlichkeit in der Vergangenheit soll Warnung und Mahnung für die Gegenwart sein. Zu dieser Gegenwart gehört auch die Beobachtung von menschfeindlichen Parolen auf Sportplätzen und in Stadien.

Bei manchem Velberter Verein rennt der Deutsche Fußballbund mit seiner Initiative offene Türen ein, hier gibt es bereits eindeutige Positionierungen und Initiativen für Integration und gegen Intoleranz. Beispielhaft sei hier das große Jugend-Turnier „Respekt“ angeführt, das der SV Union Velbert in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund inzwischen regelmäßig austrägt und das mit seiner Botschaft „Rote Karte gegen Rassismus“ und seiner Werbung für friedliches Miteinander bei den hiesigen Vereinen auf große Resonanz stößt.

Zu diesem gleichzeitig freiwilligen und offiziellen Aktionswochenende hat der DFB eine Erklärung für die Stadionsprecher vorbereitet, die wir hier abdrucken — auch, weil sie auf etlichen Plätzen wegen der Winterpause gar nicht zu hören sein wird. Sie sollte aber dennoch nicht ignoriert werden.

Stadion-Durchsage

„Millionen Menschen wurden zwischen 1933 und 1945 während der Naziherrschaft ausgegrenzt, ihrer Würde beraubt, gequält, ermordet. Wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer politischen Überzeugung. Auch der Fußball hatte an diesem unfassbaren Geschehen seinen Anteil. Am heutigen Spieltag gedenken wir gemeinsam mit allen Fußballclubs in Deutschland dieser Menschen und ihrer Familien in tiefer Anteilnahme und Respekt.

Die Antwort auf dieses mörderische Geschehen und auf das unermessliche Leid der Opfer heißt „Nie wieder“. Auch heute müssen wir alles unternehmen, damit Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung jeglicher Art in unserer Vereinsfamilie und in der Gesellschaft keinen Raum findet.

„Nie wieder“ heißt für uns heute, die kulturelle und demokratische Vielfalt des Fußballs und der Gesellschaft als ein hohes Gut zu begreifen und dieses vor seinen Feinden zu schützen.“