Velbert. . Andreas Brembeck von den Radsportfreunden 1926 Velbert bricht in die ehemalige Sowjetrepublik auf
Für gewöhnlich ist Andreas Brembeck, Mitglied der Radsportfreunde Velbert und Vorsitzender des Radsportbezirks Bergisch Land, vor einer Reise in fremde Länder nie nervös, eher voller Vorfreude. Doch wenn er heute mit einer sechs-köpfigen Delegation zu den offenen ukrainischen Meisterschaften im Kunstradfahren aufbricht, hat er zumindest „Respekt.“ Vor allem der Anschlag in Dnipropetovsk und die anhaltende Menschenrechtsdiskussion sorgen für Unruhe in der Radsportgruppe. Dennoch stand nie zur Debatte die Reise abzusagen. Zu wichtig ist den Teilnehmern ihre Mission zu erfüllen. Sie wollen ihre artistische Sportart der Jugend in der Ukraine näherbringen.
Für Brembeck ist es keineswegs das erste Mal, dass er in die ehemalige Sowjetrepublik reist. Zuletzt durchfuhr er die Ukraine im vergangenen Jahr im Rahmen der internationalen Friedensfahrt. „Damals hatte ich keine Angst. Natürlich sind uns die großen Unterschiede zu unserer westlichen aufgefallen. Die Menschen sind dort arm, die Straßen im schlechten Zustand, unsere Wasserversorgung lief größtenteils über Brunnen. Bedrohlich war es aber nie. Allerdings kann man ja auch nicht hinter die Fassaden blicken“, erklärt Brembeck.
Durch das – wegen der anstehenden Fußball-Europa-Meisterschaft – stark vergrößerte Medieninteresse an den Missständen im Land der orangenen Revolution, ist Brembeck diesmal deutlich sensibilisierter. „Schon beim Zoll“, so der Vorsitzende, „könnten die ersten Schwierigkeiten wegen unserer Fahrräder auf uns warten.“
Sind die ersten Hürden genommen, möchte sich Brembeck in Lemberg (bzw. Lwiw) aber voll und ganz auf das Sportliche konzentrieren. Damit meint er nur in zweiter Linie die offenen Meisterschaften, an denen Weltmeisterin Corinna Heinen, Landestrainerin Simone Schlösser und Nachwuchstalent Timo Kresse teilnehmen werden. Vor allem geht es um die Aktionen, den die deutsche Delegation rund um den Wettkampf plant. „Das Kunstradfahren ist eine Randsportart. Außer in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist sie kaum verbreitet. Gerade in der Ukraine sind die Trainingsmöglichkeiten nicht besonders gut. Wir möchten dem Nachwuchs dort ein paar Dinge zeigen und ihren Horizont erweitern. Darauf freue ich mich schon“, so Brembeck.