Neviges. . Die Nutzer der neuen Waldschlößchen-Anlage, Türkspor Neviges und Union Velbert, raufen sich nach Unstimmigkeiten zusammen
Es ist vollbracht. Pünktlich zur Winterpause sind die Bauarbeiten am Waldschlößchen nahezu abgeschlossen. Die antiquierte Anlage, deren Zustand sich von Jahr zu Jahr verschlechterte, ist in einen modernen Sportplatz des 21. Jahrhunderts verwandelt worden.
Die rote Spielfelddecke wurde gegen die grüne getauscht, die Laufbahn wurde komplett mit Tartan ausgelegt und das morsche, teils undichte Kabinen-Gebäude wurde abgerissen und ein neues erbaut.
Ab Januar sollen sich nun Türkspor Neviges, der früher alleiniger Nutzer der Anlage war, den Platz mit dem Fusionsclub Union Velbert teilen. Bis die beiden Vereine allerdings eine Regelung der Spiel- und Trainingstermine gefunden hatten, gingen einige Monate ins Land, was die Nerven der Verantwortlichen auf beiden Seiten arg strapazierte. Es wirkte fast wie ein Kampf zweier Platzhirsche. Die Fronten waren zwischenzeitlich derart verhärtet, dass der Rat der Stadt Velbert eine Einigung finden musste.
Stein des Anstoßes war vor allem der Montagabend. „Dort trainiert seit Jahren unsere Reisemannschaft (die sich selbst VfL Velbert 94 nennt, d. Red.), die am Spielbetrieb für Betriebssport-Mannschaften teilnimmt, und trägt dort auch ihre Spiele aus. Doch Union wollte uns diesen Tag nicht gewähren“, sagte Türkspors Fußball-Abteilungsleiter David Rademacher.
Auf diesem Standpunkt sind Union-Abteilungsleiter Peter Kurka und seine Vorstandskollegen auch verblieben. „Wir sind nunmal der Hauptnutzer des Platzes. Eine Reisemannschaft gehört noch nicht einmal zum DFB. Also haben unsere Mannschaften an diesem Tag auch das Vorrecht.“
Dieser Ansicht folgte dann auch der Stadtrat. So muss der VfL Velbert künftig – „obwohl sie natürlich auch viel lieber auf Teppich spielen würden“, wie Rademacher erkannte – auf die Asche des Platzes an der Hohenbruchstraße ausweichen. „Das ist auch in der Anlage des Vertrages festgehalten. Deshalb verstehe ich gar nicht, was da noch zu klären wäre. Aber es ist auch schwierig, mit Türkspor zu verhandeln, da fast jedes Mal ein anderer Vertreter anwesend ist“, führt Kurka aus.
Da es für beide Clubs allerdings definitiv ein künftiges Miteinander geben muss, sind beide Seiten mittlerweile auch bemüht, ruhigere Töne anzuschlagen. „Zwischen Spielern und Trainern gibt es ohnehin keine Probleme. Zudem ist es doch einfach traurig, dass andere Vereine schon seit Jahren eine funktioniere Teilung praktizieren und zwei popelige Fußballvereine bekommen das nicht hin. Ich denke aber, dass wir das in den Griff kriegen“, so Rademacher.
Peter Kurka fügt hinzu: „Es wird einen Frieden geben, weil es einen Frieden geben muss. Es gibt jetzt Verträge und an die muss man sich halten – Punkt.“
Sonntags-Regelungen
An den Sonntagen werden sich künftig die beiden Senioren-Mannschaften von Türkspor Neviges und zwei Teams von Union Velbert abwechseln. Dabei behält der Stadtteilclub die bestehende Regelung bei. Während die erste und zweite Mannschaft auf dem Sckär-Platz am Günter-Kratz-Weg spielen werden, bleibt bei den drei anderen Teams (dritte, vierte und Damen-Mannschaft) der turnusmäßige Wechsel zwischen Tönisheide und Neviges bestehen. „Wir wollen nicht mitten in der Saison eine Rolle rückwärts machen“, erklärt Unions Abteilungsleiter Peter Kurka.