Velbert. Letztes Testspiel, erster Sieg. TVD-Trainer Hakan Yalcinkaya spricht über seine Beobachtungen beim 3:1 gegen den benachbarten Landesligisten.

Im letzten Testspiel vor der Meisterschaftsfortsetzung am kommenden Wochenende gelang dem TVD Velbert dann auch der erste Sieg der Vorbereitung, mit 3:1 setzten sich die Dalbecksbäumer im Ortsduell gegen den Landesligisten SC Velbert durch. TVD-Trainer Hakan Yalcinkaya gewann vier Erkenntnisse:

  1. Personalsituation: „Wir haben jetzt einen breiter besetzten Kader zur Verfügung, damit haben wir zumindest auch mehr Optionen. Ob sich das letztlich auch in der Startelf bemerkbar macht, muss sich erst noch zeigen“, so Yalcinkaya. Allerdings wollte er auch nicht verschweigen, dass es nach Kaderplatz 15 oder 16 deutliche Leistungsabfälle gibt, aber: „Gegen den SC war erkennbar, dass mit Joshua Yeboah, Joel Agbo, Labinot Kryeziu oder Ebrahim Omaytrat noch Leute von der Bank kamen, die auch Stammspieleransprüche haben.“
  2. Verteidigung: Die Defensive macht einen deutlich stärkeren Eindruck. „Die Viererkette hat zuletzt sehr gut funktioniert“, befand Yalcinkaya. Nicht zuletzt auch ein Verdienst von Neuzugang Marvin Brüggehoff, der vom VfB Hilden kam. „Wenn wir diese Kompaktheit auch in der Oberliga haben, sind wir auf dem richtigen Weg“, betont der Trainer.
  3. Angriff: Die Offensive ist ebenfalls deutlich stärker geworden. Mit Kaan Terzi und Taira Kayama spielten auf den Flügeln zwei starke Individualisten, die immer wieder durch die Außenverteidiger Phil Britscho und Baran Seker unterstützt wurden. Wenn sie ins Tempo gebracht und Kapenda im Zentrum bedient wurde, war der TVD immer gefährlich.
  4. Fitness: Die Leistungsträger sind gesund und funktionieren. So zeigte Kaan Terzi seine Qualität auf, der das eins gegen eins sucht, oft für sich entscheidet und dadurch Lücken schafft. Auch Kapenda überzeugte durch seine Präsenz, hielt die Bälle vorne und erzielte zwei Tore. Robin Offhaus als Torhüter ist ohnehin über alle Zweifel erhaben und das Duo der beiden Innenverteidiger Jaworek und Brüggehoff harmoniert und lässt wenig zu.

Hakan Yalcinkaya und der Glaube an das scheinbar Unmöglich

Das Fazit von Hakan Yalcinkaya: „Wenn alle Jungs gesund bleiben, können wir in der Rückrunde den einen oder anderen Gegner mehr ärgern als noch in der Hinrunde. Alle sind ein halbes Jahr älter und gereift. Wir werden alles raushauen, um das unmöglich scheinende doch noch möglich zu machen. Am Ende werden wir sehen, wo wir landen“, sagt der Coach.

Zum Spiel: Die Clubberer, die nach Auskunft von Trainer Dennis Czayka auf zehn Spieler ihres Kaders verzichten mussten, waren im ersten Durchgang deutlich unterlegen. Der Oberligist hatte wesentlich mehr Ballbesitz und wurde immer dann gefährlich, wenn mit Tempo über die Außenpositionen gespielt und dann im Zentrum Joshua Kependa gesucht und gefunden wurde.

SC Velbert spielt in der zweiten Halbzeit druckvoller

So fielen dann auch schnell zwei Tore. Kaan Terzi setzte sich über die linke Seite durch und bediente Kapenda, der aus 20 Metern flach zum 1:0 traf. Kurz darauf war der Stürmer nach einer Flanke von Baran Seker von der rechten Seite zur Stelle und köpfte aus kurzer Distanz zum 2:0 ein.

Danach agierte die TVD-Auswahl nicht mehr ganz so druckvoll und nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild ein bisschen. Die Clubberer agierten mit einer zweiten Spitze und liefen höher an, um den Spielaufbau der Dalbecksbäumer früh zu stören. Daraus wurden sie auch offensiv ein wenig zwingender, doch zwei gute Chancen auf den Anschlusstreffer konnten sie nicht verwerten.

SC Velbert leidet unter schwieriger Personalsituation

Nach einer knappen Stunde fiel das nächste Tor dann auf der anderen Seite, nach einer Ecke köpfte der aufgerückte Innenverteidiger Shane Jaworek das 3:0, dem der Landesligist nur noch das 1:3 durch Eray Yigiter entgegensetzen konnte, der nach einem clever ausgeführten Freistoß im richtigen Moment gestartet war und frei vor TVD-Torhüter Robin Offhaus zum 1:3-Endstand einschob.

Eray Yigiter (blaues Trikot) ist der Top-Torjäger des SC Velbert. Nun fehlt er dem Fußball-Landesligisten aber erst einmal lange.
Eray Yigiter markierte den Anschlusstreffer für den SC Velbert. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Czayka: „Wir hatten eine sehr schwierige Vorbereitung mit vielen personellen Ausfällen, wie ich das bislang noch nicht erlebt habe. Teilweise hatten wir nur zehn Spieler beim Training. Zudem konnten wir zwei Wochen nicht auf den Platz. Trotzdem war die zweite Halbzeit in Ordnung, darauf lässt sich aufbauen.“

„Insgesamt stehen wir vor schweren Zeiten, wenn es in der kommenden Woche in der Meisterschaft weitergeht“, erklärte SC-Trainer Dennis Czayka kurz nach Spielende mit Blick auf die kommenden Wochen. Denn kurzfristig kommt wohl niemand zurück.

TVD Velbert gegen SC Velbert - Die Statistik zum Spiel

TVD Velbert – SC Velbert 3:1 (2:0)
Tore: 1:0 Kapenda (9.), 2:0 Kapenda (15.), 3:0 Jaworek (59.), 3:1 Yigiter (89.). TVD: Offhaus, Kayama, Jaworek (76. Cigerli), K. Terzi (78. Mumcu), Linnig (76. Agbo), Seker (70. Omayrat), Marino (63. Kryeziu), Taguchi (78. Taguchi), Brüggehoff (70. Yeboah), Kapenda (76. Demirci), Britscho. SC: Lanz, Schumacher, Hetkamp (67. Kleiner), Bock, Khan (70. Prenaj), Baladoukas, Jawad (46. Yildiz), Ghebressulasie (70. Vazquez Maldonado), El Hamdani, Lafatan, Yigiter.