Herne. Die SSVg Velbert hat das Testspiel bei Westfalia Herne mit 2:0 gewonnen. Beim Chancenfestival auf beiden Seiten muss Velbert einen ungewöhnlichen Torwartwechsel vornehmen.
Das war ein Testspiel, das die Zuschauer im eiskalten und vernebelten Edeka-Koch-Sportpark erwärmte: Westfalia Herne und Niederrhein-Oberligist SSVg Velbert lieferten sich einen Schlagabtausch mit einer Fülle von Torraumszenen auf beiden Seiten. Am Ende setzte sich Velbert mit 2:0 durch.
Trotzdem war Westfalia-Trainer Christian Knappmann hinterher zufrieden: „Wir haben heute gegen einen angehenden Regionalligisten vielversprechende Ansätze gezeigt“, sagte der SCW-Coach. „Gerade was unser hohes Pressing angeht, waren wir um Längen besser als in der Hinserie. Dass sein Team nicht getroffen hatte, obwohl viele gute Möglichkeiten dazu da gewesen wären, konnte er locker verschmerzen. „Es ist gut, dass wir nicht unentschieden gespielt oder gar gewonnen haben, denn so ist der Fokus gezielter darauf, was uns am ersten Spieltag in Horsthausen erwartet. aber wir haben eine tadellose Leistung gebracht.“
Westfalia Herne - SSVg Velbert: Beide treffen Aluminium
Auch Knappmanns Gegenüber Ismail Jaouri war angetan: „Das war ein munterer Schlagabtausch mit vielen Tormöglichkeiten auf beiden Seiten“, sagte Velberts Trainer. „Wir konnten durchwechseln zur zweiten Halbzeit, haben alles mal gemischt und ein bisschen was ausprobiert. Für die Jungs ist es natürlich toll, wenn sie nach Wochen mal wieder auf dem Platz stehen.“
Dabei hatten die Velberter ein Schrecksekunde erlebt, als ihr eingewechselter Torhüter Luis Plath nach 57 Minuten mit Hernes Offensivmann Mohammed Maroc zusammenstieß. Plath wurde kurz behandelt und machte zunächst weiter, musste dann aber doch runter. Nach kurzer Diskussion mit Schiedsrichterin Nadine Westerhoff und zwischen den Trainern kam Cem Ural wieder zwischen Velberts Pfosten, wo er schon in den ersten 45 Minuten zu finden war.
Fliegende Wechsel sind eigentlich nicht erlaubt, in diesem Fall aber schon, weil Westfalia-Trainer Christian Knappmann zugestimmt hatte. „Die Herner sind faire Sportsleute“, sagte Ismail Jaouri. „Sie wollten auch nicht, dass wir einen Feldspieler ins Tor stellen. Das hätte den Sinn eines Testspiels verfehlt.“ Ob Plath sich schwerer verletzt hatte, konnte Jaouri unmittelbar nach Abpfiff noch nicht sagen.
Die Gäste waren bereits früh in Führung gegangen: Andri Buzolli setzte sich auf der linken Angriffsseite durch, SCW-Keeper Daniel Dudek kam zwar noch an den Ball, aber die Kugel kullerte trotzdem zum 0:1 ins Netz (2.). Danach entwickelte sich ein wahres Chancenfestival mit Tormöglichkeiten auf beiden Seiten.
Noch ein zweites Mal zappelte der Ball im Netz des Herner Tores, aber Westerhoff verweigerte dem Treffer von Mamadou Cellou Diallo Diallo die Anerkennung, weil sie zuvor einen regelwidrigen Einsatz gegen Hernes Torhüter Dudek beim Eckstoß gesehen hatte (38.). Dann lenkte Dudek einen Schuss von Buzolli noch an den Pfosten (41.).
Aber auch die Hausherren hatten mehrere gute Möglichkeiten auf Treffer, die besten davon nach dem Seitenwechsel. Ex-Profi Jeron Al-Hazaimeh setzte den Ball zunächst an die Latte des Velberter Tores (63.), bekam aber kurz darauf schon die nächste gute Gelegenheit. Winter-Zugang Mohammed Maroc spielte „Jibby“ frei, der am Torhüter vorbeiging, den Ball aus spitzem Winkel aber nicht im Netz unterbringen konnte (66.) So setzte Velberts Manuel Schiebener mit seinem Treffer zum 2:0 für die Gäste (88.) den Schlusspunkt unter unterhaltsame 90 Minuten.
Weitere Berichte aus dem Lokalsport in Herne & Wanne-Eickel!