Velbert. Sie schießt fast zwei Tore pro Spiel und am Wochenende das 100. Saisontor ihres Teams. Was sich die Velberterin von Cristiano Ronaldo abschaut.
Torjäger und Torjägerinnen sind im Fußball heißbegehrt, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Am Ende des Tages werden die Spiele eben durch Tore entschieden und da ist es hilfreich, jemanden mit besonderen Abschlussqualitäten in der Mannschaft zu haben. Und genau diesen Vorteil hat die Zweitvertretung der SSVg Velbert in der Kreisliga der Frauen, denn mit 27 Treffern aus den bisherigen 14 Partien weist Miriam Khaswan eine beachtliche Quote von fast zwei Treffern pro Begegnung auf. Nur Melina Stratemeyer von der SG Hackenberg durfte mit 29 Treffern noch häufiger jubeln.
Damit hat die Angreiferin sicherlich auch maßbeglich dazu beigetragen, dass ihre Mannschaft mit 14 Siegen und einem beeindruckenden Torverhältnis von 101:12 die Tabelle anführt. Beim jüngsten 8.1-Erfolg ihres Teams gegen den Hastener TV traf sie gleich fünfmal und war fast logischerweise auch für den 100. Saisontreffer des Teams verantwortlich.
Doch trotz ihres großen persönlichen Erfolgs gibt sich Miriam Khaswan bescheiden. „Meine Mitspielerinnen erkennen immer besser, wohin ich laufe. Und alleine kann ich ja auch gar nichts bewirken. Dadurch, dass viele Spielerinnen die defensiven Aufgaben erledigen, kann ich mich besser auf meine Stärken konzentrieren“, erläutert sie.
SSVg Velberts Torjägerin: Beidfüßig und jemand mit dem richtigen Riecher
Fast ein wenig peinlich ist es ihr, über ihre Stärken zu sprechen. Dass sie den richtigen Riecher für gefährliche Situationen hat, gibt sie letztlich zu. Hilfreich ist sicherlich auch, dass sie beidfüßig ist und je nach Situation mit rechts und links abschließen kann.
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Wäre die Torjägerin nicht auch eine wertvolle Unterstützung für die vereinseigene Niederrheinligamannschaft, die in der höchsten Verbandsklasse um den Klassenerhalt kämpft? „Ich trainiere einmal wöchentlich dort mit, damit ich auch aushelfen kann, wenn ich gebraucht werden sollte“, berichtet die 21-Jährige. Fest in den Kader der „Ersten“ aufrücken will sie aber nicht. „Ich möchte in meiner Mannschaft bleiben, mit meinen Mitspielerinnen etwas erreichen“, stellt sie klar.
Miriam Khaswan wechselte vom SV Union Velbert zur SSVg
Mit Gründung der zweiten Mannschaft der SSVg im Sommer des vergangenen Jahres wechselte sie vom SV Union Velbert zum Nachbarn. „Wir sind dort als Mannschaft nicht weitergekommen und ich habe mich auch persönlich nicht weiterentwickelt“, hat sie festgestellt.
Den Transfer hat sie bislang noch nie bereut. „Wir haben eine Mannschaft, in der es sehr familiär zugeht. Ich habe dort auch gelernt, dass Niederlagen nichts Schlimmes sind. Zu Beginn haben wir die ersten Spiele nur verloren, aber da sind wir gemeinsam durch und das hat uns noch mehr zusammengeschweißt“, hat sie festgestellt.
Deshalb verbindet sie ihre persönlichen sportlichen Ziele auch mit ihrem Team, höherklassige Vereine werden mit Anfragen bei ihr aktuell keinen Erfolg haben. „Wir müssen nicht aufsteigen, aber wir möchten es natürlich und ich möchte ein Teil davon sein, die es geschafft haben“, sagt die Stürmerin.
Die Stürmerin der SSVg Velbert spricht ihren Trainern ein großes Kompliment aus
Dass es bereits in der zweiten Saison ihres Bestehens derart gut für die Velberterinnen läuft, ist ihrer Meinung nach auch ein Verdienst des Trainerduos Tobias Schmidt und seines Cousins Tim Schmidt. „Sie sind auch in der schweren ersten Zeit mit den vielen Niederlagen immer positiv geblieben und haben uns aufgebaut“, erklärt Miriam Khaswan, die zurzeit eine Ausbildung als Erzieherin absolviert.
Sie bezeichnet ihre Trainer als Vorbilder für die Mannschaft, hat aber auch ein sportliches. Ob es Zufall ist, dass auch sie die Rückennummer sieben trägt wie Cristiano Ronaldo, lässt sie offen. „Er weiß in jeder Situation, was er tut. Er schaltet den Kopf aus und schließt einfach ab, darauf arbeite ich auch hin“, teilt die SSVg-Angreiferin mit.
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