Velbert. 90 Minuten lang ging es rauf und runter. Mit der Einwechslung von Patrice Koivogui hatte Trainer Massimo Mondello ein goldenes Händchen.

Rund 100 Zuschauer wollten das „kleine Derby“ zwischen den beiden Velberter Teams in der Bezirksliga sehen und mussten bis zur allerletzten Minute auf das einzige und somit entscheidende Tor warten. Den Siegtreffer für die U23 der SSVg Velbert gegen die Zweitvertretung des SC Velbert erzielte der 20 Minuten zuvor eingewechselte Patrice Koivogui, der mit dem letzten Angriff eine Hereingabe von Luis Garcia zum 1:0 verwertete. Damit ziehen die „Blauen“ in der Tabelle an den Clubberern vorbei und machen einen wichtigen Schritt im Kampf um den Klassenerhalt.

In der ersten Halbzeit nahm die SSVg-Auswahl das Derby besser an, war aggressiver in den Zweikämpfen und bestimmte das Spiel. Stavros Spyrou hatte eine gute Möglichkeit, doch seinen Schuss aus spitzem Winkel parierte SC-Torhüter Tjorben Schlieper.

SC Velbert enttäuscht in der ersten Halbzeit mit schwacher Leistung

„Vor der Pause waren wir richtig schlecht, da hat die Mannschaft überhaupt nicht verfolgt, was vorgegeben war. Da sind wir meist nur hinterhergelaufen“, stellte SC-Trainer Armin Lahrmann kritisch fest. Nach dem Seitenwechsel konnten sich die Clubberer deutlich steigern, in der Offensive fehlte ihnen aber auch weiterhin die Durchschlagskraft.

Deutlich mehr Torannäherungen hatte die SSVg, ließ aber auch einige gute Chancen liegen. So beispielsweise, als Leon Zahran steil geschickt wurde, aber zu früh abschloss und den Ball über die Latte setzte. „Nach 75 Minuten wurde es dann eine vogelwilde Partie, der man ansah, dass beide Mannschaften sie gewinnen wollten“, berichtete Markus Adolphs, der Sportliche Leiter der U 23 der SSVg.

Patrice Kovivogui bringt frischen Wind und erzielt den Siegtreffer

Die Zweikämpfe wurden deutlich intensiver, die Fouls häuften sich, aber es blieb eine insgesamt faire Begegnung, die der Schiedsrichter gut im Griff hatte. Um seine Offensive noch einmal zu verstärken, wechselte Lahrmann seinen Torjäger Gjilf Shabani ein, der verletzungsbedingt nicht trainieren konnte.

Zwar hatten die Clubberer einige Abschlüsse, waren aber nicht zwingend genug, sodass das Tor von SSVg-Schlussmann Nils Ole Engels nicht gefährdet wurde. Näher am entscheidenden Treffer waren die Gäste, doch Spyrou hatte Pech, dass er mit seiner Direktabnahme nach der Hereingabe von Valon Zhushi nur den Innenpfosten traf.

Und als alles auf eine Nullnummer hinauszulaufen schien, schlug die Oberligareserve doch noch einmal zu. Der eingewechselte Routinier Erhan Zent setzte Luis Garcia ein, der sich im höchsten Tempo über die rechte Seite durchsetzte und den Ball ins Zentrum spielte. Dort stand Koivogui goldrichtig und musste das Spielgerät zum Tor des Tages nur noch über die Linie schieben.

SC Velbert II rutscht durch Niederlage auf den 14. Platz ab

„So ein Derbysieg tut einfach unfassbar gut“, befand Massimo Mondello, spielender Cheftrainer der SSVg. „Es hatte schon in der ganzen Woche alles gepasst und die Spieler haben wirklich alles reingeworfen. So ein Spiel macht dann auch richtig Laune, wenn man die Jungs vorher heiß gemacht hat, und man dann mit der letzten Aktion gewinnt“, sagte der Velberter Coach, der seit der letzten Woche durch den neuen Co-Trainer Ahmet Özbilir, der schon seit einigen Jahren in der Jugendabteilung der SSVg aktiv ist, unterstützt wird.

„Aufgrund der ersten Halbzeit ist unsere Niederlage dann vielleicht auch verdient“, befand Lahrmann. Wie ernst beide Vereine das Derby, in dem es nicht nur um sportliche Rivalität und Prestige ging, sondern vor allem um wichtige Punkte im Abstiegskampf, zeigt alleine die Tatsache, dass die SSVg zwei Spieler aus dem Oberligakader und der SC sogar drei Akteure aus dem Landesligaaufgebot als Verstärkungen abstellte.

Am nächsten Spieltag erwartet die SSVg U23 den Aufstiegsfavoriten 1. SpVg Solingen-Wald und ist da klarer Außenseiter, sodass die drei Derbypunkte immens wichtig waren. Die SC-Zweitvertretung hat die der Papierform nach leichtere Aufgabe und reist zum Kellerduell beim BV Gräfrath. „Da sind jetzt drei Punkte Pflicht, den Druck haben wir uns selbst gemacht“, stellt Lahrmann klar.

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