Heiligenhaus. In Velbert ist er als Trainer bekannt, doch nun tauchte er plötzlich in Heiligenhaus als Spieler auf. Wie es zum Einsatz von Mesut Güngör kam.

  • Der 53-jährige Mesut Güngör, ehemaliger Oberligaspieler und Trainer, half überraschend als Spieler bei Rot-Weiß Heiligenhaus in einem Kreisliga C-Spiel aus, konnte aber die 2:8-Niederlage nicht verhindern.
  • Güngör erklärte, dass er auf Bitten eines befreundeten Trainerkollegen einsprang, erkannte jedoch, dass ihm die Spritzigkeit für das Spiel gegen jüngere Gegner fehlt und weitere Einsätze unwahrscheinlich sind.
  • Obwohl ihm der Fußball als Trainer nicht fehlt und er sich lieber Zeit für seine Familie nimmt, schließt er ein mögliches Comeback als Coach in der Zukunft nicht vollständig aus.

Damit hatte wohl niemand gerechnet: Beim Spiel der Kreisliga C von Rot-Weiß Heiligenhaus gegen FC Polonia Wuppertal II stand Mesut Güngör auf dem Spielberichtsbogen. Allerdings nicht als Trainer, sondern als Spieler in der Startelf der Heiligenhauser. Allerdings konnte auch der ehemalige Oberligaspieler die 2:8 Niederlage der Niederbergischen nicht verhindern.

„Hidayet Aydogan hat bei Rot-Weiß Heiligenhaus die Funktion des Spielertrainers übernommen. Wir sind seit langer Zeit befreundet und als er mich angefragt hat, weil er Spieler brauchte, wollte ich ihm nicht so einfach absagen“, erklärt der 53-Jährigen den Grund dafür, noch einmal selbst die Fußballschuhe angezogen zu haben.

Einst trainierte Mesut Güngör in Velbert

Güngör war zuletzt beim Bezirksligisten Rot-Weiß Wülfrath als Trainer tätig. „Ich habe noch nicht einmal eine Halbzeit gespielt, aber trotzdem tat mir danach alles weh“, berichtete er von seinem Einsatz. „Es ging mir um ein bisschen Bewegung. Ich habe gedacht, ob ich zum Laufen in den Wald gehe oder Fußball spiele, sei egal, aber joggen ist doch etwas Anderes, da geht es nur in einem Tempo“, hat der ehemalige Abräumer im Mittelfeld erkannt, dass ihm die nötige Spritzigkeit verlorengegangen ist.

Mesut Güngör, über seinen Einsatz als Feldspieler.

„Es ging mir um ein bisschen Bewegung. Ich habe gedacht, ob ich zum Laufen in den Wald gehe oder Fußball spiele, sei egal, aber joggen ist doch etwas Anderes, da geht es nur in einem Tempo.“

„Ich kann nicht mehr sprinten gegen die 20-Jährigen. Und das ist halt Kreisliga C, da kann man zwar Fußball spielen, aber wenn drumherum eben die Mitspieler fehlen, ist es schwer“, stellte er fest. So geht er davon aus, dass nun wohl doch keine weiteren Einsätze in der niedrigsten Spielklasse folgen werden. So stand er zwar noch einmal als Ersatztorwart auf dem Spielberichtsbogen, aber auflaufen wollte und musste er nicht mehr.

Zuletzt war er in Wülfrath aktiv

„Seit meinem Rücktritt als Trainer in Wülfrath hat mir der Fußball nicht gefehlt. Als Spieler ist das noch etwas Anderes, aber als Trainer musst du viel Zeit investieren, wenn du akribisch arbeitest und Erfolg haben willst. Diese Zeit verbringe ich lieber mit meinen Kindern“, stellt Güngör klar.

So befindet er sich aktuell für zwei Wochen in der bulgarischen Stadt Varna, wo seine Tochter studiert. „Als Trainer ginge das doch gar nicht“, gibt er zu bedenken. Zukünftig wird er wohl wieder den Weg in den Wald zum Laufen anstatt auf das Fußballfeld wählen. „Oder ich spiele mit Gleichaltrigen, die mir nicht weglaufen, in einer Alte-Herren-Mannschaft“, verrät Güngör.

Aber ganz ausschließen, dass er als Coach dann doch noch einmal irgendwo auftauchen wird, will er auch nicht. „Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir das zwar nicht vorstellen, aber man sollte ja niemals nie sagen“, betont er. Mesut Güngör ist eben immer für eine Überraschung gut.

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