Velbert. Velbert macht es dem MSV Duisburg lange schwer. Doch der Regionalligist nutzt seine Chancen und steht nach dem 3:0 (0:0) verdient im Viertelfinale.
Lange Zeit verkaufte sich die SSVg Velbert im Achtelfinale des Pokalwettbewerbs auf Niederrheinebene gegen den MSV Duisburg teuer, musste dann am Ende aber eine 0:3-Niederlage gegen den Tabellenführer der Regionalliga hinnehmen, die vielleicht dann aber um ein Tor zu hoch ausfiel.
Bereits in der zweiten Minute sah Felix Herzenbruch nach einem Velberter Ballverlust im Spielaufbau die Gelbe Karte, als er den Duisburger Jakob Bookjans in höchstem Tempo kurz vor der Strafraumgrenze regelwidrig stoppte. Den fälligen Freistoß zirkelte der Gefoulte selbst mit viel Effet knapp über den Torwinkel. Kurz darauf kam Bookjans erneut in Schussposition, als der Ball nach einem abgewehrten Freistoß aus dem Halbfeld bei ihm landete, doch sein Hinterhaltschuss verfehlte knapp das Ziel.
SSVg Velbert legt nach stürmischer Anfangsphase den Respekt ab
Nach diesem ersten Angriffswirbel des Regionalligisten fanden dann auch die Niederbergischen besser in die Begegnung und so spielten sich die Aktionen zunächst zwischen den Strafräumen statt. Zwar hatte der MSV mehr Ballbesitz, fand aber nicht den Weg in die gefährlichen Zonen. Der ehemalige Bundesligist lief die SSVg-Auswahl bereits sehr hoch an und störte damit deren Spielaufbau empfindlich.
Nach einem abgewehrten Eckball der Velberter eroberte Ismail Remmo den Ball zurück. Timo Mehlich flankte ins Zentrum, wo Manuel Schiebener mit einer Direktabnahme zum ersten Abschluss der Gastgeber kam, den er jedoch in schwieriger Position zu hoch ansetzte.
MSV Duisburg hat physische Vorteile, trifft aber auf Widerstand
Der Regionalligatabellenführer wirkte spielerisch reifer und körperlich stärker. In den Laufduellen waren die Duisburger meist schneller, aber die Velberter verteidigten sehr diszipliniert und aufopferungsvoll. Mit zunehmender Zeit wurden sie dann aber auch mutiger und wagten sich öfter nach vorne.
Nach einer halben Stunde ließen sie sich auch nicht mehr so weit in die eigene Hälfte drängen und pressten situativ auch schon weit in der gegnerischen Hälfte. Ansatzweise gefährlich wurden die Zebras nur durch eine verunglückte Flanke von Mert Göckan. Der Ball wurde immer länger und drohte in den Winkel des SSVg-Tors zu fallen, doch Schlussmann Marcel Lenz fing ihn auf der Torlinie noch ab.
Beide Teams kommen unverändert aus der Halbzeitpause
Ansonsten musste der Torhüter im ersten Durchgang keine Bälle abwehren, wurde aber immer wieder als Anspielstation von seinen Mitspielern eingebunden. Kurz vor der Pause erlief sich Göckan auf der linken Seite einen tiefen Pass hinter die Kette, doch er traf aus zehn Metern nur das Außennetz und so ging es torlos in die Pause.
Ohne Personalwechsel ging es auf beiden Seiten nach der Halbzeit weiter. Die erste Chance hatten die Velberter, die im Verlauf der ersten Hälfte den Respekt vor dem Favoriten abgelegt hatten. Nach einer Ecke von Mehlich kam der Ball am langen Pfosten zu Cellou Diallo, der in Bedrängnis mit seinem schwächeren rechten Fuß aber nur das Außennetz traf.
Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem die Duisburger den ersten Wirkungstreffer setzten. Nach einer Ecke kam der Ball nach außen zu Bookjans, dessen Hereingabe Franko Uzelac mit dem ersten Kontakt aus kurzer Distanz zum 1:0 verwandelte. Wenig später ging Patrick Sussek nach einem Pass in die Tiefe aus abseitsverdächtiger Position alleine auf Lenz zu, traf aber völlig unbedrängt nur den Außenpfosten.
Die Duisburger drückten auf das 2:0, doch Lenz wehrte einen Schuss von Moritz Montag aus halbrechter Position ab. Die Velberter blieben aber mutig und Trainer Ismail Jaroui unterstrich das mit dem offensiven Wechsel von Yasin Kaya für den Rechtsverteidiger Reo Yoshida. Erhöhte Risikobereitschaft bietet im Fußball dann aber auch oftmals Räume für Konter.
Einen davon nutzte der MSV durch Jan-Simon Symalla, der sich über die rechte Seite mit viel Tempo durchsetzte. Er bediente im Zentrum Sussek, der den Ball zum 2:0 über die Linie schob. Nur wenig später sorgte Malek Fakhro für die Vorentscheidung, als er nach einem Gewusel im SSVg-Strafraum den Überblick behielt und das 3:0 erzielte.
Trainer Ismail Jaroui lobt sein Team für eine couragierte Leistung
Dabei blieb es dann auch, somit ziehen die Duisburger letztlich verdientermaßen ins Viertelfinale ein. „Wir haben das Spiel so angenommen, wie es sein sollte. Es lag an den vielen Wechseln, dass wir nur schwer reingekommen sind, dann war es aber eine reife Leistung. Wir haben einen breiten Kader und können immer noch nachlegen“, resümierte MSV-Trainer Dietmar Hirsch.
„Wir haben der Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass es wichtig ist, welches Gesicht man zeigt. Es war dann auch eins, mit dem wir einverstanden sein können. Wenn wir gegen Duisburg gewinnen wollen, müssen wir einen Sahnetag mit Kirsche oben drauf erwischen. Das war heute nicht der Fall, man hat dann den Klassenunterschied gemerkt. Es hat aber Spaß gemacht, vor dieser Kulisse zu spielen“, betonte der Velberter Trainer Ismail Jaroui.
SSVg Velbert gegen MSV Duisburg - So haben sie gespielt
SSVg Velbert - MSV Duisburg 0:3 (0:0)
Velbert: Lenz, Herzenbruch, Duschke, Schiebener (82. De Stefano), Diallo (70. Benktib), Machtemes, Glavas, Mehlich (82. Hassouni), Abdel Hamid (78, Numakunai) Yoshida (63. Kaya), Remmo. Duisburg: Kunz, Montag, Fleckstein, Uzelac, Bookjans (66. Symalla), Michelbrink (78. Meuer), Wegkamp (66. Fakhro), Göckan, Pagliuca (83. Tugbenyo), Egerer, Sussek (83. Hartwig). Tore: 0:1 Uzelac (54.), 0:2 Sussek (79.), 0:3 Fakhro (82.). Schiedsrichter: Rajkovski. Zuschauer: 2150.
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