Meerbusch. Lamentierender Yasin Kaya sieht die Ampelkarte. Zehn Velberter sind das bessere Team, kommen beim TSV Meerbusch aber nicht über ein 1:1 hinaus.

Die Schiedsrichter, die Platzverweise und die SSVg Velbert: Auch im Nachholspiel beim TSV Meerbusch wurde das wieder zum Thema, denn schon nach 37 Minuten sah Yasin Kaya die Gelb-Rote Karte, aber in Unterzahl erkämpften und erspielten sich die Niederbergischen zumindest ein 1:1-Unentschieden.

Yasin Kaya konnte es nicht fassen, die Hände vor dem Gesicht schlich er ungläubig vom Platz. Nach einem Zweikampf mit seinem Gegenspieler beschwerte er sich, dass er keinen Freistoß zugesprochen bekam. Der Schiedsrichter quittierte das mit einer Verwarnung.

Yasin Kaya sieht noch vor der Halbzeitpause die Ampelkarte

„Damit bin ich absolut konform“, bestätigte der Flügelspieler, dass er diese Entscheidung durchaus nachvollziehen konnte. „Dann habe ich mich aber über mich selbst geärgert, dass ich die Gelbe Karte kassiert habe“, berichtete er. Mit den Worten „Ja, Alter“, wollte er sich vom Ort des Geschehens entfernen, um seine Position einzunehmen, doch Schiedsrichter Okan Uyma wertete den Ausspruch als Respektlosigkeit ihm gegenüber und zückte Gelb-Rot.

Schon vorher hatte der Unparteiische einige skurrile Entscheidungen getroffen, zumeist gegen die Velberter. Mit Äußerungen wie, dass er nicht den Erklärbär spielen wolle oder „Das lernt man doch schon in der D-Jugend“, als er einen Spieler zurückpfiff, der den Einwurf nach einer Auswechslung zu schnell ausgeführte hatte, sorgte Uyma auch nicht gerade für eine gute Kommunikation zwischen Spielern und Spielleiter.

Zum Zeitpunkt des Feldverweises lagen die Velberter bereits mit 0:1 hinten, obwohl sie das Spiel klar dominiert hatten. Nur einmal kamen die Meerbuscher gefährlich nach vorne und bewiesen Effizienz, indem sie ihre erste Chance direkt verwerteten. Sie hatten sich über die rechte Seite durchgespielt, die SSVg-Abwehr konnte den Ball nach der Hereingabe nicht weit genug klären und so traf Dion Gutaj von der Strafraumgrenze mit einem scharfen Schuss halbhoch ins Eck zur TSV-Führung.

Yassin Benktib sorgt für den verdienten Ausgleichstreffer

Auch in Unterzahl blieben die Niederbergischen tonangebend und hatten deutlich mehr Ballbesitzphasen, waren im ersten Durchgang aber nicht zwingend genug.

Nach dem Seitenwechsel fanden die Velberter gleich wieder besser ins Spiel und konnten schnell ausgleichen. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld kam der Ball zu David Glavas, der auf Mohamed Yassin Benktib durchsteckte und der Ex-Meerbuscher schloss mit seinem Schuss ins lange Eck zum 1:1 ab.

Wenig später hätte Benktib fast für den Führungstreffer gesorgt, als er an der Strafraumgrenze angespielt wurde, sich um seinen Gegenspieler drehte, mit seinem Abschluss das Tor aber knapp verfehlte. „Wir kämpfen nicht, wir wollen spielen“, herrschte der Meerbuscher Trainer Samir Sinic einen seiner Spieler an, da er mit der spielerischen Vorstellung seiner Mannschaft offenbar unzufrieden war.

Kurz vor Schluss hat die SSVg Velbert noch einmal Aluminium-Glück

In der letzten Viertelstunde kam das Team aus der Rheingemeinde etwas mehr auf, brachte viele Bälle lang und hoch in den Strafraum und wurde zumeist bei Ecken gefährlich. Die beste Chance hatten die Meerbuscher kurz vor Ende der regulären Spielzeit, als der kurz zuvor eingewechselte Nils Werner den Ball nach einer abgewehrten Ecke aus 22 Metern an die Latte setzte.

Letztlich blieb es bei der Punkteteilung, die dem Spielverlauf nicht wirklich gerecht wurde. „Glückwunsch zu eurer Leistung in der zweiten Halbzeit, ihr seid trotz Unterzahl die bessere Mannschaft gewesen“, sagte Trainer Ismail Jaouri nach dem Abpfiff im Spielerkreis.

„Ich ziehe den Hut vor der Mannschaft, die nicht nur kämpferisch und läuferisch alles abgerufen hat, sondern auch spielerisch überzeugt hat. Unsere Serie ist nicht gerissen, auch trotz Unterzahl über 55 Minuten bleiben wir ungeschlagen“, resümierte der Coach.

Am Sonntag geht es nun weiter, wenn die SSVg-Auswahl zum Tabellenzweiten SC St. Tönis reist (Anstoß 15 Uhr). Fehlen wird dann der gesperrte Kaya, dafür könnte Mohammed Hassouni nach abgesessener Sperre wieder in den Kader rücken.

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