Der BVB ruft: Velberter Trainer geht trotz mündlicher Zusage
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Velbert. Trotz mündlicher Einigung verlässt er die SSVg Velbert. Auch Ex-Bundesliga-Torhüterin weg. Erster Test gegen VfL Bochum II verloren. 44 Fotos.
Mit neuem Trainer und einigen personellen Veränderungen im Kader startete die Frauenmannschaft der SSVg Velbert in die Vorbereitung auf die im September beginnende Saison in der Niederrheinliga. Trotz einer mündlichen Vereinbarung bat Trainer Erfan Esmaily Anfang Juni um seine Freigabe, da er ein Angebot von Borussia Dortmund hatte, die Zweitvertretung der Frauen zu übernehmen.
„Ich kann ihn schon verstehen, der BVB ist schließlich nicht irgendein Verein. Sie wollen mit der 1. Mannschaft in die Bundesliga und mit der Zweiten in die Regionalliga. Er sieht das als eine sportliche Verbesserung“, sagte der Sportliche Leiter Andre Adomat. Als SSVg-Allzweckwaffe, der im Vorjahr im Männerbereich die U 23 im Abstiegskampf und Anfang dieses Jahres das Regionalligateam übernommen hatte, sprang er nun auch bei den Frauen ein. Interimistisch oder auf Dauer? „Das wüsste ich selber gerne. Für uns war erst einmal wichtig, die Mannschaft zusammenzuhalten“, erklärt Adomat.
SSVg Velberts Frauen suchen noch einen neuen Trainer
Das gelang ihm dann am Ende auch zufriedenstellend, wenngleich fünf Spielerinnen den Verein verließen. Dem stehen allerdings drei Zugänge gegenüber. „Auf der Torhüterposition haben wir natürlich mit der ehemaligen Bundesligatorhüterin Ankre Preuß an Qualität verloren. Bei den Feldspielerinnen haben wir die Abgänge dagegen kompensieren können“, betont der aktuelle Coach. Preuß wird Torhütertrainerin beim VfL Bochum.
„Hinsichtlich der Trainerposition halten wir natürlich Augen und Ohren offen, führen hier und da auch Gespräche, aber der Volltreffer war bisher noch nicht dabei. Die Fluktuation auf der Trainerposition in den letzten Jahren war einfach zu hoch. Wir wollen jetzt auch mal wieder eine Lösung für mehrere Jahre haben“, stellt der Sportliche Leiter klar.
„Jetzt stehe ich erst einmal dreimal wöchentlich auf dem Trainingsplatz und bin am Wochenende bei den Spielen dabei, über Langeweile kann ich mich daher nicht beklagen“, verrät der 37-Jährige, der neben seinem Hauptberuf auch weiterhin das Amt des Sportlichen Leiters für die Frauen und die Jugend behält.
SSVg Velbert hält gegen den VfL Bochum II zunächst gut mit
Nach der ersten Trainingswoche stand am Sonntag dann auch das erste Testspiel gegen die Zweitvertretung des VfL Bochúm auf dem Programm, das der westfälische Landesligist mit 4:2 für sich entschied. „Wir hatten nur neun Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen aus der 1. Mannschaft zur Verfügung, sodass uns fünf Kreisligaspielerinnen ausgeholfen haben“, berichtete Adomat. Eine gute Stunde lang konnte seine Mannschaft gut mithalten, bekam in der Schlussphase aber nach einigen Wechseln Probleme.
Viele Bilder: Frauen der SSVG Velbert gegen VfL Bochum II.
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Nach einer Viertelstunde gingen die Bochumerinnen in Führung, als die SSVg den Ball nach einer Ecke herausköpfte, der Nachschuss aber zum 1:0 einschlug. Auch auf der Gegenseite fiel ein Treffer nach einer Ecke, als Katja Clasen aus dem Gewühl heraus zum 1:1 traf.
In der ausgeglichenen Begegnung spielte Sabrije Krasniqi kurz nach dem Seitenwechsel einen tiefen Pass auf Leonie Jäger, die die VfL-Torhüterin umkurvte und den Ball zum 2:1 eindrückte.
VfL Bochum dreht das Testspiel in der Schlussphase
Durch einen individuellen Fehler in der SSVg-Abwehr glichen die Bochumerinnen wieder aus. In der Schlussphase spielten sie ihre dann auftretende Überlegenheit aus und münzten diese in zwei weitere Treffer um. „Kein Vorwurf an meine Mannschaft, da standen dann fünf Kreisligaspielerinnen auf dem Platz und da fehlte es dann an Schnelligkeit und Übersicht für dieses Niveau“, stellte Adomat sachlich fest.
Die Kaderplanung hat er noch nicht abgeschlossen. „Zwei, drei Plätze haben wir noch offen“, verrät er. Im Hinblick auf das Saisonziel gibt er sich eher defensiv. „Wir wollen in der Niederrheinliga bravourös bestehen. Auf Sicht haben wir im Verein auch die Ambition, mit den Frauen mal oben mitzuspielen. Wann das sein wird, kann man jetzt noch nicht absehen“, so der Multifunktionär.
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