Velbert. Vor den Sensationen im DFB-Pokal stand für RWE ein Arbeitssieg zum Saisonauftakt in Velbert. Torjäger Engelmann machte alles klar.

Sicher: Zweitligist Holstein Kiel hat den Deutschen Rekordmeister und Champions-League-Sieger Bayern München rausgeworfen – aber womöglich ist die noch größere Sensation des DFB-Pokals der Regionalligist Rot-Weiss Essen.

Der Viertligist hat ja nicht nur am Dienstagabend das teure Star-Ensemble Bayer Leverkusen blamiert und nach 0:1-Rückstand noch aus dem Achtelfinale verabschiedet, sondern zuvor bereits den Bundesligisten Arminia Bielefeld und den Zweitligisten und früheren DFB-Pokalsieger Fortuna Düsseldorf ausgeschaltet.

Pflichtspielsaison begann mit dem verspäteten Niederrheinpokal

Noch erstaunlicher erscheint diese grandiose Pokaltour beim Blick zurück auf ihren Beginn. Es ging nämlich mit dem Pokal-Alltagsgeschäft los – mit einem Arbeitssieg in Velbert.

Die Pflichtspielsaison 2020/21 begann Mitte August nicht mit der Meisterschaft, sondern mit der nachgeholten Entscheidung im Niederrheinpokal. Hier traten die Rot-Weissen im Halbfinale beim Oberligisten TVD Velbert an.

Damals wie heute wurde ohne Zuschauer und mit klarer Rollen-Verteilung gespielt. Nur waren die Rot-Weissen in dieser Partie eindeutiger Favorit, während sie in der Hauptrunde als Außenseiter auflaufen

Oberligist TVD Velbert ist in Birth der klare Außenseiter

Nach tapferer Gegenwehr der Dalbecksbäumer gewannen die Essener in der Grimmert-Arena zu Birth glanzlos aber verdient mit 2:0 (0:0).

Bei beiden Teams feierten neue Trainer ihren Pflichtspiel-Einstand. Beim TVD saß zum ersten Mal Marc Bach auf der Bank, bei RWE übernahm der vom SV Meppen gekommene Christian Neidhardt die Regie.

Während Bach mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden sein konnte, musste Neidhardt sein Team anmahnen, mehr zu tun. Die Dalbecksbäumer hatten dem Favoriten nicht nur ein 0:0 abgetrotzt, sondern auch ein weitgehend ausgeglichenes Spiel angeboten.

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Das 1:0 durch Joshua Endres kurz nach der Pause spielte dann allerdings den Essenern in die Karten. Sie besaßen nun Vorteile, der TVD blieb aber weiter gefährlich.

Die Erlösung brachte erst das 2:0 kurz vor Schluss – ebenso wie gegen Leverkusen erzielte Torjäger Simon Engelmann das entscheidende zweite Tor. Und wie gegen Bayer war er auch in dieser Partie zuvor nicht weiter aufgefallen.

Sein 2:0 gegen den TVD Velbert war sein erster Pflichtspieltreffer für die Essener. Mit vielen weiteren Toren schoss der Mittelstürmer RWE an die Spitze der Regionalliga und unter die besten acht Teams des nationalen Pokals.

Bäumer fassen Spiel gegen RWE als Ehre auf

Die Velberter nahmen die Niederlage sportlich. „Es war uns eine Ehre, gegen RWE zu spielen“, betonten sie auf ihrer Homepage. Trainer Marc Bach war zudem sehr zufrieden: „Wir haben uns gegen diese starke Mannschaft sehr gut verkauft.“

Engelmann gab ihm recht. „Es war ein schweres Spiel für uns – aber Hauptsache gewonnen“, meinte der Torjäger kurz nach dem Abpfiff in Velbert.

Dass es von dort aus über das Niederrheinfinale gegen Kleve und die Sensationssiege gegen Bielefeld, Düsseldorf und Leverkusen bis ins Viertelfinale gehen würde, hat er damals sicher nicht geahnt.

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