Velbert. In der Oberliga steht die SSVg wieder auf Platz eins – dank eines spektakulären Sieges und des Patzers des FC Bocholt. Bericht mit Fotostrecke
Der Fan-Club „Blaue Löwen“ wollte noch mehr. „Einer geht noch, einer geht noch rein“, forderte er kurz vor Schluss, die halbe Haupttribüne der IMS-Arena stimmte lautstark ein. Doch es ging keiner mehr rein, weil der sichere Schiedsrichter Kevin Domnick die Partie pünktlich abpfiff.
Es war allerdings auch genug, fünf waren schon reingegangen. Mit 5:1 (3:1) fertigte die SSVg Velbert den 1. FC Monheim ab und holte sich in der Oberliga-Aufstiegsrunde die Tabellenführung, die sie vor einer Woche mit der 0:4-Pleite in Baumberg verloren hatte, wieder zurück.
SSVg Velbert schlägt Aufstiegsrennen gegen Bocholt zurück
Dabei profitierte das Team von Trainer Dogan vom Patzer des 1. FC Bocholt, der in Kleve über ein 1:1 nicht hinaus kam und damit zum zweiten Male binnen weniger Wochen den kurz zuvor eroberten Thron wieder verlor.
Die Velberter hingegen gaben sich keinerlei Blöße. Von Beginn an übten sie Druck auf ihre Gäste aus Monheim aus. „So hatten wir uns das vorgestellt. Wir waren von Anfang an bissig und kompakt“, lobte SSVg-Trainer Hüzeyfe Dogan.
Bereits in der 6. Minute erzielte Yasin Cemal Kaya nach schönem Pass von Max Machtemes das 1:0 – zwei der besten Spieler auf dem Platz im Duett. Nur zehn Minuten schlug das Duo wieder zu: Kaya verlängerte einen Eckball von Machtemes mit dem Hinterkopf zu Christian Dorda, der per Direktabnahme auf 2:0 erhöhte.
Die Gäste schlugen allerdings zurück: Eine Zweikampfaktion von Jonas Erwig-Drüppel gegen Bora Gümüs wertete Schieri Domnick als elfmeterreifes Foul. Der frühere Velberter Sebastian Spinrath verwandelte unhaltbar für Torwart Marcel Lenz zum Anschluss-Treffer.
Dass nicht alle im Stadion einen klaren Elfmeter gesehen hatten, konnte die Velberter nicht beirren. Sie zogen weiter ihr Spiel durch. „Wir sind konzentriert geblieben und haben dann zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht – und sie auch noch schön herausgespielt“, befand Hüzeyfe Dogan.
Dem wollte seine Monheimer Kollege nicht widersprechen. „Velbert hat sehr, sehr verdient gewonnen. Wir haben aber mit manchem schlechten Abwehrverhalten geholfen“, meinte Dennis Ruess.
Als Beispiel führte er das 3:1 an: Mit einem schnellen Angriff und einem gezielten Pass von Manuel Schiebener auf Machtemes ließen sich die Gäste überrumpeln. Allerdings: Der Abschluss von Max Machtemes war schon spektakulär. Aus spitzem Winkel lupfte der Mittelfeldspieler den Ball über Torwart Björn Nowicki hinweg elegant und mit viel Gefühl ins lange Eck.
Einmal auf den Geschmack gekommen legte die SSVg noch weitere sehenswerte Tore nach: Massimo Mondello flankte mit dem Außenrist auf Oguzhan Coruk, der den Ball direkt für Anil Aydin auflegte und der Mittelfeldspieler versenkte die Kugel mit dem nächsten Direktschuss zum 4:1. Das war in der 50. Minute bereits die Entscheidung.
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Einer ging aber noch rein. Torhüter Marcel Lenz, der an diesem Abend wenig zu tun bekam, machte mit einer spektakulären Aktion auf sich aufmerksam. Er schlug den Ball aus dem eigenen Strafraum gezielt in die Spitze zu Yasin Kaya. Der nahm den Traumpass über gut 90 Meter technisch sauber an, narrte noch zwei Gegenspieler und bediente dann Torjäger Robin Hilger, der locker den Rest besorgte.
SSVG Velbert: Freude über fünf Torschützen
Das genügte dann auch. Mit vier Toren Unterschied hatten die Velberter vor einer Woche verloren, mit vier Toren Unterschied gewannen sie nun, womit sie sich rehabilitierten und zudem eindrucksvoll demonstrierten: Wer in die Regionalliga will, muss an der SSVg vorbei.
So haben sie gespielt
SSVg: Lenz - Erwig-Drüppel (70. Xiros), Abdel Hamid, Dorda, Mondello -Machtemes, Schiebener - Coruk (82. Bugenhagen, Aydin (86. Glowacki), Kaya (86. Kalinci)- Hilger (86. Weißenfels).
Tore: 1:0 Kaya (6.), 2:0 Dorda (16.), 2:1 Spinrath (24. Foulelfmeter), 3:1 Machtemes (40.), 4:1 Aydin (50.), 5:1 Hilger (77.). - Schiedsrichter: Kevin Domnick. - Zuschauer: 500.