Velbert.. Der Regionalligist SSVg verliert gegen die Bochumer Profis durch einen Sonntagsschuss knapp mit 0:1

SSVg Velbert -
VfL Bochum
0:1 (0:1)


SSVg: Lenz (46. Sprenger) - Zent (63. Seidel), Schweer (58. Yilmaz), Pappas (60. Rrustemi), Mondello (46. Kosmala) - Kneifel 46. David Möllmann), Mühlhause, Kaya (46. Ferati), Tumanan (63. Sascha Möllmann) - Boztepe (46. Janas), Kalski (63. Coruk).

VfL (1. Halbzeit): Luthe – Rothenbach, Maltritz, Fabian, Bastians – Bulut, Butscher - Tasaka, Cwielong - Engelbrecht, Aydin. (2. Hz): Esser - Rothenbach, Eyjolfsson, Acquistapace, Holthaus -Tiffert, Chaftar - Morabit, Bertram – Sukuta-Pasu, Reinholz.- Tor: 0:1 Engelbrecht (23.). - Schiedsrichter: Florian Heien. - Zuschauer: 1 200


Nach dem ersten Spiel der Vorbereitung auf die neue Saison war es praktisch genauso wie nach dem letzten Spiel der gerade abgelaufenen Saison: Fußball-Regionalligist SSVg Velbert hatte gerade in der heimischen Christopeit Sport Arena mit 0:1 verloren — und alle waren zufrieden. Damals deshalb, weil die Niederlage gegen die als Meister feststehenden Sportfreunde Lotte nichts mehr am Klassenerhalt der Velberter änderte. Und am gestrigen Sonntag, weil sich die Velberter gegen die Profis des VfL Bochum sehr ordentlich verkauft hatten.

Schon das Ergebnis, das zwar in Tests gerne als zweitrangig angesehen wird, ist ein Erfolg: Nur 0:1 gegen eine mit gestandenen Profis und vielversprechenden Talenten gespickte Mannschaft aus der 2. Bundesliga — das kann sich sehen lassen. Aber auch das engagierte Auftreten der Mannschaft verdiente den Respekt der Zuschauer und des Gegners. VfL-Trainer Peter Neuruer, von einer stattlichen Schar mitgereister Bochum-Fans gefeiert, meinte: „Unser Gegner hat sich – auf die Liga bezogen – sehr gut präsentiert und auch sehr fair gespielt.“

Zugleich lobte er seine eigene Mannschaft, die sich seit dem Trainingsauftakt vor einer Woche gut ins Zeug lege und bei ihrem ersten Test in Velbert durch Bewegungsfreude überzeugt und ihre Leistung durch den Siegtreffer abgerundet habe — und dieses Tor fand Neururer „grandios.“

Damit übertrieb er nicht einmal. Denn sein Stürmer Daniel Engelbrecht hatte sich wohl gedacht: „Wenn ich aus kurzer Entfernung am Velberter Keeper scheitere, versuch ich es doch mal mit der Weitdistanz.“ In der 6. Minute war er noch gegen den gut reagierenden Manuel Lenz zweiter Sieger geblieben, in der 23. Minute haute er dann einfach mal aus fast 40 Metern drauf — und traf ins Netz. Lenz, der etwas zu weit vor dem Tor stand, konnte nur noch hinterher schauen.

SSVg-Torwarttrainer Manni Behrendt sah das nicht so tragisch: „Ein Keeper spielt mit, deshalb steht er nicht immer auf der Linie, sondern ein paar Schritte weiter vorn. Und wenn mal so ein überraschender Schuss kommt und der Schütze den Ball so super trifft — dann kann das schon mal passieren“, erklärte er.

Ansonsten hatten Lenz und in der zweiten Halbzeit der neu verpflichtete Philipp Sprenger gut gehalten und einige brenzlige Situationen entschärft.

Überhaupt machten es die Velberter den Bochumern schwer, sich in Szene zu setzen. Dass sie ihrerseits im Spiel nach vorne nicht allzuviel Akzente setzten — das war ihnen kaum vorzuwerfen. Schließlich waren sie gerade aus der Sommerpause zurück und hatten erst ein einzige Trainingseinheit absolviert.

Zudem war es für die erstmals eingesetzten neuen Angreifer Marcel Kalski und Mehmet Boztepe in der ersten Halbzeit schwer, sich gegen das bundesliga-erfahrene VfL-Zentrum mit Marcel Maltriz und Heiko Butscher durchzusetzen.

Die gefährlichste Velberter Szene ging in der ersten Halbzeit von Rechtsverteidiger Erhan Zent aus, der mal entschlossen nach vorne stürmte. Die beste Chance in der zweiten Hälfte bot sich Torjäger Sebastian Janas, der den Ball nach einem Konter am langen Eck vorbei schoss.

„Insgesamt kann ich sehr zufrieden sein“, meinte Co-Trainer Jürgen Zabinski, der den urlaubenden Cheftrainer Hans-Günter Bruns noch ein paar Trage vertritt. „Mehr kann man zu einem so frühen Zeitpunkt wirklich nicht bringen.“