Velbert. Die Langenberger Fußballerinnen spielen um die Bezirksliga. Warum die neue Regelung den Trainer trotz der Meisterschaft nicht ärgert.
Die Damenmannschaft von Blau-Weiß Langenberg beendete die Kreisliga-Saison in der Kreisliga als Meister, muss aber nun in zwei Relegationsspielen gegen den Tabellenzweiten BV Bergisch Neukirchen um den Aufstieg in die Bezirksliga spielen. Aufgrund einer neuen Regelung des Fußballverbands Niederrhein, die erst seit dieser Saison gilt, entscheidet bei auf- oder abstiegsrelevanter Punktgleichheit nicht mehr das Torverhältnis oder der direkte Vergleich, sondern zwei Relegationspartien.
So müssen die Velberterinnen am Mittwoch um 20 Uhr im Leverkusener Vorort antreten und am Sonntag findet um 15 Uhr auf dem Sportplatz Nizzatal das Rückspiel statt. Dass sein Team trotz des Meistertitels noch um den Aufstieg kämpfen muss, nimmt Trainer Kevin Klein gelassen hin, schließlich war das Torverhältnis der Blau-Weißen auch nur um fünf Treffer besser.
„Viele Spiele sind auch gar nicht ordnungsgemäß zu Ende gespielt und abgebrochen worden“, erläutert er, dass das Torverhältnis nicht wirklich aussagefähig ist. „Und vor zwei, drei Wochen hatte Bergisch Neukirchen auch noch das bessere Torverhältnis, da waren wir froh, dass es nicht entscheidend ist“, gibt er zu bedenken.
BW Langenbergs Trainer spricht von einem 50:50-Spiel
Was ihn mehr stört, ist die Tatsache, dass er mit seiner Auswahl durch den Feierabendverkehr nach Leverkusen fahren muss, immerhin sind das über 50 Kilometer durch staubelastetes Gebiet. „Da es ja absehbar war, haben sich einige Spielerinnen freigenommen oder machen früher Feierabend“, berichtet er.
Im Vorfeld der Begegnung sieht er kein Team in der Favoritenrolle. „Auf dem Papier ist es für mich ein 50:50-Spiel. Beide Mannschaften sind jung, wir vielleicht noch einen Tick jünger, und da wird es darauf ankommen, wer mit dem Druck besser umgehen kann, wer das ganze Drumherum besser ausblenden und einfach spielen kann, was man kann“, erklärt der Coach.
Ein großer Teil des Teams kam vor der Saison vom SuS Niederbonsfeld zu BW Langenberg
Als er die Mannschaft zu Saisonbeginn übernahm, musste er aus zwei großen Gruppen eine Einheit bilden, denn mit ihm kamen einige Spielerinnen aus seinem letzten Verein SuS Niederbonsfeld, die mit den verbliebenen Langenbergerinnen erst einmal zusammengeführt werden mussten.
„So haben wir den Aufstieg damals gar nicht als unser Ziel definiert“, erinnert sich Klein. „Wir wollten versuchen, oben mitzuspielen, aber als wir nach der Hinrunde Tabellenführer waren und gesehen haben, dass wir über eine Menge Qualität verfügen, haben wir beschlossen, dass wir es jetzt probieren müssen“, schildert der Trainer, wie die Ziele sich verändert haben.
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Im Hinspiel zu Beginn der Saison kamen die Velberterinnen gegen Bergisch Neukirchen noch mit 1:7 unter die Räder. „Damals waren wir aber noch eine zusammengewürfelte Mannschaft und mussten dort auf einige wichtige Spielerinnen verzichten. Das 2:2 im Rückspiel spiegelte da so gar nicht Spielverlauf wider, da der Gegner nur durch einen Elfmeter und ein unglückliches Eigentor in der Nachspielzeit zum Unentschieden kam“, beschrieb Klein die beiden direkten Duelle.
In jedem Fall sind viele Tore zu erwarten, beide Mannschaften sind ausgesprochen offensivstark und haben im Saisonverlauf jeweils weit über 100 Tore erzielt.
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