Velbert. Wie bitter: Die SSVg Velbert geht gegen Bocholt spät in Führung, doch dann kommt die Nachspielzeit – und ein zweifelhafter Elfmeter für den FCB.
Auch in der Partie gegen den 1. FC Bocholt reichte es für die SSVg Velbert nicht zu einem Sieg, in der letzten Minute mussten die Velberter den Ausgleichstreffer durch einen zweifelhaften Foulelfmeter hinnehmen – 1:1 (0:0) endete die Partie am Samstagnachmittag.
Dimitrios Pappas’ Elf war selbst erst in der Schlussphase in Führung gegangen, dann wurde es wild. Nach einer unübersichtlichen Situation im SSVg-Strafraum ging ein Angreifer zu Boden, so dass der Schiedsrichter auf Elfmeter entschied, aus dem der Ausgleichstreffer resultierte. Malek Fakhro blieb cool, das nahmen die Gäste gerne mit.
SSVg Velbert presst hoch gegen Bocholt
In dieser Situation verließ der Unparteiische seine Linie, da er ansonsten immer wieder krasse Fouls nicht ahndete, in der Schlussminute einen Zweikampf als strafstoßwürdig beurteilte. So endete die Begegnung mit einer Punkteteilung, mit der die Bocholter wohl besser leben können. Aber von vorne.
Zu Beginn der Partie liefen die Velberter auch diesmal wie gewohnt hoch an und versuchten, die Bälle schon in der gegnerischen Hälfte zu erobern. In der Vorwärtsbewegung agierten sie oft mit Diagonalpässen und langen Bällen, um das Mittelfeld schnell zu überbrücken. Nach einer Seitenverlagerung landete der Ball bei Yasin Kay, der den heranstürmenden Jonas Erwig-Drüppel bediente, doch der traf bei seinem Schussversuch aus 18 Metern den Ball nicht richtig.
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Wie in den vergangenen Partien hatte die SSVg-Auswahl mehr vom Spiel und auch ein paar Halbchancen. Die erste Annäherung an das von Marcel Lenz gehütete Tor war ein Schuss aus 25 Metern, den der Schlussmann ohne große Probleme parierte. Bereits nach zehn Minuten war erkennbar, dass die Gäste schnelles Umschaltspiel nach Velberter Ballverlusten bevorzugen.
SSVg Velbert: Torlos in die Pause
Nach einem gefährlichen Durchbruch über ihre linke Seite, verfehlte ein Angreifer nach der Hereingabe aus kurzer Distanz mit seiner Direktabnahme das Tor. Nach einer Viertelstunde verlor die Partie etwas an Tempo, die Gastgeber blieben aber spielbestimmend und holten eine Vielzahl von Standardsituationen heraus, die sie aber nicht zu nutzen wussten. Nach einem tiefen Pass auf Manuel Schiebener hätte der aus zehn Metern aus halbrechter Position abschließen können, entschied sich aber für einen Querpass auf Robin Hilger, der abgefangen wurde.
Nach einer Balleroberung durch Cellou Diallo und Hilger brauchte Diallo zu lange für den Abschluss, so dass er geblockt wurde. Auf der Gegenseite musste Erwig-Drüppel im letzten Moment retten, als sich die Bocholter mit Tempo über die rechte Seite durchspielt hatten. Wenig später war Yasin Kaya außen durch, Schiebener schloss mit dem ersten Kontakt ab, doch ein Bocholter klärte auf der Linie.
Als Kaya erneut fast auf der Grundlinie seinen Gegenspieler hatte stehen lassen, erwischte Schiebener den Ball am langen Pfosten, doch das Spielgerät sprang unter die Latte und wieder zurück ins Feld. In der Schlussphase der ersten Hälfte konnte die SSVg-Abwehr einen aussichtsreichen Angriff der Gäste gerade noch zur Ecke klären und hatte Glück, dass der Kopfball aus sechs Metern im Anschluss an die Ecke über die Latte zischte. In der letzten Aktion vor dem Pausenpfiff sprintete ein Bocholter in eine Flanke und kam frei vor Lenz an den Ball, bekam jedoch nicht genug Druck auf das Spielgerät, so dass Lenz keine Mühe hatte, die Situation zu bereinigen.
Velbert gegen Bocholt – erst in der Schlussphase wird es spannend
Nach dem Seitenwechsel verflachte die Begegnung zunächst. Die Gäste ließen den Ball durch die eigenen Reihen laufen, allerdings überwiegend in ungefährlichen Räumen, so dass es schien, als wären sie mit einem Unentschieden zufrieden. Und da die Gastgeber sich zu viele einfache Fehler im Aufbau erlaubten, plätscherte die Partie eine ganze Zeit lang so vor sich hin. Nach einem langen Ball auf die linke Seite erlief sich Robin Hilger den Pass, setzte den Ball aus halblinker Position nur um Millimeter am langen Pfosten vorbei. Dass die Velberter doch immer mal wieder konteranfällig sind, zeigte sich nach 72 Minuten, als ein Bocholter einen Schnittstellenpass erlief und Lenz mit einer Parade klären musste.
In der Schlussviertelstunde wurde dann auch das Team aus dem westlichen Münsterland wieder gefährlicher. Immer wenn sie das Tempo anzogen, kamen sie hinter die Kette, waren dann aber nicht konsequent genug oder hatten Pech bei einem Pfostenschuss nach einem Solo. Im direkten Gegenstoß hatte Timo Mehlich eine hundertprozentige Chance, doch nach der Hereingabe von Lamin Touray schoss er aus einem Meter Entfernung den bereits am Boden liegenden Torhüter an.
Nach einem Tempodribbling von Mehlich durchs Mittelfeld nahm er auf der Außenbahn Hilger mit, dessen Hereingabe Schiebener aus kurzer Distanz zum 1:0 verwertete. Die Freude währte nicht lange.