Neviges. Niederbergischer HC kommt gegen den TV Ratingen schlecht aus den Startlöchern. Defensiv-Umstellung ermöglicht Wende und ersten Saisonsieg.

Die Handballerinnen des Niederbergischen HC konnten sich in der Verbandsliga gegen den TV Ratingen durchsetzen. Das Lichtenstein-Team kam dabei zwar denkbar schlecht aus den Startblöcken, konnte sich in den Schlusssekunden dann aber doch noch den Sieg sichern.

Bereits vor dem Duell am Samstag in Neviges hatte NHC-Coach Daniel Lichtenstein seine Damen auf einen unangenehmen Gegner aus Ratingen eingestellt. Bereits in den vergangenen Jahren stellte die Auswahl des TVR die Niederbergerinnen immer wieder vor schwierige Aufgaben – dies sollte auch in der Frühphase der laufenden Saison nicht anders sein.

Im sehr warmen Nevigeser Waldschlösschen verschliefen die Niederbergerinnen, trotz der klaren Vorgaben den Start in die Partie gänzlich. Die starken Halbspielerinnen bekamen die Gastgeberinnen in den Griff, taten sich jedoch mit einer sehr gut aufgelegten Spielmacherin sowie Kreisanspielen schwer. Auch im Angriff befand sich noch eine Menge Sand im NHC-Getriebe und so war es wenig verwunderlich, dass das Lichtenstein-Team nach neun gespielten Minuten einem 3:8-Rückstand hinterherlief.

Die Niederbergerinnen behielten in dieser Phase dennoch den Kopf oben und die Umstellung auf eine 5:1-Formation in der Abwehr sorgte schließlich für einen Wandel im Spiel des NHC. Janine Dünn störte fortan als vorgezogene Deckungsspielerin den Spielfluss der Gäste und der Niederbergische HC verkürzte bis zum Pausenpfiff auf 9:12.

Nicole Ahrens ist ein wichtiger Rückhalt des NHC

Anders als im ersten Durchgang erwischten die Gastgeberinnen nach dem Seitenwechsel den besseren Start. Maßgeblich dafür verantwortlich war Torhüterin Nicole Ahrens, die einige Würfe der Ratingerinnen erfolgreich parieren konnte. Auch in der Defensive standen die NHC-Damen nun besser und fanden zudem in der Offensive mehr Zugriff.

Was sich im Vergleich zur ersten Hälfte nicht ändern sollte, war die Härte, mit der beide Teams zur Sache gingen. Der Schiedsrichter ließ viel laufen, was die Kontrahentinnen ausnutzten. Die Lichtenstein-Damen nahmen den Kampf an und erspielten sich bis zur 48. Spielminute eine 19:15-Führung. In dieser Phase verpasste es der NHC jedoch, den Sack zuzumachen und verfiel in der Folge wieder in alte Muster zurück.

Überhastete Abschlüsse und ungenaue Anspiele brachten den TVR zurück in die Partie, die sich bis in die Schlusssekunden ausgeglichen gestalten sollte – daran sollte auch eine insgesamt sechsminütige Überzahlphase für die Niederbergerinnen nichts ändern. Wenige Sekunden vor dem Abpfiff war es schließlich Beate Krug, die mit etwas Glück den entscheidenden Treffer zum 22:21 erzielen konnte.

Daniel Lichtenstein sieht noch viel Luft nach oben

Für die Handballerinnen des Niederbergischen HC stellte dieser Erfolg den ersten erspielten Sieg der Saison dar. Zwar stehen offiziell bereits zwei Siege zu Buche, die ersten Punkte erhielt der NHC jedoch aufgrund einer Spielabsage.

Nach dem ersten „richtigen Sieg“ sieht Trainer Lichtenstein weiterhin viel Luft nach oben: „Positiv waren sicherlich Moral und Kampfgeist und die über weite Strecken gute Abwehrarbeit, auch wenn hier noch Luft nach oben ist. Im Angriff müssen wir aber noch nachlegen, weil wir noch nicht eingespielt sind, den Ball noch nicht schnell genug transportieren und teilweise viel zu schnell abschließen oder uns festmachen lassen. Anstatt auf die gute Chance für die freie Spielerin zu warten, nehmen wir uns zu häufig Halbchancen oder spielen zu ungenaue Pässe in der wichtigen Phase der Angriffe.“

Niederbergischer HC –TV Ratingen 22:21 (9:12)
NHC:
Ahrens, Theede – Thamm (1), Felchner, E. Salonski (1), Christiansen (2), Hackmann, Dünn, Laufmann (2), Suhre (5), Breddemann (2), L. Salonski (1), Eckhardt (1), Krug (7).