Essen. Nach dem souveränen 3:0-Sieg beim Tabellenzweiten ETB Schwarz Weiß ist den Velbertern der Aufstieg in die Regionalliga kaum noch zu nehmen.
Die Spieler der SSVg Velbert tanzten noch lange nach Abpfiff am Uhlenkrug vor ihren mitgereisten Fans, während diese lautstark den baldigen Abschied aus der Oberliga ankündigten. Wer zweifelt noch ernsthaft daran nach dem souveränen 3:0 (2:0)-Sieg der Pappas-Elf beim Tabellenzweiten ETB Schwarz Weiß Essen im sogenannten Spitzenspiel, das kein Spitzenspiel wurde.
Zu dominant trat der Tabellenführer vom Anpfiff weg beim ersten Verfolger auf und ließ den Gastgebern überhaupt keine Luft, um ihr Spiel aus der eigenen Hälfte aufzubauen. Angriff über Angriff der Blauen rollte auf das Tor der Essener zu, immer wieder angetrieben von dem überragenden Mamadou Diallo Diallo. Schon nach neun Minuten riss ETB-Keeper Golz im letzten Moment reflexartig die Schulter hoch bei einem Gewaltschuss des Velberters aus 16 Metern.
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Das Spiel lief in der ersten Halbzeit nur in eine Richtung: Torjäger Robin Hilger traf in aussichtsreicher zentraler Position den Ball nicht richtig (12.), doch nach 18 Minuten war es passiert: Den Schuss von Manuel Schiebener konnte Essens Torhüter noch nach vorne abwehren, genau auf den Kopf von SSVg-Kapitän Robin Urban, der mühelos einnickte.
Torhüter Lenz musste sich bei Futkeus Kopfball strecken
Das einseitige Spiel hätte nur fünf Minuten später noch eine Wendung nehmen können, nach Freistoß von Guiliano Zimmerling kam ETB-Torjäger Noel Futkeu - ansonsten liebevoll bewacht von bis zu drei Verteidigern - zum Kopfball, den SSVg-Keeper Marcel Lenz noch um den Pfosten drehen konnte. Der heiß umworbene Futkeu konnte nach Verletzungspause erstmals wieder mitwirken, war aber noch nicht im Vollbesitz seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten.
Doch es war nur ein kurzes Aufbäumen der Platzherren, nach einer halben Stunde war die Partie praktisch entschieden: Den fälligen Freistoß knallte Diallo Diallo noch in die Essener Mauer, doch der Nachschuss fiel ihm erneut vor die Füße: 2:0, auch numerischer Ausdruck der Velberter Überlegenheit. „Die erste Halbzeit ging klar an uns, nach dem Wechsel haben wir das dritte Tor verpasst“, resümierte SSVg-Coach Pappas hinterher.
Robin Hilger machte den Deckel auf die Partie
Wirklich zittern musste er aber nicht, weil Futkeu seine beste Chance nach 51 Minuten im Nachschuss weit über den Kasten von Lenz setzte und der Torhüter beim Flatterball des eingewechselten Clinton Williams (66.) reaktionsschnell zur Stelle war.
In den letzten 20 Minuten übernahm der Spitzenreiter wieder das Geschehen: Der Schrägschuss des durchgebrochenen Yasin Kaya wurde von Arman Corovic noch vor der Linie geklärt, aber nach 76 Minuten war der Deckel endgültig auf der Partie: Der eingewechselte Ismael Remmo spielte an früherer Wirkungsstätte einen Pass in die Tiefe auf Hilger, der auf rechts ohne Mühe abschloss: 3:0 - die Feierlichkeiten in der Velberter Fanecke konnten beginnen.
ETB-Coach Apfeld erkannte die Überlegenheit an
ETB-Trainer Damian Apfeld erkannte nachher die Überlegenheit des Siegers an: „Sehr ernüchternd, wir wollten ein starker Gegner sein, aber das waren wir heute nicht. Wir hatten immer zwei, drei Meter Abstand zum Gegner, kamen überhaupt nicht in die Zweikämpfe. Das war ein großer Qualitätsunterschied.“
Und zur Meisterschaft: „Man soll ja nicht vorher aus Respekt vor den anderen Konkurrenten schon vorzeitig gratulieren, aber das Ding ist durch.“ Niemand der 504 anwesenden Zuschauern wollte da ernsthaft widersprechen.
ETB: Golz, Haiduk (89. Kilav), Corovic, Lach, Dalyanoglu, Akhal, Özbayrak (65. Williams), Kryeziu (73. Reichardt), Zimmerling, Cissé (73. Gotzeina), Futkeu (89. Tietz).
SSVg: Lenz, Machtemes (83. Mondello), Abdel Hamid, Duschke, Urban, Geisler (72. Remmo), Schiebener (78. Mehlich), Kaya (72. Gondu), Hilger, Diallo Diallo (83. Nnaji).
Tore: 0:1 Urban (18.), 0:2 Diallo Diallo (30.), 0:3 Hilger (76.).