Velbert. SC Velberts U19 überrascht alle und steht plötzlich in der Meisterrunde. Steigt sie in die Bundesliga auf? Das nehmen sich die Clubberer vor

Fußball-Bundesligist SC Velbert – klingt toll, aber irgendwie utopisch. Aber so abwegig ist das gar nicht: Die A-Junioren des SC spielen ab kommenden Sonntag tatsächlich um den Aufstieg in die U 19-Bundesliga.

Die Clubberer haben nämlich die Meisterrunde der Niederrheinliga erreicht. Hier spielen die acht besten Teams den Meister, der in die Bundesliga aufsteigt aus, während die anderen acht Teams in der Abstiegsrunde gegen den Sturz in die Leistungsklasse kämpfen.

Junge Clubberer bleiben auf dem Boden

„SC Velbert in der Bundesliga, warum nicht. Man darf doch träumen“, sagt Elvir Mesic, der mit Ioanis Bellos das Trainertandem bildet. „Wir gehen jedenfalls mit breiter Brust in die Meisterrunde.“ Sie beginnt für die Clubberer am kommenden Sonntag um 11 Uhr mit dem Heimspiel in der BLF-Arena gegen die SG Unterrath.

Klar geben Mesic und Bellos nicht das Ziel Bundesliga aus, der Begriff „Traum“ ist schon mit Bedacht gewählt. Schließlich wissen sie rund um den Böttinger-Platz genau, wo sie herkommen und wohin es gehen soll.

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Es zählt der Klassenerhalt in der Niederrheinliga – und den hatten ihnen viele gar nicht zugetraut, als sie im vergangenen Sommer mit Spielern aus der Bergischen Leistungsklasse loslegten. „Unser erstes Pflichtspiel in dieser Saison haben wir gleich verloren – im Kreispokal gegen Grün-Weiß Wuppertal. Da haben viele gesagt: Da sieht man es doch. Ihr packt es nicht“, erinnert sich Elvir Mesic.

Doch er war überzeugt, dass sein Team das ehrgeizige Ziel packt: Platz acht erreichen und damit die Abstiegsrunde vermeiden. Am Ende haben sie dieses Ziel deutlich übertroffen, die Clubberer gehen auf Platz fünf in die Meisterrunde.

Erfolgreiches Trainerduo: Elvir Mesic (li.) und Ioanis Bellos führten die Talente der Clubberer in die Meisterrunde.
Erfolgreiches Trainerduo: Elvir Mesic (li.) und Ioanis Bellos führten die Talente der Clubberer in die Meisterrunde. © sc

„Wir haben praktisch aus dem Nichts etwas aufgebaut, eine Mannschaft aus der Leistungsklasse hat sich in der höheren Liga etabliert. Die Jungs haben super gespielt und alles umgesetzt, was wir als Trainerteam mit ihnen erarbeitet haben“, sagt Mesic.

Dabei ließen sie bislang schon einige namhafte Konkurrenten hinter sich, der ETB Schwarz-Weiß, der in der vergangenen Saison fast Bundesligist geworden wäre, oder KFC Uerdingen rangieren auf den Plätzen sieben und acht.

Auf Platz eins thront derweil Nachbar Wuppertaler SV, der auch der große Favorit auf den Bundesligaaufstieg ist. Die Bergischen haben fünf Punkte Vorsprung vor dem Tabellenzweiten SpVg Schonnebeck und sieben Punkte Vorsprung vor dem SC Velbert.

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„Klar, wir wissen auch, dass alles für den WSV spricht. Aber ich bin überzeugt, dass wir uns nicht verstecken müssen. Wir haben bisher gegen die Favoriten oft sehr gut ausgesehen. Gegen Wuppertal haben wir gut gespielt und ein 0:0 geholt. Hätten wir nicht Pech mit einem Pfostenschuss gehabt, hätten wir sogar gewonnen“, betont Elvir Mesic.

Wenn alles gut laufe, könne sein Team durchaus unter die ersten drei kommen, aber das sei selbstredend nicht das Ziel. „Entscheidend ist, dass wir Platz sechs erreichen.“ Denn damit ist der direkte Klassenerhalt gesichert, die Teams auf den Plätzen sieben und acht spielen – Meisterrunde hin oder her – noch eine Qualifikation um den Klassenerhalt, ebenso wie die Mannschaften auf den ersten vier Plätzen (neun bis zwölf) der Abstiegsrunde.

Aber der SC spielt ja in der Meisterrunde. „Genau das sollten wir schon herausstellen: Das ist ein Highlight für den Velberter Fußball“, findet Elvir Mesic.

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