Niederberg. Meister ohne Aufstieg und gute Tat ohne Lohn. Der Sport in Niederberg listet die zehn Top-Texte auf. Hier Teil eins mit Platz zehn bis sechs.

Gerade zum Jahreswechsel sind sie der Reißer: Die Rankinglisten. Die zehn schönsten Lieder, die zwanzig größten Erfolge, die Top 100 der Skandale etc. Darauf wollen wir auch im niederbergischen Sport nicht verzichten.

Wir haben die zehn Reißer des abgelaufenen Jahres bei den Online-Zahlen zusammen gestellt. Die Texte, die Sie, die Leserinnen und Leser, im Netz am häufigsten angeklickt haben. Dabei beginnen wir mit den Plätzen sechs bis zehn. Die Top 5 folgen dann in Kürze.

Nicht gerade überraschend dominierten die Fußball-Themen, wenngleich auch andere Sparten nicht zu kurz kamen. Im Jahr 2021 waren es der Hockey-Club Velbert sowie an Nummer 1 die großartige Lateinformation des TSZ Velbert – die allerdings aus traurigem Anlass, denn das TSZ-Bundesliga trat ab und ihre Trainerin zurück.

In diesem Jahr sind die Tischtennis-Asse von Union Velbert dabei, die sich die Meisterschaft in der 3. Bundesliga erkämpften, aber dennoch nicht aufstiegen. Dazu gab es Höhen – das Pokalspiel der SSVg Velbert gegen die Profis des MSV Duisburg – aber auch Tiefen – so den Rauswurf von SSVg-Trainer Hüzeyfe Dogan kurz vor Saisonschluss. Und dazu eine gute Tat mit weniger guten Folgen für ihren Urheber.

10. Platz: Warum der SV Union Velbert trotz Platz eins nicht aufsteigt

Die Fußballer der SSVg Velbert wären gerne aufgestiegen, verpassten aber im Endspurt den ersten Tabellenplatz. Die Tischtennis-Asse von Union Velbert hingegen erreichten die Meisterschaft, verzichtete aber auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga „Dieses Abenteuer“, so die Verantwortlichen, würde der Verein nicht riskieren, dafür seien auch gar nicht genügend Spieler da.

https://www.waz.de/sport/lokalsport/velbert-heiligenhaus/warum-der-sv-union-velbert-trotz-rang-eins-nicht-aufsteigt-id234873355.html

Deshalb hatte die Union auch eh nur für die 3. Bundesliga gemeldet – hier stehen die Velberter zur Winterpause schon wieder auf dem ersten Platz. Auch die Zweitvertretung der Union spielt hier eine gute Rolle. Die Velberter bleiben ihrer Linie treu. Vor einigen Jahren hatten sie sogar mal auf den Sprung in die erste Liga verzichtet: Zu teuer und gemessen am Aufwand auch zu unattraktiv, befanden sie.

9. Platz: Andre Adomat verlässt den SC Velbert mit sofortiger Wirkung

Im Verhältnis der Nachbarvereine SSVg Velbert und SC Velbert lassen sich gewisse Rivalitäten nicht verleugnen. So erregt es schon Aufsehen, wenn bekannte Persönlichkeiten die Seiten wechseln. So vor ein paar Jahren, als SC-Torjäger Robin Hilger, der viele Jahre für die Clubberer gespielt hat, sich ausgerechnet dem Lokal- und Ligarivalen SSVg anschloss.

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Auch in der vergangenen Saison, in der die Nachbarn noch Konkurrenten in der Oberliga waren, gab es eine bemerkenswerte Personalie. Andre Adomat, altgedienter Spieler des SC, der sich zudem etliche Jahre um die Jugendabteilung verdient gemacht hatte, sagte für die neue Saison bei der SSVg als Sportlicher Jugendleiter zu. Das kam bei den Clubberern nicht so gut an, die ihn dann für den Rest der Saison freistellten, um „sowohl den SC Velbert als auch Andre Adomat nicht in einen Interessenskonflikt geraten zu lassen.“

Allerdings verabschiedeten sie „Ado“ ausdrücklich mit Lob und Dank. „Andre hat sich besonders in der Jugend aber auch bei den Senioren über viele Jahre und bis zum heutigen Tage sehr engagiert und die erfolgreiche Zeit mitgeprägt. “

8. Platz: SSVg Velbert nervt den MSV Duisburg nur eine Halbzeit.

Das Meisterschaftsrennen läuft – und zwar hervorragend, die SSVg Velbert liegt in der Oberliga auf dem ersten Platz und hat gute Chancen, den Rivalen 1. FC Bocholt im Kampf um die Regionalliga abzuhängen – und da gibt es noch eine Zugabe: Das Niederrheinpokalspiel gegen die Profis des MSV Duisburg in der heimischen IMS-Arena. Es ist ein Spiel mit Geschichte, denn die SSVg hatte die Zebras im Jahre 2019 tatsächlich schon einmal aus dem Pokal werfen können.

Auf ein gutes Spiel:  Die Kapitäne Yannick Geisler von der SSVg und Moritz Stoppelkamp vom MSV Duisburg vor dem  Niederrheinpokalschlager, der in der IMS-Arena wegen Corona allerdings nur vor 700 Zuschauern angepfiffen werden durfte
Auf ein gutes Spiel: Die Kapitäne Yannick Geisler von der SSVg und Moritz Stoppelkamp vom MSV Duisburg vor dem Niederrheinpokalschlager, der in der IMS-Arena wegen Corona allerdings nur vor 700 Zuschauern angepfiffen werden durfte © Stefan Rittershaus

Auch diesmal sah es in der ersten Halbzeit gut aus. Die SSVg spielte gut mit und lag sogar durch einen Treffer von Anil Aydin mit 1:0 in Führung. Doch ausgerechnet in der Nachspielzeit schafften die Duisburger, die zuvor wenig gefährlich gewirkt hatten, den Ausgleichstreffer. Es war ein Wirkungstreffer für die SSVg, die in der zweiten Halbzeit ihren Rhythmus und das Spiel verlor – mit 1:5 am Ende zu deutlich aus Velberter Sicht.

7. Platz: SSVg Velbert: Dogan als Opfer eines Geschäfts ohne Rücksicht

Auch ein Kommentar hat es unter die Top Ten der meistgelesenen Texte geschafft. Unsere Einschätzung zum Rauswurf von Trainer Hüzeyfe Dogan bei der SSVg Velbert.

Da steht er mit seiner Mannschaft länger als eine halbe Saison an der Spitze und wird dann doch gefeuert – drei Spieltag vor Schluss. Im Fußballgeschäft geht es hart zur Sache. Unser Kommentar beleuchtete die Hintergründe der Entscheidung, die den Verantwortlichen sicher schwer gefallen ist, denn der Verein hat Hüzeyfe Dogan einiges zu verdanken.

https://www.waz.de/sport/lokalsport/velbert-heiligenhaus/ssvg-velbert-dogan-als-opfer-eines-geschaefts-ohne-ruecksicht-id235455725.html

Er war erfolgreicher Spieler, er war Trainer der U 23 und Trainer der ersten Mannschaft in der Oberliga. Das alles musste am Ende hinten anstehen, als es im Verhältnis zwischen Team und Trainer Risse gab und die SSVg im Aufstiegsrennen zu scheitern drohte.

Nun: Co-Trainer Timo Achenbach konnte es in den letzten drei Spielen der Saison auch nicht mehr richten, SSVg-Konkurrent Bocholt stieg in die Regionalliga auf. Hier arbeitet inzwischen Hüzeyfe Dogan wieder als Trainer. Beim Wuppertaler SV.

Musste kurz vor Saisonschluss gehen: Hüzyefe Dogan, Trainer der SSVg Velbert. Inzwischen ist er beim Regionalligisten Wuppertaler Sv engagiert.
Musste kurz vor Saisonschluss gehen: Hüzyefe Dogan, Trainer der SSVg Velbert. Inzwischen ist er beim Regionalligisten Wuppertaler Sv engagiert. © Stefan Rittershaus

6. Platz: Der Fluch der guten Tat: Freundliche SSVg Velbert verliert

Das haben sie nun davon: Die Spielerinnen der SSVg Velbert gaben dem Wunsch von Viktoria Winnekendonk nach, die Niederrheinligapartie auf ein ursprünglich spielfreies Wochenende zu verlegen.

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Doch dann ergaben sich auf Velberter Seite unvorhergesehene Personalsorgen von beruflicher Verhinderung bis Corona, so dass die SSVg das Spiel gerne noch einmal verlegt hätte. Doch das ging nicht. Daher traten die Velbertinnen nicht an.

„Mit acht Spielerinnen und einer Torhüterin fahre ich nicht nach Winnekendonk“, erklärte der langjährige SSVg-Frauentrainer Christian Reinhardt. Die Punkte waren weg, die Spielordnung ist da hart und eindeutig. Sicher zu hart für die freundliche SSVg Velbert.