Velbert. Erstmals verliert die SSVg Heiligenhaus – und dann auch noch im Topspiel gegen den Zweiten. Der Knackpunkt: ein Platzverweis. So lief die Partie.

Die SSVg Heiligenhaus kann doch noch verlieren – ausgerechnet im Spitzenspiel gegen Rot-Weiß Wülfrath war es soweit. 1:2 (0:0) verlor Daniel Reuters Mannschaft vor knapp 400 Zuschauern am Sonntagnachmittag. Die SSVg bleibt Tabellenerster, der SV Rot-Weiß hat sich auf einen Punkt herangepirscht.

Deniz Top brachte die Heiligenhauser in der 56. Minute in Führung. Ein Standard aus dem Halbfeld kam zu ihm, Top schob ein – und dann jubelten sie, die Fans des A-Ligisten. „Die Tribüne war voll und auch an den Seiten standen viele Zuschauer“, schwärmt Trainer Reuter, es lief alles nach Plan: „Es war ein schönes, enges Spiel. Man hatte das Gefühl: Wer das erste Tor macht, der sollte auch gewinnen.“

SSVg Heiligenhaus. Nach Sverkos’ Platzverweis kippt das Spitzenspiel

Die SSVg war also auf einem guten Weg, die so wichtigen drei Punkte einzufahren. Dann schwächte sie sich aber selbst. Antonios Sverkos sah in der 70. Minute für ein taktisches Foul seine zweite Gelbe Karte. „Das ging schon in Ordnung“, meint Reuter, der Sverkos keinen Vorwurf macht.

Mit Wind im Rücken warfen die Gäste in der Schlussphase sie alles nach vorne – in Überzahl beim Ersten, das setzte neue Kräfte frei. Durch einen Strafstoß, auch den konnte man geben, so Reuter, glich Wülfrath aus. Kevin Lange erzielte das 1:1 (78.), und nur sechs Minuten später folgte sein zweiter Streich. Rot-Weiß hatte das Spiel gedreht.

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Heiligenhaus setzte nun alles auf eine Karte und hatte noch Chancen auf den Ausgleich. Fast hätte die SSVg für eine strittige Szene – Junio Miudo wurde im Sechszehner gefoult, berichtet Reuter – selbst einen Elfmeter bekommen. Miudo war es auch, der in der sechsten Minute der Nachspielzeit SV-Torwart Ahmad Yasin zu einer Glanztat zwang. Es sollte nicht sein, die Punkte gingen an Wülfrath, das damit 39 Punkte auf dem Konto hat. Heiligenhaus bringt es auf 40 Zähler. Welch enges Titelrennen.

SSVg Heiligenhaus will in der Kreisliga A zurückschlagen

„Wir waren schon niedergeschlagen“, erzählt Reuter, schon in der Kabine nahm sie die Mannschaft aber vor, am kommenden Wochenende eine Reaktion zu zeigen: „Wir wollen allen zeigen, dass wir auf der Höhe sind. Es war die erste Niederlage, davon geht die Welt nicht unter. Fußballerisch war es nicht das beste Spiel, aber wir haben alles gegeben und gekämpft.“ Und der Abstand auf die Nichtaufstiegsplätze beträgt noch immer neun Punkte – ein beruhigendes Polster.

Jedoch wird der Erste in den nächsten Wochen wohl auf Kevin Schmitt verzichten müssen. Er hat sich die Schulter ausgekugelt und wird voraussichtlich operiert werden müssen.

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