Velbert. Die SSVg hat mit dem 2:0 über die SF Baumberg Platz eins der Oberliga erobert – nach zähem Ringen und dank der Patzer der Konkurrenz.
Die SSVg Velbert ist an die Spitze der Fußball-Oberliga gestürmt. Mit dem 2:0 (0:0)-Erfolg in der heimischen IMS-Arena über die Sportfreunde Baumberg hat sich das Team von Trainier Dimitrios Pappas vom dritten auf den ersten Platz gehievt.
Dabei profitierten die Velberter von Patzern der Konkurrenz. Der von Ex-SSVg-Coach Alex Voigt trainierte Spitzenreiter KFC Uerdingen verlor daheim durch ein Tor in letzter Minute mit 2:3 gegen Nettetal und auch der VfB Hilden leistete sich beim 0:1 gegen Sonsbeck eine Heimpleite.
Velberter fahren den fünften Pflichtspielsieg in Serie ein
Die Velberter hingegen setzten ihre Erfolgsserie fort. Sie holten den fünften Pflichtspielsieg am Stück, sind nun als einziges Team der Oberliga noch ungeschlagen und haben in sieben Spielen erst zwei Gegentore hinnehmen müssen.
Allerdings ging dem Sieg, der sich mit 2:0 ziemlich deutlich anhört, ein zähes Ringen voraus. Die Velberter fanden gegen die gut verteidigenden Gäste aus Monheim lange keine Mittel. Das räumte auch Trainer Dimitrios Pappas ein: „In der ersten Halbzeit haben wir kein gutes Spiel abgeliefert.“
Denn sein Team kam kaum zu zwingenden Chancen und leistete sich zudem einige Ballverluste, die zu hochgefährlichen Kontern führten. Zweimal kam Baumbergs Kapitän und Torjäger Robin Hömig in gute Position, zweimal bediente er Koray Kacinoglu, der allerdings beide Riesenchancen ausließ. Einmal rettete SSVg-Keeper Marvin Gomuluch großartig, einmal schoss Kacinonglu knapp drüber.
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„Wir müssen uns auch bei Marvin bedanken, dass er uns im Spiel gehalten hat“, lobte Pappas den Keeper, der für den verletzten Marcel Lenz zwischen den Pfosten stand und stets auf dem Posten war. Seine Taten zahlten sich aus, denn in der zweiten Halbzeit kamen die Velberter besser ins Spiel, wurden druckvoller und torgefährlicher.
Ein schöner Angriff brachte eine Viertelstunde vor Schluss die Erlösung: Robin Hilger verlängerte einen langen Ball per Kopf zu Cellou Diallo, der die Kugel dann von der rechten Seite geschickt in den Lauf des heran stürmende Ismael Remmo legte. Der vom ETB gekommenen Zugang nutzte die Chance und schoss aus Mittelstürmerposition das 1:0, wobei der Ball noch leicht abgefälscht wurde.
„Wir haben bis dahin sehr gut gespielt. Wenn Du dann so ein Tor einfängst ist das wie ein Messerstich ins Herz“, meinte Baumbergs Trainer Salah El Halimi. Ein drastische Formulierung, die aber den Blick auf das Entscheidende lenkte: Nach diesem Treffer gelang den Baumbergern nicht mehr viel, während die SSVg „ins Rollen kam“, wie El Halimi anerkannte.
Nach Anspiel von Jonas Erwig-Drüppel verpasste Yasin Cemal Kaya das 2:0, als er es zu schön machen wollte: Statt in den Winkel rauschte sein Schuss knapp am Pfosten vorbei.
Aber die Velberter blieben nun dran. Kurz vor Schluss setzten sie die Baumberger im Mittelfeld unter Druck und provozierten so einen Ballverlust der Gäste, während ihr Torhüter Daniel Schwabke zu weit vor seinem Kasten stand. Manuel Schiebener erfasste sofort die Situation, zog aus etwa 45 Metern ab und traf ins verlassene Tor zum 2:0.
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Kurz nach dem Abpfiff resümierte der Mittelfeldspieler. „Es war wieder ein enges Spiel – aber wir haben es gewonnen und schon wieder zu Null gespielt. Das nehmen wir gerne mit.“
Mit Blick auf das Aufstiegsrennen gestattete sich Schiebener auch einen Vergleich mit der vergangenen Saison, in der seinerzeit der FC Bocholt am Ende die Nase vor den Velbertern hatte. „Bocholt hatte in der Hinrunde auch etliche Spiele knapp oder durch späte Tore gewonnen und drehte dann in der Rückrunde so richtig auf. Wenn es bei uns auch so läuft – gerne!“ Im Moment sieht es jedenfalls schon so ähnlich aus.
So haben sie gespielt
SSVg Velbert: Gomoluch - Gabriel (46. Remmo), Urban, Abdel Hamid - Erwig-Drüppel (88. Xiros), Schiebener, Mehlich (67. Alabas), Machtemes - Diallo (86. Sealiti), Hilger, Schikowski (60. Kaya).
Tore: 1:0 Remmo (76.), 2:0 Schiebener (89.). - Schiedsrichter: Sven Heinrichs. - Zuschauer: 420.