Wuppertal. Zweiter Test, zweite Pleite: Der TVD Velbert verliert 1:5 beim Wuppertaler SV. Worüber sich Co-Trainer Kai Schwertfeger freut, was ihn ärgert.

Der Ball wird länger und länger, bevor er im Winkel landet. Durim Berisha dreht sich lässig um, breitet die Arme aus und nimmt die Glückwünsche seiner Teamkollegen an. Es war das erste von insgesamt fünf Toren für den Wuppertaler SV im Testspiel gegen den TVD Velbert, ein Treffer der Marke Traumtor. Aus knapp 35 Metern erzielte Berisha nach 42 Minuten die Führung beim 5:1 (1:0)-Sieg des Regionalligisten gegen den Oberligisten.

Dabei hätte der Wuppertaler SV schon nach acht Minuten das erste Tor markieren können. Roman Prokoph traf aber nur der Pfosten. Der WSV machte Druck, lief die Velberter früh an und kam an sämtliche zweite Bälle. Auffällig: Der TVD versuchte, das Spiel mit flachen Pässen von hinten aufzubauen. Die Anspiele von Torwart Dejan Zevecic waren stets kurz, ein Spiel mit dem Feuer bei dem frühen und hohen Wuppertaler Pressing. Doch es ging gut aus.

TVD Velbert hält beim Wuppertaler SV gut mit – zunächst

Nach der Anfangsviertelstunde konnte sich der Oberligist zusehends befreien. Wenn es dann doch brenzlig wurde, war meistens Kapitän Justin Härtel zur Stelle, der mehrfach entscheidend rettete. Dann hatte auch Velbert sein Pfostenschuss: Jan-Niklas Pia traf nach einem Konter nur Aluminium, Ishmael Schubert-Abubakari kam zu spät zum Nachschuss – wenn es schnell über die Außen ging, war der Gast gefährlich.

Brennpunkte aus der Velberter Fußballszene:

Schubert-Abubakari und Fabio di Gaetano nutzten bisweilen gekonnt ihr Tempo aus, und das war ein Grund dafür, dass sich Co-Trainer Kai Schwertfeger – Chef Marcel Bastians weilte noch im Urlaub – über die gesetzten Nadelstiche freute: „Wir haben Wuppertal geärgert und hatten gute spielerische Elemente drin.“ Dennoch verflachte die Partie – bis zu Berishas Distanzkracher.

Wuppertaler SV hat am Spielende mehr Power als der TVD Velbert

Nach der Pause glich der TVD fast nach einer Ecke aus, ehe Wuppertal nach einer schönen Kombination aus 2:0 erhöhte: Pass auf die Flügel, Flanke, Prokoph musste nur sein Kopf hinhalten (59.). Nur drei Minuten legte der WSV Tor Nummer drei nach – wieder kam Prokoph in der Mitte frei zum Abschluss (62.). Florian Schikowski, ebenfalls nach einem gut herausgespielten Angriff, verkürzte kurz darauf auf 1:3 (65.), doch nun machte sich immer deutlicher bemerkbar, dass Björn Mehnerts Wuppertaler schon seit mehreren Wochen in der Vorbereitung sind. Sie waren frischer, eingespielter, vertrauter, Velbert hingegen ging die Luft aus – wie schon am vergangenen Mittwoch beim Test gegen Fortuna Düsseldorf II (0:6), als der Niederrhein-Oberligist ebenfalls späte Gegentore kassiert hatte.

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Zahlreiche Chancen vergab der WSV, die Schüsse prasselten auf Robin Offhaus, der nach der Pause für Zecevic kam, ein wie der Regen an der Oberbergischen Straße. Offhaus konnte sich auszeichnen. Auch Härtel klärte wieder in höchster Not.

Vorne musste TVD-Stürmer Florian Schikowski in der 75. Minute verletzt heruntergenommen werden. Für ihn kam Ercan Akhan. „Er hat etwas gespürt“, sagte Schwertfeger nach der Partie. Was genau: noch offen. Das Spiel war nun entschieden, aber noch nicht vorbei.

TVD Velbert: Schwertfeger lobt den Auftritt beim Regionalligisten WSV

In der 86. Minute (Serhat Koruk) sowie der 90. Minute (Noah Salau) schraubten die Wuppertaler das Ergebnis weiter in die Höhe, und genau das ärgerte Schwertfeger. „Die letzten beiden Tore waren sehr ärgerlich, sodass das Ergebnis zu hoch ausgefallen ist“, sagte er. Ein guter Test sei es dennoch von seiner Mannschaft gewesen.

„Wir hatten gute spielerische Elemente drin und haben eine Leistungssteigerung im Vergleich zum Spiel in Düsseldorf gezeigt. Dass am Ende die Kräfte weniger werden und Wuppertal eine Qualität haben, darüber brauchen wir nicht reden“, meinte Schwertfeger, der nachschob: „Aber wir haben noch Steigerungspotenzial.“ So fehlte bisweilen die letzte Konsequenz im Offensivspiel, hinzu kam die Anfälligkeit nach Flanke des Gegners. Das ist dann aber etwas für die nächsten Trainingseinheiten.

Am Mittwoch testet der TVD Velbert gegen den 1. FC Wülfrath

Schon am Mittwoch steht übrigens das nächste Testspiel für den TVD Velbert an. Dann kommt der 1. FC Wülfrath nach Birth. Nach zwei Partien gegen gestandene Regionalligisten, dass der WSV nicht ohne Grund als Aufstiegsanwärter gilt, war am Sonntag klar zu erkennen, trifft der TVD also auf einen Landesligisten. Es wird ein anderes Spiel für den Oberligisten. „Gegen Düsseldorf und Wuppertal mussten wir eher gegen den Ball arbeiten, am Mittwoch werden wir mehr Ballbesitz haben. Darauf werden wir uns vorbereiten“, sagte Schwertfeger.

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