Velbert. Die SSVg Velbert kann mit einem Sieg am Sonntag den 1. FC Bocholt unter Druck setzen. Zwei Attribute sorgen bei der aktuell für den perfekten Mix.

Die Tabellenführung zurückerobert, den 5:0-Derbysieg gefeiert, den Glauben an die eigene Stärke einmal mehr manifestiert. Wäre da nicht die erste halbe Stunde gegen den Sportclub gewesen, könnte man sagen, dass diese SSVg Velbert auf dem Weg in die Regionalliga nicht mehr aufzuhalten ist.

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Doch sie war eben da, bis zum 1:0-Führungstreffer bot der Ligaprimus dem Rivalen etwas zu viel Räume an, das sah auch Trainer Hüzeyfe Dogan nach der Partie so. „Wir müssen daran arbeiten, dass wir eine bessere Abstimmung und Absicherung haben, dass der Gegner nicht zu solchen Situationen kommt“, sagte Dogan nach dem Spiel.

In eine ähnliche Kerbe schlug auch Top-Torjäger Robin Hilger: „Der SC hat es in der ersten Hälfte gut gemacht, sie haben bissig gespielt, sind aggressiv in die Zweikämpfe gegangen und wir waren nicht gut in der Partie.“

SSVg Velbert kann wichtige Dinge aus dem Derby für die Partie am Sonntag ziehen

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Was erst einmal negativ klingt, könnte im Hinblick aufs Wochenende aber die perfekte Vorbereitung gewesen sein. Denn am Sonntag ist die SSVg beim Cronenberger SC gefordert (15 Uhr, Horst-Neuhoff-Sportplatz, Wuppertal), einem Gegner, von dem Hüzeyfe Dogan eine ähnliche Herangehensweise wie die des SC Velbert erwartet.

„Sie werden wohl auf Konter spielen. Da müssen wir konzentriert sein und Ruhe haben. Wir brauchen die Spielkontrolle und müssen unsere Möglichkeiten wenn möglich direkt am Anfang nutzen. Dann wird es leichter“, prophezeit Dogan und schiebt direkt hinterher: „Wir sind froh, wieder Erster zu sein. Da gehören wir hin. Den Platz wollen wir so lange wie möglich verteidigen“

Nicht immer stand die Abwehrkette der SSVg Velbert um Robin Urban sicher. Um zu null zu spielen und klar gegen den SC Velbert zu gewinnen, reichte es aber trotzdem.
Nicht immer stand die Abwehrkette der SSVg Velbert um Robin Urban sicher. Um zu null zu spielen und klar gegen den SC Velbert zu gewinnen, reichte es aber trotzdem. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Die Wuppertaler stehen mit 20 Zählern aktuell auf Rang 17, können sich bereits auf die Abstiegsrunde vorbereiten. Die Zahlen über den Gegner liegen offen und sprechen eine klare Sprache: die SSVg ist einmal mehr haushoher Favorit.

Eine kleine Wundertüte wartet dennoch auf die Velberter, denn durch gleich drei Spielabsagen während der Corona-Pandemie gab es das letzte direkte Aufeinandertreffen in der Oberliga im November 2019. Seitdem ist viel passiert bei beiden Vereinen.

Demut und Selbstvertrauen sind ein erfolgversprechender Mix

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Dass weder Dogan noch Hilger die Anfangsphase gegen den SC Velbert einfach ausblenden und selbstkritische Worte wählen, ist in Verbindung mit dem am Ende doch wieder überzeugenden und ungefährdeten 5:0-Erfolg wohl das beste Vorzeichen – sowohl für das Duell am Wochenende als auch für den Titelkampf.

Diese Demut in Verbindung mit dem Wissen, dass Spieler wie Hilger oder Aydin, der sich nach der Partie unter der Woche ein Extralob vom Trainer abholte, die Mannschaft – auch wenn es mal nicht so gut läuft – mit ihrer individuellen Klasse und einer Einzelaktion so sehr mitreißen können, dass diese danach ins Rollen kommt und einen 5:0-Kantersieg herausschießt, ist ein nicht hoch genug einzuschätzendes Faustpfand.

Die SSVg Velbert hat die Chance, den 1. FC Bocholt unter Druck zu setzen

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Am Wochenende kommt noch die Chance des Vorlegens hinzu. Statt zu reagieren, kann die SSVg den 1. FC Bocholt im Titelrennen unter Druck setzen. Denn der Konkurrent muss aufgrund von Coronafällen erst einmal aussetzen und möglicherweise tatenlos mit ansehen, wie die SSVg zumindest vorerst auf fünf Punkte davonzieht.

Zunächst geht es aber auch am Sonntag wieder beim Stand von 0:0 los. Glaubt man den Worten von Hilger, spricht viel dafür, dass SSVg-Spieler genau wissen, dass Cronenberg nur eine Zwischenstation und keine Stolperfalle auf dem Weg in die Regionalliga sein soll.

Hilger: „Jeder Fehler kann bestraft werden. Das haben wir vor eineinhalb Wochen in Hiesfeld erfahren. Für uns spricht, dass wir eine geschlossene Mannschaft sind. Wir haben einen absoluten Teamgeist, einen super Willen. Uns kann so einfach keiner schlagen. Wenn wir Woche für Woche alles auf den Platz bringen und abliefern, liegt es an uns, ob wir die Spiele gewinnen oder nicht.“

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