Moers. Der SC Velbert erwartet einen „Charaktertest im Pokalfight“ beim SV Scherpenberg. Klar ist: nach der vergangenen Woche müssen sich alle beweisen.

Der Paukenschlag ist verhallt, nach dem freiwilligen Rückzug von Peter Radojewski geht der Blick beim SC Velbert nach vorn. Denn am ligaspielfreien Wochenende steht für die interimsweise vom Sportlichen Leiter Ralf vom Dorp betreute Mannschaft das Drittrundenduell im Niederrheinpokal an. Es geht zum Landesligisten SV Scherpenberg (Sa. 16 Uhr).

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Lediglich in zwei Trainingseinheiten konnte sich der neue alte Übungsleiter Ralf vom Dorp inklusive Abschlusstraining am Freitagabend weitere Eindrücke vom Zustand seines Teams machen. Dennoch sind die Karten merklich neu gemischt: „Es ist ein interessantes und gutes Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen und Anweisungen zu geben. Man merkt, wenn ein neuer Trainer da ist, geht die Intensität hoch. Jeder will sich empfehlen, gerade Spieler mit weniger Einsatzzeiten wittern natürlich ihre Chance“, so vom Dorp.

Es ist ein schwieriger Balanceakt, den er zu bewältigen hat. Auf der einen Seite steht nach sieben sieglosen Ligaspielen Aufbauarbeit an der Tagesordnung, andererseits muss dem Team zu verstehen gegeben werden, dass es von nun an keinerlei Alibis mehr gibt: „Jetzt draufzuhauen bringt nichts, gerade mit den jungen Spielern gilt es, behutsam umzugehen. Sie haben sicher mehr daran zu knabbern, da sie zuletzt in der Verantwortung, sprich auf dem Platz, standen. Gleichzeitig mussten wir aber auch deutlich machen, dass die Spieler nun in der Bringschuld stehen. Dafür müssen wir wieder mit Überzeugung auf den Platz gehen“, sagt vom Dorp.

SC Velbert erwartet einen Charaktertest beim „Pokalfight“

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Das anstehende Pokalspiel kommt ihm in der jetzigen Situation äußerst gelegen, wird doch an einem kalten Novembernachmittag auf Asche von den Spielern verlangt, ihren inneren Schweinehund zu überwinden. Ein Erfolgserlebnis wäre zudem gut für den Kopf und sollte Moral und Glauben an die eigene Stärke für die vier verbleibenden und knackigen Ligaspiele (Baumberg, in Kleve, Meerbusch, in Bocholt) geben.

„Das wird ein Charaktertest in einem zu erwartenden Pokalfight. Der Platz lädt nicht dazu ein, einen gepflegten Ball zu spielen. Es werden also Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten wichtige Rollen spielen. Genau die Dinge, woran es zuletzt gehapert hat. Uns erwartet zudem ein guter Landesligist, der mit seiner offensiven Qualität auch Oberligisten gefährlich werden kann. Ich hoffe, dass jeder in sich gegangen ist und erkannt hat, dass wir nun wieder hochfahren müssen“, erneuert vom Dorp seine eindringliche Aufforderung nach einer Steigerung gegenüber vor allem dem letzten enttäuschenden Spiel beim SC West.

Und dass der Coach den klassentieferen Gegner nicht nur starkredet, beweisen die letzten Ergebnisse. Der SVS holte zuletzt 13 von 15 möglichen Punkten und legte dabei ein Torverhältnis von 20:3 hin. Personell ist derweil alles im grünen Bereich. Jiroh Hatano und Yussuf Ayinla müssen zwar passen, beide haben jedoch keine langfristigen Ausfälle zu befürchten. Zusätzlich ist Routinier Pier Schulz zumindest fraglich. Dafür kehrt in René Burczyk ein erfahrener Rückhalt zurück, der die Mannschaft wieder anführen soll.

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