Velbert. Kaum hat der Velberter BC die Deutsche U 19 Meisterschaft ausgerichtet, da bittet er zum nächsten nationalen Top-Turnier: Zur DM-Quali der U 22.

Geisterkämpfe im Birther Sportpalast. Bereits zum fünften Mal hat hier der Velberter Boxclub die Deutschen Meisterschaften der U 19 organisiert – zum ersten Mal allerdings praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Denn zu den Titelkämpfen waren keine Zuschauer zugelassen.

Die U 19-DM war bereits für den März angesetzt, musste dann aber wegen der Pandemie verschoben werden. Nun fand die Deutsche Meisterschaft 2021 wie seit einem halben Jahrzehnt in der Halle Birth statt, angesichts der Dimensionen aber unter strengen Sicherheits-Auflagen.

Velberter BC muss mit ungewöhnlichen Umständen fertig werden

Gleich 14 Landesverbände hatten ihre Besten geschickt. Nicht weniger als 110 Aktive (89 Männer und 21 Frauen) waren gemeldet, in 20 Klassen wurden die jungen Deutschen Meisterinnen und Meister ermittelt. Da konnte es rund um den Boxring, in dem der Unparteiische Maske trug, schon eng werden.

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„Keine Zuschauer bei den Kämpfen – das war schon sehr ungewohnt“, berichtet Hans-Werner Mundt, der langjährige Geschäftsführer des Deutschen Rekordmeisters Velberter BC, der sonst für kochende Stimmung bei Bundesliga-Kämpfen oder bei nationalen Spitzenturnieren bekannt ist.

Den einen oder anderen Gast durften die Velberter freilich begrüßen. So stattete auch Bürgermeister Dirk Lukrafka wieder dem Birther Boxpalast seinen Besuch ab, wobei er sich auch diesmal vom Niveau der Kämpfe im olympischen Boxen überzeugen konnte.

Auch ohne Fans ist die Stimmung in der Halle Birth gut

Die guten Leistungen hob auch Hans-Werner Mundt hervor. „Die Stimmung war trotz der neuen Situation auch deshalb so gut, weil wir viele starke Kämpfe gesehen haben.“ Allen voran gingen dabei die Faustkämpferinnen und Kämpfer des heimischen Verbandes. Das Team NRW – in dem diesmal keine Velberter Boxer standen – überragte mit nicht weniger als neun Titelgewinnen. Viermal gab es Gold bei den Männern, fünfmal bei den Frauen. Hinzu kamen viermal Silber und einmal Bronze.

Noch ein NRW-Finale. Im Leichtgewicht gewann Enrico Kliesch (re.) gegen  Mohammed Siala den DM-Titel.
Noch ein NRW-Finale. Im Leichtgewicht gewann Enrico Kliesch (re.) gegen Mohammed Siala den DM-Titel. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Mit 14-DM-Medaillen distanzierten die NRW-Asse den Landesverband Bayern, der es auf zehnmal Edelmetall brachte, deutlich. Zudem gab es einen Ehrenpreis des Landes Nordrhein Westfalen für die sehr gute Jugendarbeit und das Lob vom Jugendwart des NRW-Boxverbandes, Gottfried John, sowie von Verbands-Präsident Erich Dreke, der zugleich zum erweiterten Vorstand des Velberter BC gehört.

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Fast schon Routine, dass auch der VBC gute Kritiken bekam: Als umsichtiger und engagierter Veranstalter. In dieser Hinsicht legt der Deutsche Rekordmeister nun erst richtig los. „Im kommenden Jahr feiern wir unser 100-jähriges Jubiläum, dafür planen wir mehrere Veranstaltungen. Da bringen wir uns schon jetzt in den richtigen Rhythmus“, sagt Hans-Werner Mundt.

Das bedeutet: Die nächsten Top-Turniere in Birth sind schon in Arbeit, darunter der NRW-Cup im Herbst und die sechste Deutsche U 19-Meisterschaft in Velbert, die für Juni 2022 angesetzt ist.

DM-Qualifikation der U 22 in Velbert mit Zuschauern

Für ein großes Ereignis ist bereits jetzt schon alles angerichtet. Am kommenden Wochenende stehen in Birth die Qualfikationen für die Deutschen Meisterschaften der U 22 auf dem Plan. Am Samstag ab 16 Uhr (Halbfinale) und am Sonntag ab 11 Uhr Sonntag (Finalkämpfe) geht es um die Tickets zur Deutschen Meisterschaft, die im November in Köln entschieden wird. Wiederum also ein Box-Ereignis von nationalem Format, diesmal allerdings in etwas kleineren Dimensionen. Statt in 20 wird nur in neun Gewichtsklassen gekämpft, 18 Fights sind geplant.

Das hat einen großen Vorteil für den Veranstalter und die Freunde des olympischen Boxens: Diesmal sind Zuschauer – unter Einhaltung der 3 G-Regeln – wieder zugelassen.