Velbert. Auch das Unwetter konnte den TVD Velbert gegen den 1. FC Solingen nicht stoppen. Die erste Hälfte fand unter „irregulären Bedingungen“ statt

Es ist sicherlich etwas ungewöhnlich, dass ein Oberligist in der Vorbereitung seine Form gegen einen Kreisligisten überprüft, doch im Fall des TVD Velbert gab es gleich zwei gute Gründe, die dafürsprachen.

„Vor drei Jahren hatte der Ex-Profi Dennis Malura bereits einen Vertrag bei uns unterschrieben, doch er erkrankte und konnte damals kein Spiel für uns absolvieren. Der Kontakt blieb aber bestehen und da er sich nun dem 1. FC Solingen angeschlossen hat, kamen wir seiner Bitte nach einem Testspiel gerne nach“, schilderte der Sportliche Leiter Michael Kirschner, wie diese Begegnung am Mittwochabend zustande kam.

TVD Velbert hat eine anstrengende Trainingswoche hinter sich

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Aber auch Trainer Marc Bach erkannte einen Nutzen darin. „Nach einer sehr harten Trainingswoche und vor dem Trainingslager, in dem wir sehr intensiv arbeiten werden, hatten wir die Möglichkeit, uns gegen einen nicht ganz so starken Gegner noch einmal ein paar Eindrücke unter Wettkampfbedingungen zu verschaffen“, erläuterte er.

Zunächst schien der Wettergott es mit den Dalbecksbäumern auch gut zu meinen, denn die heftigen Regenfälle ließen am Nachmittag zunächst einmal nach.

„Da sah es noch ganz gut aus, doch plötzlich setzte wieder Starkregen ein und eine Hälfte des Spielfeldes war komplett von Pfützen übersät, so dass immer zu erwarten war, dass der Schiedsrichter erst gar nicht anpfeifen oder abbrechen würde. Irgendwann kann auch ein guter Kunstrasen die Wassermassen nicht mehr abfließen lassen“, stellte Michael Kirschner fest.

Grady Zinkondo ist aktuell als Gastspieler dabei

So sahen die wenigen Zuschauer in der ersten Hälfte eine Partie, die aufgrund der äußeren Bedingungen keinen guten Fußball zuließ. Trotzdem waren die Platzherren drückend überlegen und hatten schon in der 4. Minute die erste Großchance durch Marius Heck, der nach einem Querpass von Björn Kluft freistehend aus zwölf Metern am Solinger Torwart scheiterte.

Grady Zinkondo darf sich gerade als Testspieler beim TVD Velbert beweisen.
Grady Zinkondo darf sich gerade als Testspieler beim TVD Velbert beweisen. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Nach einer Viertelstunde gingen die Velberter dann in Führung, als der Gastspieler Grady Zinkondo acht Meter vor dem Tor eine Hereingabe von der rechten Seite technisch sauber annahm und den Ball zum 1:0 einschob. Nach einer Ecke von Kluft köpfte Jan Steffen Meier den Ball weiter auf Maik Bleckmann, der im Fünfmeterraum ohne Mühe zum 2:0 einnickte.

Für das 3:0 sorgte dann ein Solinger mit einem Eigentor, als er nach einer Ecke von Marius Heck das Spielgerät unter Bedrängnis aus drei Metern ins eigene Tor bugsierte.

Die Aussagekraft von Hälfte eins ist fraglich

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Kurz vor der Pause gelang Mike Osenberg noch ein weiterer Treffer, den der Schiedsrichter allerdings nicht anerkannte, weil er eine Abseitsposition erkannt hatte. „Trotz des 3:0 kann man die erste Halbzeit eigentlich gar nicht bewerten“, verwies der Sportliche Leiter des TVD noch einmal auf die widrigen Bedingungen.

Nach der Pause war der Platz dann aber deutlich besser bespielbar und die Gastgeber stellten auch ihre spielerischen Qualitäten unter Beweis. Nach einer knappen Stunde scheiterte Kluft alleine vor dem Tor am Schlussmann, doch nur zwei Minuten später köpfte Giuseppe Raudino eine Flanke von Jonas Haub aus zwei Metern zum 4:0 ein.

Trainer Marc Bach zieht eine positive Bilanz

Als einem Klingenstädter ein Handspiel im Strafraum unterlief, verwandelte Fabio Di Gaetano den fälligen Strafstoß zum 5:0. Mit einem Schuss aus 20 Metern genau in den Winkel sorgte der Ex-Hildener auch für das 6:0 und machte mit dem Treffer zum 7:0 nach Vorarbeit von Kluft seinen echten Hattrick perfekt.

Danach ließen die Velberter etwas nach und hatten nur noch eine Chance in der Schlussphase, als Jonas Haub mit seinem Distanzschuss nur die Latte traf.

Komplett durchnässt: Jonas Haub und der TVD Velbert siegten im Testspiel gegen den 1. FC Solingen dennoch deutlich.
Komplett durchnässt: Jonas Haub und der TVD Velbert siegten im Testspiel gegen den 1. FC Solingen dennoch deutlich. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

„Die erste Halbzeit fand unter irregulären Bedingungen statt, aber in der zweiten Halbzeit hatten wir zunächst 20 ordentliche Minuten. Wir befinden uns mitten in der Phase der Vorbereitung, wo die Grundlagenausdauer im Vordergrund steht, und das hat man den Jungs in der Schlussphase auch angesehen. Aber alle haben sich gut bewegt, wir haben keine Torchance des Gegners zugelassen und auch, wenn es am Ende vielleicht drei, vier Tore hätten mehr sein können, war es dann in Ordnung. Mit dem jetzigen Stand der Vorbereitung bin ich jedenfalls maximal zufrieden“, zog Marc Bach eine sehr positive Zwischenbilanz.

Grady Zinkondo reist mit ins Trainingslager

Den Gastspieler Grady Zinkondo (zuletzt in der Oberliga Schleswig-Holstein beim Polizei SV Union Neumünster aktiv) wollte der Coach noch nicht endgültig bewerten.

„Er hat sicherlich sehr gute Ansätze, aber hier und da geht es auch noch besser. Er ist sicherlich kein uninteressanter Spieler, aber wenn wir noch mal etwas machen, da sind wir uns einig, dann muss es richtig krachen. Ich möchte ihn im Trainingslager gerne noch einmal intensiver beobachten“, sagte Bach.

Im Trainingslager geht es gegen den Westfalenligisten TuS Hiltrup

Am Donnerstag startete die TVD-Delegation dann in Richtung Münster, wo sie in Hiltrup bereits zum dritten Mal ein Trainingslager bezieht. „Dort finden wir ideale Voraussetzungen vor, die Sportanlage des TuS, auf der wir zu Gast sind, ist auch nur drei Autominuten vom Hotel entfernt“, teilte Michael Kirschner mit.

Am Samstag findet dann auch ein Testspiel gegen den heimischen Westfalenligisten statt (Anstoß 16.30 Uhr). „Da haben wir noch etwas gutzumachen, denn vor zwei Jahren haben wir da mit 0:1 verloren“, erinnert sich der Sportliche Leiter. „Hiltrup hat eine richtig starke Truppe und spielt auch immer um den Aufstieg in die Oberliga Westfalen mit“, weiß Kirschner. Insofern stehen die Velberter dort nach den ersten drei harten Trainingseinheiten vor einer echten Bewährungsprobe.

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