Velbert. Dustin Paczulla vom TVD Velbert hat das Buch „Kampf ums runde Leder“ veröffentlicht. Auch Ex-Nationalspieler Bernhard Dietz zeigt sich begeistert
Jetzt ist es raus. Vor zwei Monaten hatten wir es in der WAZ bereits angekündigt: Dustin Paczulla aus dem Trainerstab des Oberligisten TVD Velbert hat ein großes Buchprojekt gestartet. Nun ist das Werk auf dem Markt.
Unter dem Titel „Kampf ums runde Leder“ wirft der Jungautor auf gut 500 Seiten ein kritisches Auge aufs Fußballgeschäft, wie auch der Untertitel „Ein Blick hinter die verschlossenen Türen der Fußballwelt“ ankündigt.
Der Kampf ums runde Leder zeigt auch die Schattenseiten des Geschäfts
Es geht um den Traum, Fußballprofi zu werden, und um den weiten und harten Weg, den ein Spieler zurücklegen muss, ehe er in einem voll besetzten Bundesliga-Stadion spielt – und es geht um die, die diesen Weg nicht bis zum Ende geschafft haben. Gerade in der Nachwuchsausbildung findet Paczulla auch die Schattenseiten des Geschäfts.
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Der 27-jährige Jungautor hat sich hingegen schon einen Traum verwirklicht. „Es ist unglaublich, aber das ist tatsächlich das Cover des Buches. Sprachlos“, hatte er auf seiner Facebookseite gepostet, als Produktion und Buchdruck anliefen. Nun liegt das Buch frisch gebunden in den Läden.
Es ist randvoll mit Interviews und Geschichten, etliche prominente Spieler, Trainer und auch Politiker kommen zu Wort: Ex-Nationalspieler wie Bernhard Dietz oder Hannes Bongartz, der Schalker „Jahrhundert-Trainer“ Huub Stevens, der aktuelle Nationalspieler Jonas Hofmann (Mönchengladbach), der gebürtige Velberter Andreas Luthe, der seit Jahren ein gestandener Bundesliga-Torwart ist, oder auch Dr. Gregor Gysi, viele Jahre Spitzenpolitiker der Linksparte und Fan von Luthes Verein Union Berlin.
Sicher hätte das Werk auch eine offizielle und öffentliche Präsentation verdient gehabt. „Die Vorstellung mit einigen namhaften Protagonisten war geplant, musste dann aber wegen Corona abgesagt werden“, sagt Paczulla.
Dennoch sei der Verkauf bereits gut angelaufen, besonders bei den Online-Bestellungen laufe es. „Genaue Zahlen habe ich jetzt noch nicht, aber es sieht so aus, dass die Nachfrage in den Buchläden sicher noch ausbaufähig ist, während sie im Internet die Erwartungen bislang sogar übertroffen hat“, sagt der Torwarttrainer des TVD Velbert.
Die ersten Exemplare sind verkauft, die ersten Reaktionen sind da – und die seien bisher sehr positiv ausgefallen. „Es gibt eine Vielzahl von Geschichten, die auch mehrere Generationen ansprechen, sagte mir etwa Dustin Willms vom FSV Zwickau“, berichtet Dustin Paczulla.
Paczullas Buch spricht verschiedene Generationen an
Das bestätigt ihm Bernhard Dietz, der eine andere Generation als der 21-jährige Willms repräsentiert. Dietz hatte die Nationalmannschaft 1980 als Kapitän zum Gewinn der Europameisterschaft geführt und war der torgefährlichste Verteidiger der Bundesliga.
Populär ist er aber besonders im Revier als bodenständiger und ehrlicher Fußballer. Er steht ein bisschen für die Zeit, als der Fußball ursprünglicher und vielleicht auch schöner als heute war. Das Kapitel, das ihm gewidmet ist, trägt daher die Überschrift „Der Kapitän wünscht sich die Bolzplatz-Mentalität zurück.“
Dietz selbst war davon begeistert: „Ich hab eine Gänsehaut bekommen, als ich meine Seite aufgeschlagen habe“, verriet er Paczulla.
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Die modernen Fußballzeiten vertreten derweil auch Berufsgruppen, an die zu den Glanzzeiten von Dietz wohl noch keiner gedacht hatte: Im „Kampf ums runde Leder“ kommt Mental- und Businesscoach Daniela Dihsmaier zu Wort. Sie erläutert, wie sie hilft, dass junge Spieler im Profigeschäft mit Druck und Stress fertig werden. Auch sie ist von Paczullas Buch begeistert.
Zuspruch erfuhr er auch vom Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen, mit dem er schon länger befreundet ist. Der Velberter überreichte dem CDU-Politiker im Essener Rathaus ein Exemplar, die Stadt veröffentlichte dann neben Bildern von den Treffen Kufen/Merkel oder Kufen/Laschet auch ein Foto Kufen/Paczulla.
„Der Oberbürgermeister schätzt das Buch, weil es den hohen Stellenwert des Fußballs für die Stadt widerspiegelt“, erklärt Paczulla. Wobei Kufen betont: Fußball in Essen bedeute nicht nur Rot-Weiss, sondern auch die Infrastruktur für die vielen Vereine.
Darum geht es schließlich auch Paczullas Buch: Um die einen, die im Licht stehen, weil sie bei namhaften Vereinen spielen, und um die anderen: um die Basis, die ja auch vom Bolzplatz kommt.
„Kampf ums runde Leder“ ist im Schau ma moi-Verlag erschienen und kostet 24.95 Euro