Istanbul. Nach einem Jahr Pause startet Flavio Spano wieder bei einem Weltranglisten-Turnier. Trainer Chris Geelen ist trotz knapper Niederlage zufrieden

Wettkampfsport in der Pandemie - sehr schwierig; Kontakt- oder gar Kampfsport in Coronazeiten – weitgehend ausgeschlossen. Aber es tut sich gerade etwas, wenngleich noch viel improvisiert werden muss.

Beim Velberter Judo-Cub zum Beispiel absolviert der Nachwuchs seine ersten Trainingseinheiten auf einem Fußballplatz und ein Velberter Taekwondo-Talent bestritt nun seine erstes Turnier im neuen Jahr nicht in einer Sporthalle, sondern einem Hotel.

Flavio Spanos erstes Weltranglistenturnier nach einem Jahr

Dennoch: Dieser Einsatz von Flavio Spano im Pullman-Hotel Istanbul hat für den Nachwuchs-Kämpfer der Velberter SG eine enorme Bedeutung. Es war sein erstes Weltranglisten-Turnier 2021.

Denn die offiziellen TKD-Verbände bitten wieder zu einigen wichtigen internationalen Turnieren auf die Matten. Nach gut einem Jahr Pause wurden nun in Bulgarien die Sofia Open sowie die Turkish Open wieder aufgenommen.

Am Wochenende steigt zudem, ebenfalls in Sofia, die Europameisterschaf der Senioren, nachdem die Nominierungskämpfe gemäß den Vorgaben des Gesundheitsamts und unter strenger Aufsicht über die Matten gebracht wurden.

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Flavio Spano, Mitglied der Jugendnationalmannschaft, gab sein Turniercomeback bei den achten Turkish Open der Junioren und Senioren in Istanbul. „Endlich Licht am Ende des Tunnels“, fand VSG-Trainer Christian Geelen.

Mit einem voll durchorganisierten Hygiene-Konzept wurden wir vom Veranstalter ins Pullmann Hotel Istanbul untergebracht. Auch die Wettkämpfe fanden im Hotel statt, in das ausschließlich Sportler mit negativem COVID-19 Test eingelassen wurden“, berichtet Geelen.

Sein Vorzeige-Kämpfer Flavio Spano trat für die VSG in der Klasse Jugend B (-33 kg) mit 26 anderen Sportlern auf die Matten.

Losglück hatte er dabei allerdings eher nicht „Der erste Kampf ist meist meist der schwerste, so war es auch hier“, meinte Christian Geelen. Das VSG-Talent traf auf einen Lokalmatadoren, den türkischen Kämpfer Tugra Ekenci von Malkara Beldiye Spor.

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Es entwickelte sich ein ausgeglichener und außergewöhnlicher Kampf, in dem der junge Velberter zunächst sogar Vorteile besaß.

Dabei musste er sich nicht nur auf seine Kontrahenten, sondern auch auf die besonderen Sicherheits-Bestimmungen einstellen. „Flávio musste einen Kopfschutz mit Visier benutzen, womit wir auch trainiert haben. Was wir nicht wussten ist, dass auch unter diesem Helm ein Zahnschutz benutzt werden muss, was dem Sportler zusätzlich Sauerstoff entzieht“, erläutert VSG-Trainer Chris Geelen.

Strenge Sicherheits-Vorkehrungen auch auf der Matte

Den Kampf sah er so: „Die erste und zweite Runde dominierte Flavio klar und punktete sauber. Dann in Runde drei hatte Flavio keine Luft mehr, um sich zu konzentrieren und weiter sauber Punkte zu machen. So hat der türkische Gegner aufgeholt, so dass Flavio den Kampf verloren hat.“

Dennoch zeigte sich das Lager der Velberter SG zufrieden. Schließlich sei der erste Kampf nach so langer Zeit einerseits für alle schwer gewesen, andererseits aber auch ein Hoffnungsschimmer. Spano könne nun motiviert angreifen. Die nächste internationale Herausforderung ist bereits ins Auge gefasst: „Nun konzentrieren wir uns auf die Luxemburg Open im Juni“, kündigt Christian Geelen an.