Velbert. Fußball-Bezirksligist SV Union Velbert hat sich bereits von acht Spielern getrennt. Zur neuen Saison kommt Torjäger Christos Karakitsos.

Mesut Güngör, Trainer des Bezirksligisten SV Union Velbert, rechnet nicht mehr damit, dass die Saison noch fortgesetzt wird. „Die Inzidenzzahlen steigen doch schon wieder, deshalb gehe ich nicht davon aus, dass wir die Spielzeit noch mit einem verwertbaren Ergebnis zu Ende bringen“, vermutet er.

„Ohne Fußball ist es schwer, da fehlt einfach etwas. Nicht nur der Sport, auch die auch Gemeinschaft, das gemeinsame Lachen nehmen doch etwas Druck weg, sorgen für mehr Gelassenheit und Balance im Leben“, findet er. Andererseits plädiert er aber für einen Abbruch der Saison.

Union Velberts Coach Güngör hat großen Respekt vor dem Virus

„Ich habe großen Respekt vor dem Virus und dessen Folgen. Ich habe es am eigenen Leib erfahren, war vier bis fünf Wochen davon betroffen und fühlte mich total geschwächt. Zudem sind Bekannte von mir daran gestorben. Da kommt jetzt einfach die Gesundheit vor dem Spaß.“

Trotz der fußballfreien Zeit war er jedoch nicht untätig. „Wir waren mit unserem sportlichen Abschneiden gar nicht zufrieden und so habe ich mir viele Gedanken gemacht“, berichtet Union-Trainer Güngör und stellt klar: „Wir haben unsere Fehler erkannt.“

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Gemeinsam mit Abteilungsleiter Peter Kurka, dem Sportlichen Leiter Philipp Pauly und seinem Co-Trainer Dominik Jung will er nun einen personellen Umbruch in der Mannschaft vollziehen. „Wir haben sehr viel Qualität in der Mannschaft, aber es fehlte an der Einstellung. Ich habe viel zu lange an der Qualität festgehalten“, räumt er seinen Teil der Schuld am fehlenden Erfolg ein.

Der Bezirksliga-Kader wird kräftig umgekrempelt

Mit Ronay Kosan (vermutlich zurück zu TVD Velbert), Thomas Held (FSV Vohwinkel), Baran Sezgün, Luca Klein (beide Ziel unbekannt), Athanassios Xiros (SSVg Velbert U 23), Zakaria Amezigar (BG Überruhr), Julius Lohmann (TSV Aufderhöhe) und Ferhat Ural (Umzug nach Kerpen) werden einige Spieler den Verein verlassen bzw. haben ihn schon verlassen.

Union Velberts Trainer Mesut Güngör erklärt: „Ich werde bei der Kaderplanung nicht nur auf die Qualität, sondern vermehrt auch auf den Charakter achten. Einstellung schlägt Talent,“
Union Velberts Trainer Mesut Güngör erklärt: „Ich werde bei der Kaderplanung nicht nur auf die Qualität, sondern vermehrt auch auf den Charakter achten. Einstellung schlägt Talent,“ © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

„Wir werden uns auch noch von weiteren Spielern trennen“, kündigt Güngör an, der allerdings auch schon drei externe Neuzugänge zur Union gelotst hat. Zwei Namen will er momentan noch nicht nennen, umso mehr freut er sich allerdings, dass er mit Christos Karakitsos demnächst einen alten Bekannten in Tönisheide begrüßen kann.

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Der Offensivakteur spielte bereits bei der SSVg Heiligenhaus unter Güngör und der Kontakt zwischen den beiden riss nie ab. „Wir wollten immer noch einmal zusammenarbeiten und haben die Möglichkeit eigentlich jedes Jahr geprüft. Schön, dass es jetzt geklappt hat“, vermeldet der Trainer den ersten Transfer. Karakitos spielte zuletzt für den 1. FC Wülfrath und trug in der Saison 2019/20 mit 27 Toren in 20 Spielen maßgeblich zum Aufstieg der Kalkstädter in die Landesliga bei.

Christos Karakitsos füllt die Lücke, die Ferhat Ural hinterlässt

Nun hat der Coach dem 34-Jährigen eine besondere Rolle zugedacht. „Ich erhoffe mir natürlich von ihm, dass er die Lücke füllt, die Ferhat Ural hinterlässt. Christos weiß, wo das Tor steht, aber er ist nicht nur als Goalgetter wichtig für uns. Er ist sehr ehrgeizig und hat diesen absoluten Siegeswillen, den er auch vorlebt. Er übernimmt auf und auch neben dem Platz Verantwortung und soll mein verlängerter Arm auf dem Spielfeld sein.“

Darüber hinaus kündigt der Coach an, dass die Unioner noch mindestens sechs weitere Spieler verpflichten wollen. „Dabei werde ich nicht nur auf die Qualität, sondern vermehrt auch auf den Charakter achten. Einstellung schlägt Talent, das ist mein Motto. Wir wollen zukünftig einen anderen Fußball spielen, uns ganz anders präsentieren“, betont Güngör.