Velbert. Auf Mitglieder-Beiträge können die Klubs kaum verzichten. Velberter SG, Nevigeser TV und Union Velbert gewähren allerdings Nachlässe

Wer in Zeiten des Lockdowns im Verein Sport betreiben möchte, schaut nicht nur in die Röhre, sondern mitunter auch in sein Portemonnaie. Denn die Mitglieder zahlen Beiträge, doch Hallen und Sportplätze sehen sie alle nur von außen.

Einige große Velberter Vereine kommen nun ihren Mitgliedern entgegen, setzen einige Beiträge aus oder stellen Erleichterungen in Aussicht. So die Velberter SG, der SV Union Velbert und der Nevigeser TV.

Es gibt keine Geld-Zurück-Garantie

Zugleich betonen diese Vereine, dass es gar nicht so leicht sei, auf Mitglieder-Beiträge zu verzichten oder diese gar zurück zu erstatten.

Die Velberter SG hatte bereits im vergangenen Jahr auf das Problem aufmerksam gemacht, als sich die ersten Enttäuschten abmeldeten. „Sicher haben viele Verständnis für die harten Einschränkungen, aber manche sind auch unzufrieden“, erklärte der VSG-Vorsitzende Holger Kocherscheidt.

Seit November hat sich die Lage verschärft, weshalb der Vorsitzende warnt: „Die Stilllegung der Sportstätten und vor allem die damit einhergehenden Kündigungen durch Vereinsmitglieder ohne entsprechende Neuanmeldungen können die Velberter SG wie auch andere Vereine an wirtschaftliche Grenzen bringen»

Zuletzt mehrten sich Forderungen von Mitgliedern, Beiträge vorübergehend nicht einzufordern oder sie sogar zurück zu erstatten. Doch das geht schon aus rechtlichen Gründen nicht, darauf weisen die VSG und der Nevigeser TV hin.

Beiträge helfen gerade jetzt bei der Sicherung der Existenz

Denn sie sind gemeinnützige Vereine. „Unsere Vereinsbeiträge sind keine Entgelte für erbrachte Vereinsleistungen oder konkrete Sportangebote, sondern eine satzungsgemäße Verpflichtung für alle unsere Mitglieder zur Verwirklichung des Vereinszwecks“, erklärt Thomas Stockter, der Vorsitzende des NTV.

„Dadurch unterscheiden wir uns von einem kommerziellen Dienstleistungsanbieter“, ergänzt Holger Kocherscheidt. Und Kosten hat ein großer Verein derzeit weiter reichlich, auch wenn er keinen Spiel- und Trainingsbetrieb anbieten kann.

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„Das müssen wir berücksichtigen, damit der Verein am Leben gehalten werden kann“, betont deshalb auch der Vorstand des SV Union Velbert in einer Mitteilung an seine Mitglieder.

Ihnen will die Union aber dennoch auf jeden Fall entgegen kommen, was die Beiträge für das erste Halbjahr 2021 angeht. Das haben die Verantwortlichen auf einer Online-Konferenz einstimmig beschlossen.

Zahlen nennen sie noch nicht, denn sie behalten im Auge, was die Politik und die Stadt Velbert beschließen.

Velberter SG und Nevigeser TV verzichten auf Zusatzbeiträge

Konkreter äußern sich die Velberter SG und der Nevigeser TV. Die VSG wird dem Vereinsrecht entsprechend ihre Beiträge erheben, verzichtet aber im ersten Quartal auf die Zusatz-Beiträge, die in mehreren Abteilungen anfallen.

Darauf hat sich der Vorsitzende mit den Spartenleiterinnen und Leitern Anne Zech und Volker Ziegler (Rollkunstlauf-Team), Christian Geelen (Taekwondo), Sascha Döring (Basketball) und Axel Spitzer (Handball) verständigt.

Ähnlich verfährt der NTV. Er verzichtet auf alle abteilungs- und sportartbezogenen Zusatzbeiträge im ersten Halbjahr 2021. Zudem erhalten alle Beitragszahler eine Gutschrift in Höhe von 20,- Euro zur sofortigen Verrechnung beim nächsten Bankeinzug der auch weiter gültigen Mitgliedsbeiträge.

Vereinsverantwortliche beschwören die Solidarität

Der Vorsitzende Thomas Stockter bedankte sich dabei zudem „ganz ausdrücklich bei allen Mitgliedern für das bisher gezeigte Verständnis und die große Solidarität in dieser schwierigen Situation im Vereinslebens des NTV.“

Solidarität beschwören auch Holger Kocherscheidt von der VSG sowie Dieter Scholten von der Union – Scholten meinte dabei nicht nur den Sport, sondern auch die Gesellschaft.

„Aus Solidarität dem nächsten gegenüber ist es bestimmt zu ertragen – und zu verlangen – „eine Mund-Nase-Schutzmaske“ zu tragen und einen Mindestabstand zu halten.“ Das betont Dieter Scholten bei seiner Ansprache zum neuen Jahr.

Die war zwar nicht zu hören, aber immerhin ist sie auf der Home-Homepage der Union zu lesen. Denn nicht nur die sportlichen Aktivitäten fallen derzeit aus – nun hat es auch den traditionellen Neujahrs-Empfang der Union getroffen.

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