Auch das ist Profi-Fußball: Die großen Revierclubs Schalke und Dortmund unterstützen die Fußballer der Lebenshilfe Velbert und Mettmann.
Dem Profi-Fußball weht derzeit ein schärferer Wind ins Gesicht. Klar haben die Vereine noch viele Fans, aber sie bekommen inzwischen auch reichlich Kritik ab – in Corona-Zeiten in verstärkter Form, da fällt nämlich die bevorrechtigte Stellung des Kommerz-Fußballs besonders auf. Da müssen sie dann selbst darauf pochen, dass sie sich zwar als Vereine für Leibes-Übungen bezeichnen, obwohl sie eher Vereinigungen für Millionen-Geschäfte sind.
Werden dann auch noch fragwürdige sportliche Leistungen gebracht, dürfen sich auch zuvor umjubelte Stars einiges anhören, zum Beispiel bei Borussia Dortmund und bei Schalke 04. Dann bekommen die Spieler die sich verstärkende Verärgerung richtig ab: Über Maßlosigkeit und Misswirtschaft, über die Abgehobenheit und über sportliche Ich-AGs.
Es ist auch völlig richtig, Kritik zu üben, es geht aber nicht, deshalb alle Profis populistisch in die Pfanne zu hauen, etwa als überbezahlte Schnösel. Es gibt nämlich die andere Seite: Vereine und Spieler, die Haltung zeigen, die sich Gedanken über ihre Rolle und ihren Status in der Gesellschaft machen und die daraus auch Konsequenzen ziehen.
So wie Schalke-Spieler Bastian Oczipka, der Fußballer mit geistigem Handicap unterstützt, der persönlich ein Training der Lebenshilfe Mettmann in Velbert geleitet hat und das Team der Rainbow Stars auch persönlich auf Schalke empfangen hat. Auch der Revierrivale der Schalker, der BVB, hat inzwischen die Rainbow-Stars in Dortmund begrüßt und in der Fußball-Akademie mit ihnen trainiert. Das ist die soziale Seite des Kommerz-Fußballs. Die hat sogar Vorbild-Qualitäten.