Velbert. Velberter A-Liga-Derby zwischen SC II und Union II wird abgebrochen. Ein randalierender Zuschauer rennt auf den Platz und provoziert einen Tumult

Unschöne Szenen im Kreisliga-A-Derby zwischen dem SC Velbert II und dem SV Union Velbert II am 7. Spieltag.

Es waren 65 Minuten gespielt, als die Clubberer gerade das 4:2 erzielt und somit die Partie vermeintlich entschieden hatten, als ein dem SC zuzuordnender Zuschauer auf den Platz stürmte und auf einen Union-Spieler losgegangen ist.

Es entwickelte sich ein Tumult, die Gastgeber konnten die Situation aber vor einer endgültigen Eskalation bereinigen und den Eindringling vom Spielfeld entfernen.

Wertung des Spiels ist ein Fall für die Spruchkammer

Dem Schiedsrichter blieb dennoch keine andere Wahl, als die Partie abzubrechen. Eine Entscheidung über die Wertung steht natürlich noch aus. Auslöser der Tumulte war wohl ein mögliches Foulspiel von SC-Angreifer Özgür Karakas an Unions Marvin Störmer vor dem 4:2. Der Schiedsrichter ließ weiterlaufen, Dennis Mittmann profitierte und netzte ein (65.). Dann wurde es unübersichtlich, beide Seiten versuchten, zu rekapitulieren.

Pascal Sailer, Coach von Union Velbert II, stellte seine Sicht der Dinge dar: „Nach dem Treffer kam es zu Diskussionen meiner Spieler mit dem Schiedsrichter wegen des vorigen Zweikampfes und etwas abseits auch zu einer Rudelbildung. Ich konnte das auch nicht komplett überblicken. Ich habe dann plötzlich einen meiner Spieler am Boden liegen sehen. Weshalb er lag, habe ich nicht beobachten können.“

Schiedsrichter Gernot Grebe erklärt den SC-Ordnern die Lage: Er sieht sich gezwungen, das Spiel abzubrechen.
Schiedsrichter Gernot Grebe erklärt den SC-Ordnern die Lage: Er sieht sich gezwungen, das Spiel abzubrechen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Klar erkannte er aber: „Dann kam noch ein Zuschauer auf den Platz und wollte einen anderen meiner Spieler angreifen. Der konnte zum Glück ausweichen, dann sind Leute vom SC dazwischen gegangen. Das ist wirklich schade, auch wenn wir nun die Punkte am Grünen Tisch bekommen sollten.“

Bobby Schwarz vom SC, der beherzt eingriff und den Störenfried aufhielt, ergänzte: „Es war ein sehr faires Spiel ohne Karten bis dahin. Ich konnte auch nicht sehen, was wie genau passiert ist. Aber egal was vorgefallen ist, sowas geht einfach nicht. Ob Zuschauer oder Spieler. Wir sind bestimmt alle schon auf dem Fußballplatz beleidigt worden, da muss man die Faust in der Tasche machen und den Gegner halt mit Toren bestrafen. Wir wollen aufsteigen und können sowas dabei nicht gebrauchen. Das ist einfach scheiße gelaufen. Wir besprechen das Ganze nun intern und warten ab, wie das Spiel gewertet wird.“

Fußball wurde bis zum Abbruch aber natürlich auch gespielt und wer weiß, hätte der nach fünf Spielen noch unbesiegte SC II seine zahlreichen Chancen vor der Pause genutzt und höher als 3:1 geführt, wäre es vermutlich gar nicht so weit gekommen. Möglich war es, da waren sich beide Seiten in der Nachbetrachtung einig. Doch so blieb Union im Spiel, konnte kurz nach Wiederbeginn sogar auf 3:2 verkürzen und hoffte, noch mindestens den Ausgleich in diesem kleinen Stadtderby zu schaffen.

Weiter geht es für beide in der kommenden Woche. Union empfängt dabei den TSV Einigkeit Dornap-Düssel (So. 15 Uhr), parallel gastieren die Clubberer beim FK Jugoslavija Wuppertal.

Die ersten 65 Minuten:

SCV II: Hillemacher – Macias, Nolte (57. Kniszewski), Buco, Zahner, Bierwolf, Kaiser, Mittmann, Sender, Karakas, Tek.SVU II: Honnacker – M. Störmer, Thieme, Oberstraß, Jahn, Danek, Graf, Stiefel (46. Hajczuk), T. Störmer, Flaka, Henke.
Tore: 1:0 Mittmann (7.), 2:0 Karakas (31.), 2:1 Oberstraß (43.), 3:1 Karakas (45.+1), 3:2 Thieme (50.), 4:2 Mittmann (65.)