Velbert. Oberligist SC steht gegen das Team seines verdienstvollen Ex-Trainers Ralf vom Dorp unter Druck. Ein Sieg soll her.

Was elf einhalb Jahre praktisch ein Teil des Vereinslebens des SC Velbert war, ist nun etwas Besonderes: Trainer Ralf vom Dorp steht auf dem Platz der Böttinger-Anlage.

Am heutigen Mittwoch (19.30 Uhr) ist er hier mit dem ETB Schwarz-Weiß zu Gast, um in der Oberliga gegen die Mannschaft zu spielen, die er länger als ein Jahrzehnt trainiert, geprägt und zu großen Erfolgen geführt hat: Den SC Velbert.

Essener Traditionsverein ETB Schwarz-Weiß in der BLF-Arena

Als die Clubberer Ralf vom von Dorp vor etwas mehr als einem Jahr feierlich verabschiedeten, genossen sie den größten Erfolg der Vereins-Geschichte: Den Klassenerhalt in der Oberliga, den ihnen kaum jemand zugetraut hatte. Ralf vom Dorp, der das Team mit zwei Aufstiegen aus der Bezirksliga bis in die Oberliga geführt hatte, wechselte in allen Ehren zum Essener Traditionsverein ETB Schwarz-Weiß, mit dem er nun seine zweite Saison in Angriff genommen hat.

Wenn er Mittwochabend an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt, wird es sicher viel Hallo, schöne Erinnerungen und nette Worte geben – aber keine Geschenke. Auf dem Platz gilt vielmehr eine klare Kampfansage der Clubberer: Sie gönnen ihrem Ex-Trainer diesmal keinen einzigen Punkt.

Das stellt der aktuelle Club-Trainer Peter Radojewski unmissverständlich klar: „In unserer jetzigen Situation müssen wir unbedingt gewinnen.“ Die Situation ist die: Die Clubberer haben bislang alle drei Spiele verloren und in 270 Minuten nur ein einziges Tor geschossen.

War die Leistung bei der knappen Auftaktniederlage beim TSV Meerbusch (1:2) noch in Ordnung, so ließ sie danach daheim gegen den FC Kray (0:1) und am Sonntag am Hünting beim 1. FC Bocholt (0:3) zu wünschen übrig. Auch wenn die Clubberer von argen Personalproblemen geplagt wurden – sie hätten mehr bieten können.

Im ersten Heimspiel der Saison hatte der SC gegen den FC Kray eine enttäuschende Leistung gebracht. Nun wollen Ibrahim Bayraktar (re.) und die Clubberer gegen den ETB mehr zeigen.
Im ersten Heimspiel der Saison hatte der SC gegen den FC Kray eine enttäuschende Leistung gebracht. Nun wollen Ibrahim Bayraktar (re.) und die Clubberer gegen den ETB mehr zeigen. © Stefan Rittershaus

„Wir müssen nun gegen den ETB das Signal aussenden, dass wir es besser können als in den vergangenen beiden Spielen. Außerdem gilt es, den Anschluss nicht verpassen“, erklärt Radojewski. Was den Kontakt zu den Mittelplätzen angeht, schaut er auch gleich ein bisschen voraus. „Auch in der kommenden Partie am Sonntag beim 1. FC Mönchengladbach ist ein Sieg Pflicht.“ Radojewski weiß dabei, dass sich sein Team gegen den Essener Traditionsverein mächtig steigern muss.

Clubberer müssen sich deutlich steigern

Denn der ETB ist nach drei Spielen noch ungeschlagen sitzt bei sieben Pluspunkten dem Spitzentrio Baumberg, SSVg Velbert und Bocholt im Nacken – eine starke Leistung des ETB-Teams, das zu Saisonbeginn kräftig umgekrempelt und einer Verjüngungskur unterzogen wurde. Langjährige Stützen wie Torjäger Marvin Ellmann oder auch Robin Fechner, der zum TVD Velbert wechselte, haben den Uhlenkrug verlassen, hungrige Spieler rücken nach und machen ihre Sache gut. Am Sonntag schafften sie nach einem 0:1 zur Pause noch den 2:1-Erfolg über den FSV Duisburg.

„Meine Mannschaft ist nach einem Rückstand wieder zurückgekommen, da kann man sehen was für eine Moral in dem Team steckt“, lobte Ralf vom Dorp anschließend

Auf der Gegenseite ist es SC-Coach Radojweski gar nicht so recht, dass er derzeit viele junge Spieler wie etwas Gianluca Bühring oder Laurens Bock über 90 Minuten durchspielen lässt, statt sie behutsam aufzubauen. Aber die lange Liste der Ausfälle lässt ihm kaum eine Wahl. Auch gegen den ETB dürfte ein halbes Dutzend gestandener Spieler fehlen.

Immerhin: Mit ein paar Rückkehrern kann er rechnen: Leon Fritsch sollte seine seine Erkrankung auskuriert haben, Albin Rec und Kabiru Mohammed haben ihre Sperren abgesessen. Aber auch Mohammed hatte sich zuletzt krank gemeldet.