Velbert. Der TVD hofft, dass der Knüller gegen RW Essen noch gespielt wird. Bislang keine Entscheidung des DFB. Video-Konferenz der Halbfinalisten geplant

Eigentlich ist die Saison 2019/20 im Fußball-Niederrheinpokal schon beendet. Das Endspiel war nämlich für den 23. Mai angesetzt – allerdings stand und steht nicht fest, wer denn dieses Finale bestreitet. Dazu müssen nämlich erst einmal die beiden Halbfinals ausgetragen werden. Doch dazu ist es bislang wegen der Corona-Krise nicht gekommen und seither hängen die vier Halbfinalisten – TVD Velbert, Rot-Weiss Essen, 1. FC Bocholt und FC Kleve – in der Luft.

Denn der Fußball-Verband hat einerseits durchblicken lassen, dass er eine sportliche Entscheidung im Pokal wünscht. „Das hat mir kürzlich Wolfgang Jades vom Verband Niederrhein versichert“, sagt Michael Kirschner, der sportliche Leiter des TVD Velbert.

Andererseits: Wann und wie das verwirklicht werden soll, ist noch völlig offen. Dabei brennt gerade dem Oberligisten TVD Velbert dieses Thema auf den Nägeln, schließlich haben die Velberter in Gestalt des Gegners RW Essen das große Los gezogen. Die Partie gegen den Zuschauer-Magneten und früheren Bundesligisten wäre ein Höhepunkt der Vereinsgeschichte.

 Michael Kirschner, der Sportlicher Leiter des TVD Velbert  (li.) mit Aufstiegstrainer  Hüzeyfe Dogan.
Michael Kirschner, der Sportlicher Leiter des TVD Velbert (li.) mit Aufstiegstrainer Hüzeyfe Dogan. © Thorsten Tillmann

Aber für alle vier Halbfinalisten gilt: Der Niederrheinpokal kann Gold wert sein, schließlich qualifiziert sich der Sieger für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals und könnte hier direkt auf einen Bundesligisten treffen.

Aber bereits hier beginnt das Problem. Die erste DFB-Pokalrunde ist für Mitte August angesetzt. Sollte es dabei bleiben, entsteht ein Termindruck für die Teams. „Dass die Verbandspokal-Spiele noch in der laufenden Saison, also bis zum 30. Juni, über die Bühne gehen, halte ich für sehr unwahrscheinlich“, sagt Michael Kirschner vom TVD Velbert. Zumal das sportlich wenig attraktiv sei, die Teams konnten zuletzt gar nicht und dürfen demnächst nur eingeschränkt trainieren, zudem würde wohl ohne Zuschauer gespielt.

Sportlich sinn- und reizvoller wäre eine Verschiebung. „Wenn die Spiele in die Vorbereitungszeit auf die neue Saison fallen, wäre das schon eine gute Sache für uns“, sagt Michael Kirschner. Eine weitere Variante würde sich ergeben, wenn die erste Hauptrunde auf Oktober verlegt wird. „Darüber ist schon nachgedacht worden, das ist aber alles inoffiziell“, verrät Michael Kirschner. „Wir vom TVD hoffen, dass es bald Entscheidungen gibt. Schließlich müssen wir planen – nicht nur den Pokal, sondern überhaupt für die kommende Saison.“

Velberter wollen Planungs-Sicherheit

Aber womöglich kommt bald Bewegung in die Sache: „Wir erwarten in dieser Woche eine Einladung vom Fußballverband zu einer Video-Konferenz“, sagt der TVD-Funktionär. Bei dieser Konferenz sollen die vier Halbfinalisten ihre Einstellung zum Pokal-Procedere vortragen und diskutieren.

Der TVD würde sich auch aus rein praktischen Gründen über eine schnelle Entscheidung freuen. Denn für die Oberliga-Mannschaft ist die Saison eigentlich beendet, da die Meisterschafts-Saison abgebrochen wird. Dennoch geht es derzeit irgendwie weiter: Solange der Pokal nicht abgesagt ist, müssen die Bäumer bereit sein, im Fall der Fälle den derzeit ruhenden Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen.