Velbert. Das letzte von fünf Bundesliga-Turnieren der Lateinformationen findet nicht statt. Gastgeber 1. TSZ Velbert muss Wettbewerb in Solingen absagen.

Auf den rauschenden Abschluss der Bundesliga-Saison muss die Lateinformation des 1. TSZ Velbert verzichten. Obwohl die Gesundheitsbehörde der Stadt Solingen für das Turnier in der dortigen Klingenhalle eigentlich grünes Licht gegeben hatte, wird der Wettbewerb nun doch ersatzlos gestrichen. Offenbar war es dem Großteil der Erstliga-Formationen zu riskant, noch einmal anzutreten.

Bei Astrid Kallrath, Cheftrainerin des 1. TSZ Velbert und Hauptorganisatorin des geplanten fünften und letzten Bundesliga-Turniers der Saison 2020, stand am Donnerstag das Telefon kaum still. „Heute brennt nicht der Baum, sondern eher der ganze Wald“, so Kallrath. Sie äußerte sich vor allem aufgrund der Absage der Konkurrenten „absolut enttäuscht“. Denn sechs der acht Mannschaften hatten quasi in einem Kollektiv ihre Befürchtungen in einem Brief an den Formations-Beauftragten des Deutschen Tanzsport-Verbandes (DTV) zum Ausdruck gebracht. „Man hat demnach aus Sicherheitsgründen die Teilnahme abgesagt. Als Argument wurde angeführt, dass Nordrhein-Westfalen doch als Corona-Krisengebiet gelte. Da sei das Risiko zu groß, dem wollten die Vereine ihre Sportler nicht aussetzen“, fasste Kallrath zusammen.

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1. TSZ Velbert bleibt wohl auf den immensen Kosten sitzen

Lediglich der amtierende Weltmeister, der Grün-Gold-Club Bremen (mit seinem A-Team), sowie Gastgeber 1. TSZ Velbert hätten sich dem Wettbewerb gestellt - so machte das Turnier fraglos keinen Sinn. Folglich war die gesamte aufwändige Planung hinfällig. Größtes Problem für Ausrichter Velbert: „Wir werden dadurch natürlich finanziell enorme Einbußen haben“, sagte Kallrath. Denn alles, was in Sachen Turnier-Organisation vorgesehen war (Catering, Tanzparkett etc.), muss dennoch bezahlt werden. Ob es dafür seitens des Verbandes eine Entschädigung für den Club gebe, konnte Kallrath noch nicht sagen.

Zu gerne hätten Sarah Dickel, Florian Bonn und das 1. TSZ Velbert am Samstag noch einmal dem Bundesliga-Gewinner GGC Bremen einen offenen Kampf geliefert.
Zu gerne hätten Sarah Dickel, Florian Bonn und das 1. TSZ Velbert am Samstag noch einmal dem Bundesliga-Gewinner GGC Bremen einen offenen Kampf geliefert. © Angelina Thranow

„Auch rein emotional ist es natürlich unfassbar traurig, dass wir dieses Turnier nicht tanzen können vor eigenem Publikum. „Auf eine solche Möglichkeit, dich deinen Verwandten oder Freunden zu präsentieren, freust du dich doch das ganze Jahr.“ Rein sportlich sind die Entscheidungen in der Latein-Bundesliga bereits gefallen, der GGC Bremen gewinnt vor den Velbertern und der TSG Bremerhaven, absteigen werden der TSC Walsrode und die FG Aachen/Düsseldorf. Auch die für Sonntag (15. März) vorgesehenen Turniere (2. Bundesliga Standard, Regionalliga West Latein) wurden umgehend abgesagt.

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„Was ich mich frage: Hätten wir die gleiche Diskussion auch geführt, wenn es sich nicht um einen Ligawettbewerb, sondern um eine Deutsche Meisterschaft gehandelt hätte? Ich finde die Einstellung dieser Teams einfach nur total unsportlich“, war Kallrath frustriert.