Langenberger SG schließt nach den Tumulten bei der Velberter Stadtmeisterschaft die Fußball-Abteilung – auch der StadtSportBund hat hart reagiert
Langenberg. Die Langenberger SG trennt sich im Sommer von ihrer Fußball-Abteilung. Die Saison können die Kicker der LSG Birlikspor noch zu Ende spielen, dann ist ihre Zeit beim Langenberger Großverein beendet und damit greift eine weitere harte Strafe, die sich die (Noch)-LSG-Fußballer nach ihrem unsportlichen Benehmen bei der Velberter Hallenstadtmeisterschaft inzwischen eingehandelt haben.
Zur Erinnerung: Das in der Kreisliga B beheimatete Team der LSG war meckernd, schreiend, pöbelnd und Platzverweise sammelnd durch das Traditionsturnier gezogen, hatte Tumulte auf dem Parkett und vor der Kabine der Turnierleitung ausgelöst und war schließlich vom Turnier ausgeschlossen worden. Da sie die Disqualifikation als unberechtigt werteten und sich deshalb weigerten, die Halle zu verlassen, wurden die Spieler von der Polizei hinaus geleitet, was weithin Aufsehen erregte.
Von Unrechtsbewusstsein kaum eine Spur
Tags darauf erntete der Trainerstab mit einer öffentlichen Stellungnahme verbreitetes Kopfschütteln. Denn er präsentierte die Mannschaft, die eigentlich nur ein wenig zu emotional aufgetreten sei, als verfolgte Unschuld und bezeichneten die Art ihres Rauswurfs als „Verbrechen gegen die menschliche Würde.“ Dazu griffen die Trainer den Ausrichter und die Schiedsrichter als völlig inkompetent an und werteten Turnierausschluss und Roten Karten als überzogen.
Der Sonderbericht der Unparteiischen zeichnete ein ganz anderes Bild: Er führt eine Tätlichkeit sowie üble Beleidigungen gegenüber den Schiedsrichtern auf: „Du Hurensohn, Du Lutscher, Du hast doch Geld bekommen!“
Es folgten harte Strafen: Der StadtSportbund schloss die Mannschaft für die nächsten beiden Jahre von der Stadtmeisterschaft aus, der Fußballverband verhängte lange Sperren – sechs Monate gab es für die Tätlichkeit, drei Monate für die Beleidigungen. Auch der Gesamtverein Langenberger SG kündigte Konsequenzen an. Die stehen nun fest: Er schließt seine Fußballer aus.
Der Vorsitzende der Langenberger SG, Ismet Colak, betonte, die Verantwortlichen hätten es sich nicht leicht gemacht, weshalb es auch etwas gedauert habe, diese Entscheidung zu treffen: „Wir haben die Fußballer nicht aufgenommen, um sie wieder rauszuwerfen.“
Deshalb sei lange abgewogen und diskutiert worden, auch mit der betroffenen Mannschaft. Aber genau dabei sie schließlich die Entscheidung gereift. Denn Colak habe hier keinerlei Einsicht feststellen können. „Es hat auch keine Entschuldigung gegeben.“
Dabei findet er, dass gerade das Benehmen bei der Stadtmeisterschaft eigentlich unentschuldbar gewesen sei. „Die Zusammenarbeit zwischen uns und den Fußballern war zuletzt nicht mehr so gut. Die Ereignisse um die Stadtmeisterschaft haben dann den Ausschlag gegeben“, so Colak. Die LSG sei dadurch öffentlich in ein schlechtes Licht geraten. „Es geht auch um den Ruf unseres Vereins. Wir sind von vielen darauf angesprochen worden – von Politik, Presse, unseren Mitgliedern – und eigentlich alle fanden es schlecht, wie sich die Fußballer da präsentiert hatten.“