Velbert. Der vom Abstieg bedrohte Fußball-Oberligist SC Velbert und Patrick Knieps haben sich getrennt. Der Nachfolger kommt aus den eigenen Reihen.

Kurz vor dem Jahreswechsel ein Trainerwechsel: Der arg vom Abstieg bedrohte Fußball-Oberligist SC Velbert und Patrick Knieps haben sich getrennt. „Einvernehmlich“, wie der Vereins in einer Presse-Mitteilung verkündet. Das hatte sich angedeutet.

Knieps selbst hatte sich nach der Niederlage am vergangenen Sonntag beim bis dahin sieglosen Schlusslicht Sportfreunde Niederwenigern gegenüber der WAZ in Frage gestellt: „Ich werde mir Gedanken machen müssen, ob ich noch der richtige Trainer für diese Mannschaft bin.“

Die habe nämlich in der bislang gespielten Saison versagt, wobei er sich selbst keineswegs von der Verantwortung ausnahm. Nun hat der Trainer sein Amt bei den Clubberern zur Verfügung gestellt, was die Vereinsverantwortlichen akzeptierten.

Clubberer haben großen Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze

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Die Nachfolge übernimmt bis zum Saisonende der bisherige Co-Trainer Andreas Berkenkamp, der bereits zum Gespann von Knieps Vorgänger Ralf vom Dorp zählte.

Knieps war zu Saisonbeginn 2019/20 als Nachfolger des bei den Clubberern höchst erfolgreichen Ralf vom Dorp vorgestellt worden. „Große Fußstapfen“, wie er selbst betonte. „Aber leicht ist ja langweilig.“ Zum Ende des Jahres erwies sich die Aufgabe, die Clubberer ähnlich erfolgreich wie im Vorjahr durch den Abstiegskampf zu leiten, aber offensichtlich als zu schwer. Der SC geht mit zehn Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz in die Winterpause.

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Der Tiepfpunkt: Am vergangene Sonntag verloren die Clubberer, hier mit Basti Altenkamp (re.) auch beim abgeschlagenen Schlusslicht Niederwenigern.
Der Tiepfpunkt: Am vergangene Sonntag verloren die Clubberer, hier mit Basti Altenkamp (re.) auch beim abgeschlagenen Schlusslicht Niederwenigern. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Die Chancen, den Abstand zu verkürzen, wurden bei drei Niederlagen aus den letzten drei Spielen in höchst enttäuschender Manier verschwendet.

In den Stadtduellen mit dem TVD (0:3) und der SSVg (0:4) setzte es happige Niederlagen, zum Jahresabschluss dann der Tiefpunkt: Eine 2:3-Pleite bei den Sportfreunden Niederwenigern, die zuvor 17 Partien in Folge verloren hatten.

Druck von Außen war früh sehr hoch

„Wir sind in der Vergangenheit nicht als der Verein bekannt geworden, der gleich nach einem Misserfolg die Position des Trainers in Frage stellt und standen bis zum Schluss hinter Patrick. Auch wenn der Druck von Außen schon recht früh sehr hoch war. Insbesondere nach den Erfolgen in den vergangenen Jahren war die Erwartungshaltung auf diese Saison bei vielen Mitgliedern besonders groß“, betont der Vorsitzende Dirk Graedtke.

Vorstand stärkte Knieps auch nach den Derbypleiten den Rücken

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Tatsächlich hatte er sogar nach der peinlichen Pleite vor anderthalb Wochen gegen den Nachbarn SSVg Velbert gegenüber der WAZ erklärt: „Der Trainer kann da am wenigstens für.“

Daher betont er auch nach der nun vollzogenen Trennung: „Wir haben an Trainer und Team bis zuletzt geglaubt und gehofft, den Bock doch noch gemeinsam umstoßen zu können.“

Zugleich sei nicht abzustreiten, „dass nach einer sachlichen Analyse der Hinrunde und den ersten Rückspielen waren die gesteckten Zwischenziele nicht erreicht worden sind.“

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Das Ziel Klassenerhalt geben die Clubberer keineswegs auf. Der Vorsitzende Dirk Graedtke bekräftigt: „Den Klassenerhalt noch zu schaffen ist aufgrund des Abstands über dem Strich sicher äußerst schwer. Aber solange eine theoretische Chance besteht, wird diese auch genutzt. Wir wären nicht der SC wenn wir jetzt schon alles abschenken würden!“

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