Velbert. Mit dem 2:1-Erfolg über das Spitzenteam des 1. FC Bocholt verschafft sich Oberligist SSVg Velbert einen großartigen Jahresabschluss

Wegen der Weihnachtsfeier hatte die SSVg Velbert die letzte Oberliga-Partie des Jahres um einen Tag vorverlegt, das Heimspiel gegen den 1. FC Bocholt begann schon am Samstag kurz nach Mittag. 90 Spielminuten später hatten sich die Velberter in beste Feierstimmung versetzt. Mit dem 2:1 (0:1)-Erfolg über den früheren Zweitligisten begeht die SSVg einen großartigen Jahresabschluss und kann mit einem guten Gefühl in die Weihnachtspause gehen.

„Das war schon eine tolle Sache. Wir haben ein Team aus den Top drei der Tabelle geschlagen“, lobte SSVg-Trainer Marcus John, dessen Team mit diesem Erfolg selbst zum Spitzentrio aufgeschlossen hat. Verdientermaßen, denn die Velberter hatten im letzten Spiel des Jahres noch einmal eine starke Energie-Leistung auf den Kunstrasen am Berg hingelegt und dank einer starken zweiten Halbzeit sicher auch verdient gewonnen.

Velberter drehen Partie gegen starke Bocholter

Dazu mussten sie die Partie allerdings drehen, denn die Gäste waren durch einen sehenswerten Distanzschuss von Daniel Neustädter nach gut 20 Minuten in Führung gegangen. Unhaltbar für Keeper Keisuke Ishibashi schlug der fast aus dem Stand abgefeuerte Ball im Winkel ein.

Danach hatten die Velberter mit den gut organisierten und giftigen Bocholtern schon einige Mühen. „Allerdings haben wir kaum klare Chancen zugelassen“, betonte Marcus John, dessen Team sich zudem die beste Möglichkeit der ersten Halbzeit erarbeitet hatte: Nach einer Unsicherheit des früheren Velberters Tim Winking war Hasan Ülker frei durch, scheiterte aber am starken Bocholter Keeper Jonas Wenzel.

Der Plan von Trainer Marcus John geht auf

Auch die Tatsache, dass die Bocholter längere Zeit mehr Spielanteile besaßen, wollte John nicht überbewerten: „Unser Spiel war gar nicht auf viel Ballbesitz angelegt.“ Vielmehr ging es darum, die richtigen Zeitpunkte zu finden, um die Bocholter durch schnelles Umschaltspiel matt zu setzen. Dieser Plan ging in der zweiten Halbzeit auf. Nach einem ersten schnellen Angriff rettete Keeper Wenzel noch mit toller Parade gegen Robert Nnaji – gegen den er wenig später aber machtlos war. Nnaji zirkelte einen Freistoß herrlich über Wenzel hinweg – der Ball prallte an die Latte, Noah Abdel Hamid erwischte ihn und legte ihn für Ogzhan Coruk auf, der mit wuchtigem Schuss zum Ausgleich traf.

Bocholts Trainer Manual Jara sah wegen wiederholten Reklamierens die gelb-rote Karte.
Bocholts Trainer Manual Jara sah wegen wiederholten Reklamierens die gelb-rote Karte. © Stefan Rittershaus

Gut zehn Minuten später ging der schnelle Rechtsaußen Hasan Ülker ins Dribbling gegen zwei Gegenspieler und wurde zu Fall gebracht. Strafstoß, denn es wurde gehakelt. „Das war für mich auch ein Elfmeter“, sagte Marcus John. Sein Kollege vom 1. FC Bocholt, Manuel Jara, sah es anders, was er auch lautstark kund tat. Überhaupt hatte er dem Unparteiischen-Gespann während des Spiels viel zu erzählen. Schiedsrichter Jonathan Becker legte darauf allerdings keinen Wert und zeigte dem Bocholter Trainer erst die gelb und später sogar die gelb-rote Karte.

Robert Nnaji trifft erst die Latteund dann zum Siegtor

Robert Nnaji holte derweil seinen Treffer, den zuvor die Latte verhinderte hatte, nach. Er verwandelt den Foulelfmeter zum 2:1. Die Bocholter drängten nun auf den Ausgleich und beschworen einige brenzliche Situationen im Velberter Strafraum herauf. Doch die SSVg hätte bei einem ihrer schnellen Gegenzüge auch das dritte Tor machen können, Coruk hätte es gar machen müssen, doch er scheiterte kurz vor Schluss freistehend an Wenzel. Das änderte aber nichts an der guten Leistung von Coruk und seinen Mitspielern, die wenig später in bester Stimmung zur Weihnachstfeier aufliefen.

SSVg: Ishibashi - Schiebener, Schmetz, Abdel Hamid, Mondello - Ülker (67. Spinrath), Schwertfeger, Machtemes, Hashimoto (66. Wagener) - Coruk (90. Atiye), Nnaji. - Tore: 0:1 Neustädter (19.), 1:1 Coruk (53.), 2:1 Nnaji (64. Foulelfmeter). - Schiedsrichter: Jonathan Becker. - Zuschauer: 130.