Velbert. Die Lateinformation greift bei der Weltmeisterschaft in Bremen an. Die tolle Premiere von „No Limits“ bei der DM stärkt das Selbstbewusstsein
Keine Grenzen kennt das 1. TSZ Velbert. Im vergangenen Jahr flog die Lateinformation um die halbe Erdkugel bis nach China, um sich eine WM-Medaille zu ergattern. Es klappte nicht ganz, Platz vier. Nun heißt ihre neue Choreographie „No Limits“, doch um mit ihr bei der WM anzugreifen, muss die Formation diesmal nicht so weit reisen. Am Samstag tritt sie mit „Keine Grenzen“ bei der Weltmeisterschaft 2019 in der ÖVB-Arena zu Bremen an – und womöglich ist auch der Abstand zur Weltspitze nun viel kürzer.
Die jüngsten Leistungen jedenfalls stimmen Team und Trainerin Astrid Kallrath zuversichtlich. „Unser Ziel ist eine Medaille – und es muss nicht unbedingt die bronzene sein.“ Die Velberter fühlen sich fit für den ganz großen Coup.
Nächstes Duell mit dem Serienmeister GGC Bremen
Dazu müssen sie aller Wahrscheinlichkeit nach wieder die „Übermannschaft“ der vergangenen Jahre bezwingen: Den Grün-Gold-Club Bremen. Der ist nicht nur Deutscher Serienmeister, sondern auch Titelverteidiger bei der Weltmeisterschaft. Allerdings: Die Velberter haben gezeigt, dass sie in der Lage sind, auch gegen dieses Ausnahmeteam zu bestehen: In der vergangenen Bundesliga-Saison hatten sie das schon geschafft, da entrissen sie den Hansestädtern den lange abonnierten ersten Platz.
Vor wenigen Wochen wäre ihnen dieses Kunststück fast noch einmal geglückt. Bei der Deutschen Meisterschaft in Hamburg landeten sie auf dem zweiten Platz mit dem minimalen Rückstand von 0,2 Punkten hinter den Bremern. „Gerade weil es so knapp war, haben wir uns besonders viel vorgenommen. Nun wollen wir es wissen“; sagt Trainerin Astrid Kallrath.
Das Ergebnis habe dabei nicht nur gezeigt, dass der große Konkurrent zu packen sein müsste, sondern auch, dass sie mit dem neuen Programm „No Limits“ alle Chancen besitzen. In der Bundesliga hatten sie die Bremer noch mit „One World“ besiegt. „No Limits“ erlebte nun bei der Deutschen Meisterschaft eine ganz starke Premiere.
Ausgerechnet im Finaldurchgang gab es dann einige leichte Unsicherheiten. Aber die seien bei einer neuen Choreographie einfach nicht ausschließen. „Wir hatten sie zuvor zweimal bei Shows getanzt. Aber wenn es zum ersten Mal in einen Wettkampf geht, ist das etwas ganz anderes“, weiß die Trainerin.
Innerdeutsches Duell auf internationalem Parkett
Andererseits hätten die vielen positiven Reaktionen das Team nur gestärkt. „Wir sind noch selbstbewusster geworden“, so Kallrath, die mit ihrer Formation gleich nach der DM die Zeit genutzt hat, weiter an der neuen Show zu feilen und sich fit fühlt für das innerdeutsche Duell auf internationalem Parkett.
Dabei weiß sie: „Es gab zwar schon Weltmeisterschaften, da waren die beiden deutschen Teams auf den ersten beiden Plätzen. Aber wir sollten auch die anderen auf dem Schirm haben.“ Vor allem die beiden russischen Formationen im Feld der 19 Teams zählt sie zu den Konkurrenten. Topfavorit bleibt aber der GGC Bremen, zumal er auf den Heimvorteil zählen kann.
Aber auch das schreckt die Velberter nicht – ausgerechnet beim Turnier im März in Bremen hatten sie den Gesamtsieg in der Bundesliga gefeiert.