Velbert. Der TVD Dogan gewinnt das Velberter Stadtduell mit 3:0. und geht damit auf Distanz zur Gefahrenzone, der SC steckt tief im Abstiegssog
Freud und Leid liegen manchmal nah beieinander, näher sogar als die beiden Spielstätten der Oberliga-Abstiegskampfkontrahenten SC Velbert und TVD Velbert.
Zum Abschluss der Hinrunde fand das Derby seit gefühlten Ewigkeiten erstmals wieder in einem Pflichtspiel statt, die Bedeutung hätte größer kaum sein können – und am Ende jubelten die Gäste vom TVD über einen 3:0-Erfolg, der das Polster auf den ersten Abstiegsrang, den nach wie vor von den Clubberern belegt wird, auf acht Zähler vergrößerte. Die Gastgeber hingegen, die sich zuvor mit sieben Zählern aus vier Spielen herangerobbt hatten, verlieren neben dem Spiel auch gehörig an Boden und erwarten eine enorm schwere Rückserie – mit sieben aufzuholenden Punkten.
Clubberer verlieren immer mehr an Boden
Noch schlimmer aus SC-Sicht: Die weiteren Konkurrenten Hilden, Ratingen und Kleve konnten ihre Spiele gewinnen und sind ebenfalls weggezogen.
Matchwinner im Lokalvergleich war Mohamed Sealiti, der nicht nur seinen Hauptjob als Abwehrchef herausragend löste, sondern auch mit zwei Treffern zum Erfolg beitrug. „Wir sind natürlich überglücklich, den Gegner distanziert zu haben und das Spiel am Ende auch souverän nach Hause gebracht zu haben. Der SC hat es gut gemacht am Anfang, doch dann sind wir besser und besser geworden und haben uns belohnt. Das können wir jetzt kurz genießen, dann machen wir uns aber bereits ab Dienstag an die Hausaufgaben für das Spiel in Bocholt“, ließ TVD-Coach Hüzeyfe Dogan wissen.
Die erste Halbzeit gehörte dabei noch dem SC, der diese Partie eigentlich unbedingt gewinnen musste und dies auch vom Anpfiff weg zeigte. Doch so richtig konnten die Gastgeber nichts aus ihrer optischen Überlegenheit machen, der TVD hatte in Person von Björn Kluft die beste Gelegenheit – doch SC-Schlussmann Richard Garweg war zur Stelle.
„60 Minuten lang waren wir sehr gut, da kann ich meiner Mannschaft wenig vorwerfen, außer dass uns nach vorne wieder die Wucht fehlte, die der TVD bei seinen Toren hatte. Dann sind wir bei einem Standard nicht wach, machen demnach den ersten Fehler und verlieren so das Spiel. Das ist Fußball“, haderte SC-Trainer Patrick Knieps mit dem Spielverlauf.
Mo Sealiti trifft zweimal per Kopf
Eine schnell ausgeführte Ecke führte schließlich zur Führung. Der SC reagierte zu spät, Klufts Flanke fand Sealitis Kopf, vom dem der Ball im langen Eck einschlug (56.).
Auch beim zweiten Gegentreffer machten die Clubberer bei einem Standard, diesmal ein Freistoß von Jeffrey Tumanan, keine gute Figur. Erneut hieß der Nutznießer Sealiti, mit einem Bilderbuchkopfball verdoppelte der Abwehrrecke den Vorsprung vorentscheidend (72.) – auch weil der SC beinahe im Gegenzug seine beste Gelegenheit von Frederic Lühr ausließ. „Mo hat ein überragendes Spiel gemacht. Aber die ganze Mannschaft hat den Kampf nach der Anfangsphase angenommen und ich denke, wir haben verdient gewonnen“, verteilte Dogan ein Sonderlob an seinen Matchwinner.
Nach einem fein vorgetragenen Konter, den Kluft (75.) aus kurzer Distanz abschloss war der Ofen für die Gastgeber endgültig aus.
„Ich sehe die Entwicklung meiner Mannschaft weiter positiv, auch wenn wir ohne Punkte dastehen. Wir wissen, woran wir hart arbeiten müssen und werden das auch tun. Die Köpfe jetzt hängen zu lassen bringt ja auch nichts“, zeigt sich Knieps vor dem nächsten Derby zum Rückrundenauftakt gegen die SSVg Velbert kämpferisch. Der TVD tritt seinerseits beim wiedererstarkten 1. FC Bocholt an.
SC: Garweg – Rec, Michels (84. Lewicki), Schulz, Tekadiomona, Fritsch, Blume (68. Lange), Yildiz (68. Buco), Lühr, Bayraktar, Langen.
TVD: Furuya – Sealiti, Bleckmann, Meier, El-Boudihi, Kluft, Tumanan (88. Eisenbach), Fagasinski (55. Aris), Zent (76. Özbayrak), Oberlies, Haub (78. Eschen).Tore: 0:1/0:2 Sealiti (56., 72.), 0:3 Kluft (75.).
Zuschauer: 500