Velbert. Ein gerechtes 11:11 nach packendem Kampf gegen den BC Chemnitz in voller – der VBC feierte eine gelungene Bundesliga-Rückkehr.

Der Velberter BC hat ein tolles Comeback in der Box-Bundesliga gefeiert. Nach fünfeinhalb Jahren Pause meldete sich der Deutsche Rekordmeister mit dem 11:11-Unentschieden gegen den BC Chemnitz zurück.

Vor heimischem Publikum in der Halle Birth bot der VBC eine erstklassige und stimmungsvolle Box-Veranstaltung, bei der sowohl die neuformierte junge Velberter Mannschaft, als auch die Chemnitzer Wölfe packendes olympisches Boxen boten. Die gut 450 Zuschauer waren zufrieden, die VBC-Verantwortlichen auch. „Wir sind sogar mehr als das, wir sind stolz“, sagte der Präsident Michael Balka. Denn nach vier Jahren völliger Abstinenz vom Ligabetrieb und nach einem ersten Anlauf in der drittklassigen Oberliga hat der Verein einen Kraftakt vollbracht, um seinen treuen Fans wieder Bundesligaboxen zu bieten.

Knapp entschiedene Kämpfe sorgen für Spannung

Dass dabei gleich am ersten Kampftag etwas Zählbares heraus kam, rundet die Premiere ab. Womöglich war sogar noch mehr drin, denn zwei Kämpfe wurden höchst knapp entschieden. In der 60 kg-Klasse verlor VBC-Kämpfer Morad Möllenbeck gegen Ahmet Sor. „Ich habe ihn nicht als Verlierer gesehen“, meinte VBC-Trainer Peter Staack und in der 63 kg-Klasse unterlag Mert Caliskan mit 1:2 Richterstimmen dem Chemnitzer Jan Ualikhanov. „Das war schon verdient, auch wenn der Kampf weitgehend ausgeglichen war“, so Staack. Wenig zu deuteln gab es an der dritten Niederlage des VBC, Kaveh Gordarzi zog gegen Leo Cvitanovic den Kürzeren.

Dem standen drei Velbert Siege gegenüber. Gleich zum Auftakt bezwang Miktad Teke den Chemnitzer Yves Dominic Kentsch in der 57 kg-Klasse nach einem tempo- und abwechslungsreichen Fight und holte damit den ersten VBC-Bundesligasieg seit 2014. Den zweiten legte der dynamische Chris Marco Eloundou in der 69 kg-Klasse gegen Mendrit Nuhiu nach.

Morad Möllenbeck (re.) musste sich dem Chemnitzer Ahmet Sor geschlagen geben.
Morad Möllenbeck (re.) musste sich dem Chemnitzer Ahmet Sor geschlagen geben. © Uwe Möller

Im letzten Kampf des Abends hing dann alles von Zuelfü-Zana Polat ab. Er musste in der 81 kg-Klasse gewinnen, um die Heimniederlage abzuwenden. Stürmisch angefeuert von den Velberter Fans stürzte er sich in den Fight mit Chamsedinne Lemjide, der den etwas besseren technischen Eindruck machte. Doch mit Wucht, Willen und einigen guten Schlägern erkämpfte sich Polat den Sieg und damit das Remis für den Velberter BC in der Gesamtwertung.

VBC-Präsident Michael Balkazeigt sich zufrieden

Zwei Kämpfe konnten an diesem Abend nicht ausgetragen werden, auch hier war die Bilanz ausgeglichen. Sowohl der VBC als auch der BC Chemnitz gewann ein Duell kampflos. In der 91 kg-Klasse musste der Velberter Ben Ehis wegen Verletzung passen, in der Klasse über 91 kg reiste der Chemnitzer Philipp Gruner gar nicht erst an – er hatte kurz zuvor vor der Abfahrt Richtung Velbert erfahren, dass seine Frau in den Wehen liegt.

Aber auch mit sechs statt acht Kämpfen hatten die Zuschauer einen intensiven Boxabend mit einem sicherlich gerechten Ausgang erlebt.„Für den ersten Kampf nach über fünf Jahren ist dieses Remis völlig in Ordnung“, bilanzierte VBC-Präsident Michael Balka, um sogleich nachzuschieben, dass die Velberter in den kommenden Kämpfen mehr wollen. Das Potenzial sei da, es sei am ersten Kampftag sogar bewusst noch gar nicht ausgeschöpft worden. „Wir haben noch einige Asse im Ärmel“, so Balka auch mit Blick auf zwei starke Velberter Kämpfer, die gegen Chemnitz noch gar nicht zum Einsatz kamen: Dzenis Hukic und Khaled El Jarbi. Da können die Velberter in ihrem zweiten Ligakampf am 7. Dezember beim BSK Hannover Seelze noch nachlegen.